Dies academicus 2023: Herausragende Leistungen der HSWT

  • Datum: 20.06.2023
In einem Hörsaal sitzen mehrere Menschen, im Vordergrund ist ein Mann an einem Pult vor einer Leinwand zu erkennen.
© Josef Gangkofer

Weihenstephan/Triesdorf – Im Rahmen ihrer akademischen Jahresfeier am 15. Juni 2023 ehrte die Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT) herausragende Leistungen in Forschung, Lehre und Studium – mit mehreren Neuerungen. Erstmals fand die Feier am Campus Triesdorf statt. Zudem verlieh die Hochschule sowohl Nachhaltigkeitspreise für exzellente Forschungsprojekte als auch Sonderpreise für das Engagement von HSWT-Mitarbeitenden.

„Die Welt ist stark im Wandel, die Herausforderungen sind noch größer geworden. Und wir an der HSWT stellen uns diesen natürlich – gerade in dieser Zeit“, sagte Präsident Dr. Eric Veulliet zur Begrüßung im Hörsaal vor rund 100 Gästen der HSWT und Ehrengästen aus Politik und Wirtschaft. Zum ersten Mal fand der Dies academicus am HSWT Campus Triesdorf statt. Dr. Veulliet unterstrich in seiner Rede die starke Innovationskraft des kleinsten Hochschulstandort Deutschlands mit ihren beiden Forschungsinstituten KoDA (Kompetenzzentrum für digitale Agrarwirtschaft) und BIT (Biomasse Institut Triesdorf) sowie ihre internationale Ausrichtung mit der HSWT International School. Die HSWT stehe zudem „in enger Partnerschaft“ mit dem Bildungszentrum Triesdorf, das sein 175-jähriges Bestehen am Johannitag 2023 feiert.

Auszeichnungen für die besten Studierenden

Der Alumniverband der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf e. V. würdigte die Leistungen herausragender Absolvent:innen. Als bester Absolvent am Campus Triesdorf wurde Matthias Wörlein ausgezeichnet. Er schloss den Bachelorstudiengang „Technologie Erneuerbarer Energien“ mit einer Gesamtnote von 1,29 ab. „Herr Wörlein ist neben seiner kurzen Studiendauer in seinem Studium durch ausgesprochen gute Beiträge aufgefallen“, lobte Laudator Prof. Dr. Andreas Ratka. In seiner Bachelorarbeit entwickelte der Alumnus ein theoretisches Modell für das thermodynamische Verhalten eines Versuchsgebäudes. Wörlein ist seit seinem Abschluss Mitarbeiter im HSWT-Forschungsprojekt Climate4Roofs. Dabei beschäftigt er sich mit der Untersuchung von Gebäudebegrünungen und deren Einfluss auf die Energieeffizienz von Gebäuden.

Dieses Jahr ist Jakob Aschenbrenner der beste Absolvent am Campus Weihenstephan. Er schloss den Bachelorstudiengang Gartenbau in dualer Form und damit gleichzeitig die Ausbildung zum Staudengärtner in den Weihenstephaner Gärten mit der Gesamtnote 1,07 ab. Mit weiteren Auszubildenden wurde er bayerischer Landessieger im Berufswettbewerb für Gärtner:innen und gewann den Bundesentscheid. Im Jahr 2019 gründete er ein bundesweites Netzwerk für junge Staudengärtner:innen. In seiner Bachelorarbeit, bewertet mit der Note 1,0, setzte er sich mit der künftigen Präsentation des Lebensbereiches Wasser im Sichtungsgarten auseinander. Laudator Prof. Dr. Eckhard Jakob betonte: „In den Prüfungen zeigte sich seine enorme Leistungsbereitschaft.“

Der Preis des Deutschen Akademischen Austauschdienstes DAAD ging an Mary Juma Opondo, die aus einem Dorf in der Region Gem in Siaya, Kenia stammt. Das Dorfleben vor Ort wird durch die Landwirtschaft bestimmt, wobei die Produktion auf einem sehr niedrigen Produktionsniveau stattfindet. Begrenzt werden die Entwicklungsmöglichkeiten durch fehlende oder niedrige Ausbildungsmöglichkeiten. Seit 2021 studiert Opondo an der HSWT den International Master Farm Management. „Der Werdegang von Frau Opondo ist unter Beachtung dieser schwierigen Rahmenbedingungen besonders beachtenswert“, sagte Prof. Dr. Ralf Schlauderer, Vizepräsident für nationale und internationale akademische Weiterbildung, in seiner Laudatio. „Sie gehört zur absoluten Spitzengruppe ihres Semesters.“

