Virtueller Workshop brachte Schlüsselfiguren aus Wirtschaft, Industrie und öffentlichem Sektor aus Deutschland und Äthiopien zusammen

Zoom-Screenshot aus dem Workshop.

Im Rahmen der "Bavarian-Ethiopian Alliance for Applied Life Sciences" fand Ende März der virtuelle Workshop "University meets Industry - Agribusiness & Food Technology" statt. Rund 30 Repräsentantinnen und Repräsentanten aus Unternehmen, Universitäten und öffentlichem Sektor diskutierten über Potentiale und Herausforderungen des Bestrebens, Hochschulen in den Bereichen Agribusiness und Lebensmitteltechnologie stärker mit der Industrie zu vernetzen. Im Vordergrund standen die Themen Praktika, externe Lehrbeauftragte sowie Gründungszentren an Universitäten.

Für einen stärkeren Praxisbezug

Verbindungen zwischen der Industrie und dem Hochschulsektor schaffen - das ist eines der Kernthemen der "Bavarian-Ethiopian Alliance for Applied Life Sciences". Das bayerisch-äthiopische Projekt ist ein wichtiger Baustein der HSWT-Internationalisierungsstrategie und wird von der Bayerischen Staatskanzlei als Teil des Afrikapakets finanziert. Konkret setzt sich die Allianz für die Etablierung eines Partnernetzwerks zwischen bayerischen und äthiopischen Akteuren in den angewandten Lebenswissenschaften ein. Gerade in Äthiopien ist die Hochschullehre bislang noch sehr theoretisch fokussiert, jüngste Bestrebungen im äthiopischen Bildungssektor sollen dies ändern und einen stärkeren Praxisbezug herstellen. Die HSWT setzt hier an und bringt ihre Erfahrungen aus mittlerweile 50 Jahren angewandter Lehre und praxisorientierter Ausbildung ein.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erarbeiteten im Workshop eine Vielzahl an Empfehlungen, wie Studierende frühzeitig in Kontakt mit Unternehmen gebracht werden können, um so ihre beruflichen Perspektiven entscheidend zu verbessern. Darüber hinaus wurde der Workshop zur gegenseitigen Vernetzung genutzt.

Berichte aus der Praxis

Flankiert wurde das Arbeitstreffen von vier Impulsvorträgen: Marlies Resch und Prof. Dr. Thomas Lötzbeyer zeigten, wie der `Food Startup Inkubator Weihenstephan´ Studierende bei ihren unternehmerischen Vorhaben im Lebensmittelbereich unterstützt. Ergänzend dazu berichtete Prof. Thomas Bayer, Vize-Präsident der Hochschule Neu-Ulm, von einem Entrepreneurship-Projekt mit einer äthiopischen Partneruniversität. Von äthiopischer Seite wurde vor allem das Thema Studierendenpraktika fokussiert: So beleuchtete Shibeshi Bettemariam, stellvertretender Generalsekretär der Addis Ababa Chamber of Commerce & Sectoral Associations, Herausforderungen und Best Practice-Beispiele in derzeitigen äthiopischen Praktikantenprogrammen. Dies wurde von den Ausführungen von Gadissa Hundessa (Booez Food Complex) unterstrichen, der konkrete Einblicke in die Praxisausbildung Studierender in seinem Unternehmen, einem der größten Pasta-Produzenten Äthiopiens, gab.

Am Treffen nahmen neben zahlreichen Universitäten unter anderem auch die Delegation der deutschen Wirtschaft für Ostafrika, der Afrika-Verein der deutschen Wirtschaft sowie die GIZ Äthiopien teil. Im Workshop zeigte sich die breite Unterstützung für Aktivitäten, die auf eine verstärkte Verzahnung von Industrie und Universitäten abzielen. Für die Zukunft plant die HSWT deshalb weitere Vorhaben in dieser Richtung, eine entsprechende Deklaration aller involvierten Partner wird derzeit erarbeitet.