Dies academicus: Hochschule Weihenstephan-Triesdorf zeichnet ihre Besten aus

Weihenstephan | Triesdorf - Die Hochschule Weihenstephan-Triesdorf zeichnet einmal jährlich ihre besten Absolventinnen und Absolventen im Rahmen des Dies academicus, Weihenstephaner Tag aus. Wissenschaftsminister Bernd Sibler betonte in seinem Grußwort im Rahmen der diesjährigen Veranstaltung, dass sich den Absolventinnen und Absolventen mit ihrem Studium vielfältige Chancen eröffneten, um entscheidende Zukunftsfelder und Lebensbereiche nachhaltig zu gestalten.
Preis des Förderkreises der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf e.V.
In diesem Jahr würdigte der Förderkreis der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf e.V. die herausragenden Leistungen von Marie Krottenthaler als beste Absolventin am Campus Weihenstephan: Sie hat ihr Studium der Lebensmitteltechnologie mit einer Gesamtnote von 1,2 abgeschlossen. Ihre Bachelorarbeit "Ausarbeitung einer Rationale für die Durchführung von aseptischen Prozess-Simulationen" wurde mit 1,0 bewertet.
Marie Krottenthaler zeigte großes Engagement beim Erlernen von Sprachen: Neben den beiden vorgeschriebenen Sprachmodulen legte sie zusätzlich sechs weitere Sprachmodule erfolgreich ab. Doch beeindruckte neben den herausragenden Leistungen in erster Linie ihr soziales Engagement, wie Professorin Dr. Marion Stoffels-Schmid in ihrer Laudatio betonte. Im Rahmen eines Internationalen Freiwilligendienstes war Marie Krottenthaler in Johannesburg, Südafrika, und hat dort in einem Projekt für Flüchtlingskinder gearbeitet. Aktuell ist sie als Praktikantin in Malawi und arbeitet in einer Fabrik, die medizinische Erdnussbutterpaste für unterernährte Kinder herstellt. Sie hatte für die Organisation "Hilfe von Mensch zu Mensch e.V." einer Gruppe von afghanischen und syrischen Männern einmal wöchentlich Deutschunterricht gegeben; für die Caritas unterstützte sie eine junge Frau beim Erlernen der deutschen Sprache; über die NGO globalmatch, die Leute aus der ganzen Welt vernetzt und Partnerschaften vermittelt, hat sie einen Tandempartner aus Tansania und mit der Organisation cmi plant sie im kommenden Jahr für einen Monat in ein Feriencamp für Flüchtlinge in den Libanon zu gehen. Seit April 2017 wird sie durch ein Stipendium der Studienstiftung des deutschen Volkes unterstützt. Die Förderung wird auch ihr geplantes Masterstudium umfassen.
Sarah Engelmayer wurde als beste Absolventin am Campus Triesdorf ausgezeichnet. Sie hat ihr Studium des Ernährung und Versorgungsmanagements mit der Gesamtnote 1,35 abgeschlossen. Ihre Bachelorarbeit zum Vergleich von Produktentwicklungsmodellen und Durchführen des Innovationsprozesses "Schlagsahne in Geschmacksrichtungen" wurde mit 1,0 bewertet.
Sarah Engelmayr zeichnete sich, so Laudator Professor Dr. Ralf Schlauderer, durch ein "breit gefächertes Interesse und Zielstrebigkeit" aus. Ihre herausragenden Leistungen umfassten sowohl naturwissenschaftliche als auch wirtschafts- oder sozialwissenschaftliche Fächer. Ihr Praxissemester absolvierte Engelmayer bei einer Pralinenmanufaktur und half dort maßgeblich, ein Qualitätssicherungssystem einzuführen. Diesem Aufgabengebiet "ist sie treu geblieben" und jetzt in leitender Position für die Qualität von Burger-Patties verantwortlich. Während ihres Studiums engagierte sie sich im Rahmen des Bayern Mentoring für die Schülerinnen der FOS/BOS in Triesdorf, die ein Studium an der HSWT beginnen wollten. Zudem war sie als Übungsleiterin im Hochschulsport tätig und organisierte unter anderem auch das Hochschulteam für den Seenlandmarathon, das 2015 den ersten Preis bei der Staffel gewonnen hat.