Herausragende Lehre und Forschung

Kerstin Hofmann, Vertreterin im Studierendenparlament, verlieh gleich zwei Preise im Bereich Lehre: den Preis für herausragende Lehre und den neuen Nachhaltigkeitspreis Lehre. „Die Studierenden gehen gerne zu Ihnen in die Vorlesung“, würdigte Hofmann den Preisträger Prof. Dr. Andreas Krumpel von der Fakultät Bioingenieurwissenschaften für seine Leistungen. Krumpel freute sich über die Auszeichnung: „Die Vermittlung von Wissen gehört zu den schönsten und wichtigsten Aufgaben in meinem Beruf. Ein Hauptanliegen in meiner Lehre ist es, ein Problembewusstsein bei meinen Studierenden zu wecken – also die Fähigkeit komplexe Zusammenhänge zu erkennen und über technisch gegebenes Wissen hinaus denken zu können.“

Prof. Dr. Matthias Drösler, Leiter des Peatland Science Centre (PSC), erhielt den Nachhaltigkeitspreis Lehre. Die Themen Moorschutz und Klimawandel seien untrennbar mit Professor Drösler verknüpft, so Hofmann. Unter anderem trieb er die Einrichtung des Masterstudiengangs Climate Change Management und die Gründung des Moorforschungszentrums PSC voran. Drösler machte in seiner Dankesrede auf die Sustainable Development Goals (SDGs), die 17 Ziele für Nachhaltigkeit der Vereinten Nationen, aufmerksam. Die HSWT repräsentiere in diesem Kontext die Ziele „chancengerechte und hochwertige Bildung“, „Klimaschutz und Anpassung“ und Verbesserungen im Bereich „Leben an Land“, mit dem Fokus auf den nachhaltigen Umgang mit Ökosystemen und Biodiversität. „Das ist das, was uns als Hochschule ausmacht“, bekräftigte Drösler.

Den Preis für den besten Forschenden der HSWT nahm Prof. Dr. Patrick Noack, Leiter des KoDA und Studiendekan des Studiengangs Agrartechnik, entgegen. Prof. Dr. Christoph Moning, Vizepräsident für Forschung und Wissenstransfer, unterstrich: „Einer der herausragenden Aspekte, die Prof. Dr. Noack auszeichnen, ist seine fachliche Kompetenz. Durch sein breites Wissensspektrum, das er durch sein Studium der Agrarwissenschaften und seine langjährige Erfahrung in verschiedenen Bereichen erlangt hat, ist er in der Lage, interdisziplinär an seine Forschungsthemen heranzugehen.“ Er leiste einen bedeutenden Beitrag zur Forschung und Entwicklung in den Bereichen Agrarwissenschaften, Informationstechnologie und IoT in Landwirtschaft und Umwelt. Prof. Dr. Noack bedankte sich bei seinen Kolleg:innen für die Zusammenarbeit und Unterstützung.

Preise für Nachhaltigkeitsforschung

Die „Koordinierungsstelle Nachhaltigkeit und Klimawandel“ vergab erstmals zwei Preise für Nachhaltigkeitsforschung. Sie setzt sich zusammen aus dem B.Life Centre – das alle Aktivitäten der Hochschule im Bereich Klimawandel bündelt; dem Zentrum Hochschule und Nachhaltigkeit Bayern (BayZeN); dem Umweltmanagement der HSWT und dem Nachhaltigkeitsbeauftragten in Person von Dr. Eric Veulliet. Für einen möglichen Gewinn mussten die Projekte folgende Kriterien erfüllen: einen unmittelbaren Beitrag zu den Sustainable Development Goals (SDGs) leisten, interdisziplinär ausgerichtet sein und einen aktiven Wissenstransfer betreiben, um mit der Öffentlichkeit in den Dialog zu kommen.

Der erste Gewinner: das Projekt Alpenmoore und Klimaschutz. „Denn Moore sind eine tragende Säule der grünen Infrastruktur im Alpenraum. Sie sind wichtig für den Klimaschutz, den Erhalt der Biodiversität und die Wasserversorgung“, betonte Laudatorin Dr. Christina Hans, Koordinatorin B.Life Centre. Im Projekt wurde eine Methodik für die Ableitung von Klimaschutzpotenzialen in Alpenmooren entwickelt, Möglichkeiten von Management in der Landnutzung für Moorschutz ermittelt sowie ein Netzwerk von Moorakteur:innen im Alpenraum aufgebaut, das den langfristen Austausch und die Umsetzung der entwickelten Maßnahmen sicherstellt. Projektleiter Prof. Dr. Matthias Drösler nahm den Preis stellvertretend für die Projektmitarbeiterinnen Elisabeth Schaber und Sylvia Holzträger entgegen.

