Weihenstephaner Verbundforschung: Vitale Auwälder an der Mittleren Isar

Flusslauf mit Kiesbett auf der rechten Seite links und rechts von Auenwald in der Vegetationszeit umgeben, bei leicht bewölktem, sonnigen Himmel
© Birgit Reger

Grünes Licht für ein spannendes Forschungsprojekt mit HSWT-Beteiligung, bei dem die Dynamik und Resilienz der Auwälder zwischen München und Landshut mit deren Multifunktionalität im Fokus steht.

Mit einer Fläche von 2.312 Hektar erstrecken sich die Auwälder an der mittleren Isar vom Norden Münchens bis nach Landshut und bieten einen der artenreichsten Lebensräume der Region. Das Forschungsvorhaben A-DUR untersucht die Auswirkungen der Nutzungsänderung auf Natur und Gesellschaft und erarbeitet Handlungsempfehlungen für das Management dieses ballungsraumnahen Waldgebietes. Initiiert hat das Projekt das Zentrum Wald Forst Holz Weihenstephan (ZWFH). Unter der Verbundprojektleitung von Prof. Dr. Peter Annighöfer von der Technischen Universität München (TUM) und der Mitwirkung der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) ist auch ein Forscherteam der HSWT beteiligt.

Prozessschutz versus Artenschutz

Für das von Prof. Dr. Jörg Ewald und Prof. Dr. Volker Zahner geleitete Teilprojekt von A-DUR zeichnet die HSWT sich verantwortlich. „Unter Federführung der HSWT wird unser Doktorand, mit Unterstützung von Studierenden und Bürgerwissenschaftler:innen, die Artenvielfalt entlang der Nahrungskette – von Moosen über Bodenpflanzen, Gehölze, Insekten bis zu den Singvögeln – erfassen. Dabei interessieren uns seltene Flagschiffarten genauso wie die Ausbreitung von Neophyten. Ziel ist eine Naturschutzstrategie für die Auwälder der Mittleren Isar, die Lebensräume, Arten und gesellschaftliche Ansprüche unter einen Hut bringt“, erläutert Vegetationsökologe und Dekan der Fakultät Wald und Forstwirtschaft Prof. Dr. Jörg Ewald die konkrete Vorgehensweise.

Die Forschenden identifizieren u. a. gebietstypische Zielarten und Schlüssellebensräume für das Naturschutzmanagement, analysieren Zielkonflikte zwischen Prozessschutz, Artenschutz und Erholungsnutzung und erstellen ein Waldnaturschutzkonzept. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) für fünf Jahre gefördert und von Vertreter:innen der Bayerischen Forstverwaltung, der Bayerischen Staatsforsten, dem Bund Naturschutz e. V., dem Leibniz Rechenzentrum sowie den Unternehmen Green-Solutions und SCIMOND in Projektpartnerschaften begleitet.

Ableitung für Schutz anderer Auwälder

„Der Isarauwald ist ein Schatz vor unserer Haustüre, aus dessen Erforschung wir Erkenntnisse für den Schutz anderer Auwälder ableiten wollen“, ergänzt der Wildtierökologe Prof. Dr. Volker Zahner. Weiterhin ist die HSWT mit Prof. Dr. Andreas Rothe, Professor für angewandte Standortslehre und Ressourcenschutz, an dem Teilprojekt „Walddynamik und Kohlenstoffbindung“ beteiligt. Diese steht unter Leitung von Professor Annighöfer und untersucht die Waldstruktur, Walddynamik und Kohlenstoffspeicherung der Auwälder nach Nutzungsaufgabe untersucht.

Weiterführende Informationen erhalten Interessierte in der Pressemitteilung des Zentrums Wald-Forst-Holz Weihenstephan (ZWFH).

  • Flusslauf zwischen Uferlandschaften mit lichtem Auengehölz und alten Weiden und Pappeln in der vegetationslosen Zeit
    Isarauen zwischen Freising und Achering © Jörg Ewald
  • Alter Baum mit rissiger Borke mit hellgrünem Laub
    Schwarzpappel (Populus nigra) in den Isarauen © Jörg Ewald

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