Preis der Stadt Freising
Mit dem Preis der Stadt Freising zeichnete Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher Leonie Wagner aus. Mit ihrer Bachelorarbeit "Landschaftliche und kleinräumige Verteilung von Tangelhumus in den Bergwäldern der Chiemgauer Alpen" habe sie "ein gelungenes Beispiel von Forstwissenschaft als Landschaftsökologie gegeben: Von Stichproben im Gelände hinein in den Computer und von dort zurück in die Praxis - Berührungsängste hat sie dabei weder mit Boden, Wind und Wetter noch mit der abstrakten Sprache der Statistik gezeigt". Alpenhumus hat sich im rauen Gebirgsklima über Jahrhunderte naturnaher Waldentwicklung angehäuft. Auf den Felsen der Kalkalpen ist dieser Humus überlebenswichtig für die Bäume und stellt, ähnlich wie Moore, einen enormen CO2-Speicher dar. Über dieses unterirdische Rückgrat des Schutzwaldes ist bislang nur wenig bekannt. Leonie Wagner erkundete die Chiemgauer Alpen auf abgelegenen Steigen und legte nach einem statistischen Design mehr als 2500 Bodensondierungen an. Ihre Auswertungen lieferten erstmals eine belastbare Schätzung und ein Modell der Flächenverbreitung des dortigen Alpenhumus. Auf dieser Basis können Waldbewirtschaftende gezielt auf eine Erhaltung und Mehrung des Humuskapitals achten und den Bergwald fit für den Klimawandel machen. Die Bachelorarbeit wurde im Rahmen des Forschungsprojekts "Alpenhumus" angefertigt.
Preis des DAAD
Milicia Kocic hat den Preis des DAAD erhalten. Die junge Serbin studierte an der Universität Novi Sad Agrarökonomie und im Anschluss daran den Internationalen Masterstudiengang Agrarmanagement an der HSWT. In ihrer Masterarbeit beschäftigte sie sich mit dem Thema Agrarpolitik: "Agrarstruktur in Serbien - Herausforderungen des EU-Beitritts". Sie schloss ihr Studium als eine der besten ihres Jahrgangs ab und engagierte sich darüber hinaus als Hochschulsportleiterin, englischsprachige Touristenführerin und "in vielfältiger Weise für die Belange der internationalen Studierenden", sei es durch das Vorbereiten von Prüfungen, Übersetzungen, Präsentationen oder Recherchen, so Vizepräsident Prof. Dr. Carsten Lorz in seiner Laudatio.
Preis für herausragende Forschung
Erstmals in diesem Jahr wurde der Preis für herausragende Forschung vergeben. Auf Basis geeigneter Kriterien, wie etwa der Drittmittelhöhe, der Anzahl von Projekten, Kooperationspartnern oder Publikationen und aufgrund "ihrer analytischen Herangehensweise", der "effizienten und fokussierten Arbeitsweise" und der "didaktischen Fähigkeiten" überreichte Vizepräsident Prof. Dr. Markus Reinke den Preis an Professorin Dr. Elke Meinken. Neben ihrem "Herzensthema gärtnerische Kultursubstrate" bearbeitet sie ein breites Spektrum weiterer Forschungsprojekte zu aktuellen Herausforderungen, die sich durch eine große fachliche Tiefe auszeichnen.
Preis der Studierenden für herausragende Lehre
Ein weiteres Novum war der Preis der Studierenden für herausragende Lehre, der an Professor Dr. Matthias Drösler ging. Der Professor für Vegetationsökologie, Forschungsprofessor für Klimawandel und Ökosysteme und Leiter des Forschungsinstituts für Ökologie und Landschaft zeichnet sich "nicht nur durch fachliches Know-how, sondern auch durch Persönlichkeit aus". Laura Wolf, die Vorsitzende des Studierendenparlaments würdigte seine Leistungen als "Best Teacher", dem die "perfekte Kombination aus nicht überfordern aber auch nicht langweilen" gelingt. Nach seiner "didaktisch sehr gut aufbereiteten, klar strukturierten und anschaulichen Vorlesungen" können die Studierenden "gefühlt mehr als tausend Pflanzen" unterscheiden und bestimmen, wissen um das endoplasmatische Retikulum oder den Golgi-Apparat und freuen sich auf aktuelle und spannende Thesisthemen im Bereich Forschung. "Authentisch macht ihn nicht nur seine sympathische und ehrliche Art, sondern auch sein Elektroauto" und die Teilnahme an Fridays for Future Demos.