Das zweite Gewinnerprojekt hieß „Lass es brummen“: Der von Expert:innen der HSWT
und ihren Verbundprojektpartnerinnen konzipierte OPEN-vhb-Kurs vermittelt fundiertes Wissen zum Thema Artenvielfalt sowie die notwendigen Grundlagen, um auf der eigenen Grünfläche – im Garten und auf dem Balkon – Biodiversität zu fördern. Das Kursangebot ist kostenfrei und terminunabhängig im Online-Angebot der virtuellen Hochschule Bayern nutzbar. Laudaratorin Lara Lütke-Spatz, Geschäftsführerin BayZeN, stellte heraus: „Die Projekte zeigen: Die HSWT ist Vorreiter für nachhaltigkeitsorientierte Forschung in Bayern.“ Sie verlieh den Preis an Katrin Kell, Technische Leiterin des Kleingartens für Gemüse in den Weihenstephaner Gärten, sowie an Katja Meßlinger, die für die Aufbereitung der Kursinhalte zuständig war.

Mehrere Preise für HSWT-Mitarbeitende

Auch für die Mitarbeitenden der HSWT in der Verwaltung gab es in diesem Jahr zum ersten Mal diverse Auszeichungen. Der Nachhaltigkeitspreis 2023 für den Bereich der Zentralen Services – verliehen durch Dr. Eric Veulliet – ging an das Team Technischer Betrieb der Hochschule: „Ob Energieeinsparungen, Reparaturen oder die Umsetzung eines Energie-Masterplans: All das braucht Menschen, die kompetent sind.“ Rudolf Lackermeier, Leiter der Abteilung 4: Liegenschaften, nahm den Preis stellvertretend entgegen und bedankte sich im Namen des Teams für die Auszeichnung.

Einen von zwei Sonderpreisen verlieh Dr. Karla Sichelschmidt, Kanzlerin der HSWT an Hannelore Göttler, seit 2016 Leiterin der Abteilung 5: Verwaltung Campus Triesdorf, für ihre besonderen Verdienste für die Verwaltung in Triesdorf. 1985, vor über 38 Jahren, begann Göttler als Bibliotheksangestellte an der HSWT. Der zweite Sonderpreis ging an Claudia Reinmoser, verliehen durch Dr. Eric Veulliet, ebenfalls für ihre Verdienste. Reinmoser ist seit 2009 Leiterin des Präsidialbüros, von 1994 bis 1997 war sie Leiterin der Allgemeinen Studienberatung in Weihenstephan.

Festvortrag „Wunderwerk Erde – Warum wir unseren Planeten lieben sollten“

Dr. Christian Klepp, Geowissenschaftler und Klimaforscher aus Hamburg, hielt den alljährlichen Festvortrag. Der Landschaftsfotograf erläutert in seinen Büchern die Funktionsweise der Erde und zeigt Möglichkeiten auf, den Klimawandel zu stoppen. Seine preisgekrönten Fotografien sind in internationalen Ausstellungen zu sehen, Teile seiner Vorträge über das Erdsystem, das Klima und den Klimawandel und Bestandteil seines Bestsellerbuches „Wunderwerk Erde – Wie unser Planet funktioniert“. Im Vortrag an der HSWT gab er eindrucksvoll Einblicke in sein Buch.

Hinweis: Die Stadt Freising lobt jährlich im Rahmen des Dies academicus den Preis für die beste Abschlussarbeit aus. Dieser wird im August 2023 von Bürgermeisterin Eva Bönig verliehen. Eine gesonderte Berichterstattung folgt.

