Innovative kommunale Wasserkonzepte

© Prof. Dr. Frank Kolb

Die Bewältigung der Herausforderungen des Klimawandels und der zunehmenden Wasserknappheit erfordert innovative Strategien und ganzheitliche Ansätze. Unter der Leitung von Prof. Dr. Frank Kolb, Dekan der Fakultät Umweltingenieurwesen an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf widmet sich das PLV-Projekt "Kommunale Wasserkonzepte" der Entwicklung nachhaltiger Wasser­managementstrategien.

Das Ziel besteht in der Optimierung der Wasserverfügbarkeit und der Mitigation des Klimawandels. Durch die ganzheitliche Nutzung verschiedener Wasserressourcen sowie die Integration von Oberflächenwasser strebt Prof. Kolb in den Projektzielen eine ressourceneffiziente und klimagerechte Wasserwirtschaft an.

Die Rolle alternativer Wasserquellen in der urbanen Wasserwirtschaft

Das kommunale Wasserkonzept verfolgt das klare Ziel die Trinkwasseranteile ausschließlich für den menschlichen Gebrauch einzusetzen und für andere Zwecke Wasser mit qualitativ angepasster Güte mehrfach wiederverwertet zu verwenden. Dabei werden alle potenziellen Wasserressourcen berücksichtigt, angefangen vom Niederschlag über Quellen bis hin zu Straßenabläufen. Ein wichtiger Aspekt dieser Konzepte ist die erschöpfende Untersuchung und Erschließung aller vorhandenen Wasserressourcen in einer Kommune. Es wird analysiert, welche Potentiale bereits erschlossen sind, welche noch nicht genutzt werden und wie diese effizient in das Verwendungssystem integriert werden können.

Darüber hinaus spielen auch alternative Wasserquellen eine entscheidende Rolle. Insbesondere Oberflächenwasser wird als wertvolle Ressource betrachtet und entsprechend genutzt. Hierbei wird zwischen Oberflächenwasser von unbefestigten und befestigten Flächen unterschieden. Bei unbefestigten Flächen bietet sich zum Beispiel das Dränwasser aus entwässerten Flurflächen an. In diesem Kontext wird auch das vom Wasserwirtschafts­amt Ansbach initiierte Konzept des "Flurschwamms" mit berücksichtigt. Dabei soll durch den Einstau von Entwässerungsgräben Niederschlagswasser wieder in den Boden zurückgeführt werden, um den Bodenwasserhaushalt unter den Randbedingungen des Klimawandels nachhaltig zu verbessern. Dieser Ansatz lässt sich beispielsweise auch auf Straßengräben erweitern, wodurch mehr oberflächennahes Wasser in Hitzeperioden für die pflanzliche Versorgung und die natürliche Verdunstung zur Beeinflussung des Mikroklimas zur Verfügung steht.

Fazit und lokale Zusammenarbeit

Insgesamt stellen die innovativen kommunalen Wasserkonzepte einen wichtigen Schritt in Richtung einer zukunftsfähigen und widerstandsfähigen Wasserversorgung dar. Sie verdeutlichen, wie durch kreative Ansätze und eine umfassende Betrachtung der Wasserressourcen die aktuellen Herausforderungen verbessert  werden können. Durch die nachhaltige Nutzung vorhandener Ressourcen und die Reduzierung des Trinkwassergebrauchs werden nicht nur ökologische, sondern auch ökonomische Vorteile erzielt. Ein aktuelles Beispiel für die erfolgreiche Zusammenarbeit ist das Treffen von Dekan Prof. Dr. Frank Kolb mit Dettelbachs Erstem Bürgermeister Matthias Bielek, das die starke Unterstützung und das Engagement lokaler Gemeinden in diesem Projekt unterstreicht. Mehr Informationen zur Stadt Dettelbach finden Sie auf deren offizieller Website.

 

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