Artenvielfalt auf dem Dach

Klaus Chwastek-Zwack, Anjika Reidelshöfer und Marc Hofmann stehen auf einer Treppe, im Hintergrund die Dachbegrünung am Gebäude C.
© Jonas Heckel

Die HSWT schafft Artenvielfalt – auch in baulicher Hinsicht. Das Flachdach des Hörsaalanbaus von Gebäude C am Campus Triesdorf wurde begrünt, mit vielen ökologischen Vorteilen für Hochschule und Gemeinde.

„Maßnahmenkatalog zur Artenvielfalt und Naturschönheit in Bayern rasch umsetzen!“ – so lautete ein Landtagsbeschluss im Jahr 2019. Dies führte dazu, dass erstmals Mittel für die Begrünung von Dächern und Fassaden an staatlichen Gebäuden bereitgestellt wurden. Das Staatliche Baumat Ansbach (STBAAN) identifizierte daraufhin in Kooperation mit der EMASplus-zertifizierten HSWT geeignete bauliche Maßnahmen. Die nachträgliche Dachbegrünung des Gebäudes C basiert auf mehreren studentischen Projektarbeiten sowie dem aktuellen Forschungsprojekt „Pocket Parks“ unter der Leitung von Prof. Dr. Frank Kolb, Dekan der Fakultät Umweltingenieurwesen.

Dachbegrünung mit Wasserrückhaltesystem

„Die Prinzipien „Grün, innovativ, praxisnah“ und „Natur, Mensch und natürliche Ressourcen“ werden konsequent in der Hochschule umgesetzt. Dies spiegelt sich auch in der Auswahl der Baustoffe wider, bei denen ausschließlich nachwachsende, recycelte oder recyclefähige Rohstoffe verwendet wurden“, erklärt Anjika Reidelshöfer, Projektleitung für die Liegenschaft der HSWT am STBAAN.

Auch das sogenannte Retentionskonzept folgt diesen umweltfreundlichen Prinzipien und bietet eine optimale Umgebung für die Biodiversität auf dem Campus Triesdorf. Die rund 240 Quadratmeter große Dachfläche wurde im Rahmen dieses Projekts mit einer extensiven Dachbegrünung und einem Regenwasserrückhaltesystem gestaltet. Das heißt konkret: Ein Teil des Regenwassers kann dauerhaft in dieser begrünten Fläche gespeichert werden, während der Rest verlangsamt abfließt. Denn dieses legt einen längeren Weg zurück und wird somit am Auslauf gedrosselt. Und das führt zu einer Reduzierung des Spitzenabflussbeitrags und entlastet das gemeindliche Kanalnetz.

Artenreiche Blühwiese und „Futter“ für Fledermäuse

Ebenso ermöglicht der permanente Wasserspeicher eine deutlich üppigere Vegetation in Form einer „Blühwiese“ mit pflegeleichten Pflanzen, die sich weitgehend selbst erhalten und weiterentwickeln. Dies trägt zu einer Erhöhung der Artenvielfalt und zu einer Steigerung der Verdunstungsleistung bei. Die Kühlung der Umgebung wird demzufolge gefördert und nimmt auf diese Weise einen positiven Einfluss auf das Klima – und auf die Umwelt. Zusätzlich erstellte die Landschaftspflege beim STBAAN, bedingt durch das hohe Aufkommen von Fledermäusen in Triesdorf, eine Sondersaatgutmischung für Fledermäuse. 

Weiterführende Infos finden Interessierte in dieser Pressemitteilung der HSWT.

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