  • Mehrere Musiker spielen verschiedene Musikinstrumente. Ein Dirigent leitet sie an.
    Was für ein Auftakt: Das Hochschulorchester bekam für die musikalische Untermalung der Feier viel Applaus. © Josef Gangkofer
  • Ein Mann trägtein Headset mit Mikrofon und spricht zum Publikum in einem Hörsaal.
    Die HSWT stelle sich den aktuellen Herausforderungen in einer sich stark wandelnden Welt, sagte HSWT-Präsident Dr. Eric Veulliet zum Auftakt. © Josef Gangkofer
  • Ein Mann hält ein Mikrofon uns spricht, links von ihm steht ein weiterer Mann.
    Als bester Absolvent am Campus Triesdorf wurde Matthias Wörlein (l.) von Rolf Lynen (r.), Ehrensenator und Vorsitzender des Alumniverbans der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf e. V., ausgezeichnet. © Josef Gangkofer
  • Ein Studierender spricht in einem Video, im Hintergund sind die Weihenstephaner Gärten in Freising zu erkennen.
    Dieses Jahr ist Jakob Aschenbrenner der beste Absolvent am Campus Weihenstephan. Er bedankte sich per Videobotschaft für die Auszeichnung. © Josef Gangkofer
  • Ein Mann hält ein Mikrofon in der Hand, neben ihm steht eine Frau. Beide lächeln.
    Der Preis des Deutschen Akademischen Austauschdienstes DAAD ging an Mary Juma Opondo (l.). Die Laudatio hielt Prof. Dr. Ralf Schlauderer, Vizepräsident für Vizepräsident für nationale und internationale akademische Weiterbildung (r.). © Josef Gangkofer
  • Eine Frau hält eine grüne Mappe und ein Mikrofon in der Hand. Sie spricht ins Mikrofon.
    Kerstin Hofmann (r.), Vertreterin im Studierendenparlament, übergab den Preis für herausragende Lehre Prof. Dr. Andreas Krumpel (l.) von der Fakultät Bioingenieurwissenschaften. © Josef Gangkofer
  • Ein Mann überreicht einem anderen Mann eine grüne Mappe.
    Prof. Dr. Matthias Drösler (l.), Leiter des Peatland Science Centre (PSC), erhielt den Nachhaltigkeitspreis Lehre. Später durfte er ein zweites Mal auf die Bühne, um den Preis für Nachhaltigkeitsforschung für das Projekt „Alpenmoore und Klimaschutz“ entgegen zu nehmen. © Josef Gangkofer
  • Ein Mann überreicht einem anderen Mann eine grüne Mappe.
    V. r.: Den Preis für den besten Forschenden nahm Prof. Dr. Patrick Noack entgegen, Leiter des KoDA und Studiendekan des Studiengangs Agrartechnik. Prof. Dr. Christoph Moning, Vizepräsident für Forschung und Wissenstransfer, lobte die bedeutenden Beiträge Noacks. © Josef Gangkofer
  • Zwei Frauen stehen links. Rechts von ihnen steht ein Mann in ein Mikrofon spricht und hält eine grüne Mappe in der Hand.
    Den zweiten Preis für herausragende Nachhaltigkeitsforschung ging an das Projekt „Lass es brummen“. Den Preis erhielten Katrin Kell, Technische Leiterin des Kleingartens für Gemüse in den Weihenstephaner Gärten, sowie Katja Meßlinger, die für die Aufbereitung der Kursinhalte zuständig war (v. l.). © Josef Gangkofer
  • Ein Mann hält eine grüne Mappe und ein Mikrofon in der Hand. Links von ihm stehen zwei Männer.
    Der Nachhaltigkeitspreis 2023 für den Bereich der Zentralen Services ging an das Team Technischer Betrieb am Campus Weihenstephan, den Leiter Rudolf Lackermeier (Mitte) im Namen des Teams von HSWT-Präsident Dr. Eric Veulliet verliehen bekam. © Josef Gangkofer
  • Eine Frau hält Blumen in der Hand und spricht in ein Mikrofon.
    V. l.: Einen von zwei Sonderpreisen verlieh Kanzlerin Dr. Karla Sichelschmidt an Hannelore Göttler, Leiterin der Verwaltung am Campus Triesdorf, für ihre langjährigen Verdienste. © Josef Gangkofer
  • Eine Frau hält ein Mikrofon in der Hand und spricht.
    Der zweite Sonderpreis ging an Claudia Reinmoser (r.), Leiterin des Präsidialbüros, verliehen durch Dr. Eric Veulliet (l.). © Josef Gangkofer
  • Ein Mann trägt um dem Kopf ein Headset mit Mikrofon uns spricht.
    Der preisgekrönte Landschaftsfotograf und Geowissenschaftler Dr. Christian Klepp gab im Festvortrag eindrucksvoll Einblicke in sein Bestsellerbuch „Wunderwerk Erde – Wie unser Planet funktioniert“. © Josef Gangkofer

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