Trotz Hitze großer Andrang beim Feldtag an der Versuchsstation für Obstbau Schlachters

  • Datum: 28.07.2022
  • Autor: Michael Zoth, Franziska Kohlrausch
Das Foto zeigt das Versuchsfahrzeug TRIOBRID, mit dem die HSWT sowie weitere Kooperationspartner den Einsatz und die Kombination verschiedener Kraftstoffe untersuchen. (Foto: HSWT)

Sigmarszell – Heiße Nachmittagstemperaturen von 33 °C hielten mehr als 130 Besucher nicht davon ab, an die Versuchsstation für Obstbau Schlachters der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT) zur Versuchsfeldbegehung zu kommen. Die Teilnehmenden des Feldtags setzten sich aus regionalen Obstbauern, Personen der berufsständigen Vertreter:innen der südlichen Bundesländer Baden-Württemberg und Bayern, der Obstbau- und Pflanzenschutz-Fachberatung, aus obstbaulichen Berufskolleg:innen auch der Nachbarregionen Vorarlberg, Schweiz sowie Südtirol und der Obstbau-/Agrarindustrie zusammen. Hervorzuheben war eine ca. 30-köpfige Besuchergruppe, bestehend aus afrikanischen Agrarwissenschaftler:innen verschiedener Nationalitäten, die sich auf einem Fortbildungsseminar in Deutschland und an der HSWT befinden. Aufgeteilt in Kleingruppen, erlebten die Besucher einen Rundgang auf dem Versuchsfeld zu sechs ausgewählten Info-Stationen, an denen die aktuellen Arbeitsthemen an der Versuchsstation aufbereitet dargestellt waren. Mitarbeitende der HSWT gaben Einblick zu den laufenden Projektarbeiten über Ökosystemleistungen im Erwerbs- und Streuobstanbau oder zum Schaderreger marmorierte Baumwanze und deren nützlichem Gegenspieler, der Samurai-Schlupfwespe. Weiter wurde zum Entwicklungsstand des zentralen Erhaltungs- und Sichtungsgartens der Kernobstsortenvielfalt Bayerisch Schwabens berichtet und die aktuellen Versuchserkenntnisse zur Behang- und Qualitätsförderung – auch an Bio-Kernobst – dargestellt. Obstbau-Partner wie die Marktgemeinschaft Bodensee (MaBo) stellten ihr umfassendes Engagement im Bereich der optimierten Ausbringtechnik von PS-Mitteln vor (AirCheck®-Konzept, Prüfstand) und das inzwischen etablierte Start-Up Pixofarm GmbH informierte Praktiker:innen und Berater vor Ort zum Nutzen ihrer smarten App für die Erfassung des Fruchtbehangs an Bäumen zur Ertragseinschätzung und Ernteplanung.Gekrönt wurde dieser heiße Nachmittag mit dem Themenvortrag „Der Preis muss stimmen – Kosten im Kern- und Steinobst“, den Fachreferentin Margret Wicke vom DLR Rheinpfalz am Campus Klein Altendorf den interessierten Zuhörenden präsentierte. Die fachlich klare und umfassende Darstellung aller finanziellen Aufwendungen in der Kern-und Steinobstproduktion führte den heute erforderlichen Preis für ein Kilogramm Äpfel oder Kirschen im Nahrungsmittelkorb vor Augen, den die Obstbauern für ihre nachhaltige Herstellung von gesunden Früchten benötigen. Leider erreichen die aktuellen Auszahlungspreise den Herstellungsaufwand jedoch nicht, was zu sehr engagierten Diskussionen führte und in nachdrückliche Apelle zur Verbraucheraufklärung mündete. Der Feldtag mit seiner Informationsfülle, den Diskussionen und dem persönlichen Miteinander war ein voller Erfolg.

  • Prof. Dr. Dominikus Kittemann erläutert den Stand der Forschung zu schädigenden Wanzen und ihren Gegenspielern (Foto: HSWT)
  • Der Sortenerhaltungsgarten für die Sortenvielfalt von Kernobst entwickelt sich sehr gut (Foto: HSWT)
  • Betriebsleiter Michael Zoth informiert zur Behangskontrolle und Qualitätsförderung (Foto: HSWT)
  • Ein schattiges Plätzchen an den Stationen wurde gerne angenommen (Foto: HSWT)

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