Verabschiedung des Postgraduiertenkurs "Food Chains in Agriculture": Turbulentes Jahr mit Happy End

Foto Prof. Dr. Cristina Lenz

Am Ende wurde groß gesungen, getanzt und gelacht: - die 27 Teilnehmer:innen, die den Postgraduiertenkurs "Foodchains in Agriculture" in Präsenz an der Hochschule Weihenstephan Triesdorf (HSWT) besuchen konnten, feierten am Freitag, den 3. September den Abschluss ihres Kursjahrgangs. Lange Zeit hatte es nicht nach dieser großen Feier ausgesehen: Aufgrund der anhaltenden Pandemie musste auch diese Lehrveranstaltung der HSWT zunächst online starten.

Dr. Bernd Müller, der in Vertretung von Prof. Dr. Ralf Schlauderer durch die Abschlussfeier führte, sagte in seiner Eröffnungsansprache, er sei in seiner Zeit als Projektverantwortlicher noch nie so glücklich gewesen, wie zu dem Zeitpunkt, als der erste Teilnehmer des Kurses Anfang Juli in Deutschland eintraf. Die sinkenden Inzidenzen und die damit verbundenen Lockerungen hatten es ermöglicht, dass ab dem 3. Juli der Postgraduiertenkurs doch in Präsenz stattfinden konnte. Für das Team war klar, dass hierzu auch die Teilnehmer:innen des Online-Jahrgangs 2020 eingeladen werden sollten. Und so konnten am Ende 27 der 50 Student:innen aus 9 Ländern doch noch zwei Monate an der HSWT an Exkursionen und Vorlesungen teilnehmen, in denen sie sich das Wissen für ihre Studienprojekte erarbeiten konnten. Bärbel Sagi von der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) beglückwünschte in ihrer Ansprache die Teilnehmer:innen und die HSWT für ihre Ausdauer, Anstrengung und Flexibilität, die diese Präsenzveranstaltung trotz der schwierigen Umstände möglich gemacht haben.

Insgesamt sechs dieser Projekte wurden während der Abschlussveranstaltung von der BayWa Stiftung prämiert. Sarah Rauch, PR- und Projektmanagerin der Stiftung, freute sich sehr, auch die Auszeichnungen für die Projekte des Jahrgangs 2020 noch persönlich übergeben zu können. Die folgenden Teilnehmer:innen konnten sich über einen der begehrten Geldpreise freuen:

2020:

1. Platz: Yousra Soua - "Olivocare, a start-up breeding parasitoide for olive fruit-fly management in Tunisia" (3000 Euro)

2. Platz: Emmanuela Eljoenai Levolotian Soro - "Implementation of a processing and marketing start-up of cashew nut in Côte d` Ivoire" (1500 Euro)

2. Platz: Frédéric Le Roi Abalo - "Improvement of soja-bean based feed for avian production (poultry VC) in Togo" (1500 Euro)

2021:

1. Platz: Safoura Ousmane Cissé - "Improvement of the production, transformation of noni into juice and powder in Mali" (3000 Euro)

2. Platz: Sakhon Dominique Audrey Dieket - "The role of cooperative in improving income levels of tomato producers in Zatta, Cote d` Ivorie" (1500 Euro)

2. Platz: Joseph Alulu - "Improving storage, processing and marketing of AIVs in Western Kenya" (1500 Euro)

Als zum Ende der Abschlussveranstaltung vier der Teilnehmer:innen ein selbstgeschriebenes Lied anstimmten, konnte das Feiern beginnen. Ein echtes, unerwartetes Happy End für alle Beteiligten eben.

 

Hintergrund: Postgraduiertenkurs "Food Chains in Agriculture" im "Ausbildungspakt mit Afrika"

Der Postgraduiertenkurs "Food Chains in Agriculture" ist Teil des "Ausbildungspaktes mit Afrika", zu dem sich mehrere Hochschulen afrikanischer Länder mit der HSWT zusammengeschlossen haben und welcher von der GIZ im Rahmen des Globalvorhabens "Grüne Innovationszentren in der Agrar- und Ernährungswirtschaft" (GIAE) gefördert und vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) finanziert wird. Derzeit besteht das Netzwerk aus sieben Partnern und wird stetig erweitert.

Der fünfmonatige Kurs richtet sich an Masterabsolvent:innen aus afrikanischen Ländern und wird von 2018 bis 2023 einmal jährlich mit jeweils 25 Teilnehmer:innen durchgeführt. Ziel ist es, landwirtschaftliche Wertschöpfungsketten in ihrer Komplexität zu verstehen. Darüber hinaus lernen die Studierenden, diese Kenntnisse zusammen mit eigenen Erfahrungen in die Konzeption und das Management von Ketten-Modellen einzubringen. Sie erarbeiten jeweils eigene Projektvorschläge, die sie nach Abschluss des Kurses in ihren Heimatländern umsetzen.

Die Praxisorientierung steht im Kurs im Vordergrund, so werden beispielsweise zahlreiche landwirtschaftliche Betriebe, Institutionen und Unternehmen besichtigt. Nach der Rückkehr in ihre Heimatländer finden die Kursabsolvent:innen gemeinsam mit Institutionen der deutschen und internationalen Entwicklungszusammenarbeit Möglichkeiten für die Anwendung ihrer Projektvorschläge. Bei der praktischen Umsetzung werden die besten Teilnehmer:innen beispielsweise durch die BayWa Stiftung mit einem Preisgeld unterstützt.

  • Foto Prof. Dr. Olaf Schroth
    Die Preisträger:innen der BayWa Stiftung (v.l.n.r.: Dr. Bernd Müller, Projektkoordinator; Safoura Ousmane Cissé, Mali; Yousra Soua, Tunesien; Sarah Rauch, BayWa Stiftung; Emmanuela Soro, Côte d’Ivoire; Audrey Dieket, Côte d’Ivoire; Frédéric le Roi Abalo, Togo; Joseph Alulu, Kenia)
  • Die Teilnehmer:innen des Postgraduiertenkurses mit dem Team der HSWT