Positive Resonanz auf das HSWT-Seminar 'Gesunde Ernährung aus dem eigenen Garten (nicht nur) für Senioren'

Foto Prof. Dr. Thomas Brunsch, Hintergrund Gräser und Natursteinmauer

Nach dem großen Interesse im letzten Jahr wurde das ganztägige Seminar zum oben genannten Thema erneut angeboten. Die Aktualität und das Interesse war auch dieses Mal sehr groß, was man an der Anzahl der Teilnehmenden und ihrer vielen Fragen ablesen konnte.
Der theoretische Teil der Veranstaltung begann mit einem Vortrag von Frau Dr. Yvonne Braun, Ernährungsberaterin und Ernährungsfachkraft für Allergologie. 'Fit im Alter - gesund essen mit Obst und Gemüse aus dem eigenen Garten' war ihr Vortragsthema.
Braun beschrieb physiologische Veränderungen im Alter und ging auf einen damit einhergehenden Bedarf an hochwertiger Ernährung für diesen Lebensabschnitt ein. Interessant ist die Tatsache, dass bereits ab dem 25 bis 65 Lebensjahr der Energiebedarf stark absinkt, während der Bedarf an Protein sowie Vitamin- und Mineralstoffen ansteigt. Um dieser Tatsache zu begegnen ist es wichtig, Obst und Gemüsearten und deren gesundheitlich relevanten Inhaltsstoffe wie Vitamine, Ballast-, Mineral- und sekundäre Pflanzenstoffe zu kennen und in entsprechender Menge in die Ernährung einzubauen. Neben den genannten Inhaltsstoffen liefern Obst und Gemüse komplexe Kohlenhydrate und Ballaststoffe, die für eine gesunde Darmflora unentbehrlich sind. Komplexe Kohlenhydrate fördern das Sättigungsgefühl und lassen den Blutzuckerspiegel nur langsam ansteigen.
Dr. Braun empfahl bunt und saisonabhängig täglich zwei Portionen Obst und drei Portionen Gemüse zu essen. Zur Ermittlung der richtigen Portionsmenge, eignet sich die Hand sehr gut als Maß.
Zum populären Thema ‚Superfood‘ lautete ihre Empfehlung heimische Arten zu bevorzugen. Alternativen sind zum Beispiel Leinsamen oder Walnüsse, statt Chiasamen und Heidelbeeren, statt Cranberry oder Gojibeeren. Superfood weist durch weite Transportwege eine negative Ökobilanz auf und ist meistens stark verarbeitet.
Thomas Jaksch, früherer Betriebsleiter Gemüsebau am Institut für Gartenbau, referierte über den Anbau von gesundem und hochwertigem Gemüse sowie Kräutern im eigenen Garten. Er wies ebenfalls auf den engen Zusammenhang von Ernährung und Gesundheit hin, sowie auf die wichtige Rolle, die Gemüse dabei einnimmt. Kriterien für den Gesundheitswert von Gemüse sind innere, pflanzeneigene (endogene) Faktoren sowie äußere, umweltbedingte (exogene) Faktoren. Jaksch erläuterte, wie der gesundheitliche Wert und Geschmack diverser Gemüsearten durch Kulturführung und Anbaubedingungen positiv zu beeinflussen sind. Faktoren, die eine Rolle spielen, sind Sortenwahl, Bewässerung, Düngung, Bodenverhältnisse, Temperatur/Jahreszeit, Lagerung und nicht zuletzt die Art der Verarbeitung. Zur Sprache kamen auch besondere Gemüsearten, wie Edamame (grüne Sojabohnen) und der Anbau von Wildkräutern. Wildkräuter enthalten weit mehr besonders wertvolle Inhaltsstoffe als im Kulturgemüse zu finden sind.
Eine ausgedehnte Führung bei strahlendem Sonnenschein im Kleingarten für Gemüse und Obst vertiefte die theoretischen Ausführungen des Vormittagsprogramms. Über zwei Stunden beantwortete Jaksch mit viel Fachkenntnis und Geduld alle Fragen der Teilnehmenden rund um den Anbau von Gemüse und Kräutern.
 


  • Foto Zuhörer:innen, Hintergrund Grünanlage
    Thomas Jaksch führte die Gruppe am Nachmittag durch den Kleingarten
  • Foto Zuhörer:innen, Hintergrund Personen, Kraftfahrzeuge, Grünanlage
    Herbstliche Beetbepflanzung mit Zierkohl und Zuckerhutsalat

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