28 Teilnehmer:innen aus 9 verschiedenen Ländern zu Besuch in Triesdorf für den Postgraduiertenkurs "Food Chains in Agriculture"

Der neu ernannte Ehrensenator und die beiden Laudator:innen stehen beisammen.

Der Postgraduiertenkurs "Food Chains in Agriculture" findet dieses Jahr vom 03.07.2021 – 06.09.2021 in Präsenz in Triesdorf statt. Er startete zunächst aufgrund der anhaltenden Pandemie, wie bereits der Kurs im letzten Jahr, von Anfang Mai bis Ende Juni als Onlinekurs.

Aufgrund der sinkenden Coronazahlen ab Mai und den damit verbundenen Lockerungen in Deutschland, konnte das Team um Prof. Dr. Ralf Schlauderer, Vizepräsident für Weiterbildung und Leiter der HSWT International School, und Dr. Bernd Müller, Projektverantwortlicher an der HSWT, am 02. Juni 2021 die Einladung für diese Präsenzphase an die Teilnehmer:innen versenden. 30 von insgesamt 50 Teilnehmer:innen (aus beiden Online-Jahrgängen 2020 und 2021, da der Jahrgang 2020 ebenfalls noch nicht nach Deutschland kommen konnte) wurden eingeladen. Die Teilnehmer:innen aus Malawi und Sambia konnten leider aufgrund der zum Einladungszeitpunkt noch bestehenden Einstufung der Länder von Seiten des RKI als Virusvariantengebiete nicht eingeladen werden. Insgesamt konnten 28 Teilnehmer:innen aus 9 Ländern (Äthiopien, Benin, Burkina Faso, Elfenbeinküste, Kenia, Mali, Nigeria, Togo, Tunesien) Anfang Juli nach Deutschland einreisen, um den Praxisteil des Kurses zu absolvieren und Anfang September die Präsentation ihres Studienprojektes zu halten. Sie wurden unter anderem von Herrn Willi Albrecht, dem Bürgermeister von Weidenbach, begrüßt.

Für die Präsenzphase bis Ende August wurde ein abwechslungsreiches Programm, mit Wechsel zwischen Praxis und Theorie ausgearbeitet:

Ab dem 09.07.2021 finden an drei Tagen pro Woche Exkursionen zu landwirtschaftlichen oder verarbeitenden Betrieben statt. Auf dem Exkursionsprogramm stehen unter anderem verschiedene Gemüsebaubetriebe im Knoblausland rund um Fürth, konventionelle und biologische landwirtschaftliche Betriebe der Region, sowie Besuche von verarbeitenden Betrieben (z.b. einem Saatguterzeuger) und Betrieben der regenerativen Energien. Auch der Aufbau einer Kleinbiogasanlage stand bereits auf dem Kursprogramm.

Von Dienstag bis Donnerstag finden weiterhin Vorlesungen statt, je nach Dozent:in in Triesdorf vor Ort oder als Zoom Seminar. Die Teilnehmer:innen, die nicht nach Deutschland einreisen konnten (da sie arbeitstechnisch verhindert waren bzw. in Virusmutationsländern wohnen), können somit weiterhin an den Seminartagen am Online-Unterricht teilnehmen.

Am 1. August waren die Teilnehmer:innen zum Abschluss einer mehrtägigen Studienexkursion ins Allgäu und nach München zu Besuch am Hochschulcampus Freising, wo sie vom Vizepräsidenten für Internationales und Diversity, Prof. Dr. Carsten Lorz, begrüßt wurden und den Campus sowie die Versuchsgärten besichtigen konnten.

In der letzten Kurswoche werden die Kursteilnehmer:innen ihre individuell erarbeiteten Studienprojekte präsentieren, bevor sie wieder zurück in ihre Heimatländer fliegen, um ihre Projekte dort in die Praxis umzusetzen. Die drei besten Studienprojekte werden wie bereits im Jahr 2019 von der Baywa Stiftung prämiert werden.

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Hintergrund: Postgraduiertenkurs "Food Chains in Agriculture" | "Ausbildungspakt mit Afrika"

Der Postgraduiertenkurs "Food Chains in Agriculture" ist Teil des "Ausbildungspaktes mit Afrika", zu dem sich mehrere Hochschulen afrikanischer Länder mit der HSWT zusammengeschlossen haben und welcher von der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) im Rahmen des Globalvorhabens "Grüne Innovationszentren in der Agrar- und Ernährungswirtschaft" (GIAE) gefördert und vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit (BMZ) finanziert wird. Derzeit besteht das Netzwerk aus sieben Partnern und wird stetig erweitert.

Der fünfmonatige Kurs richtet sich an Masterabsolvent:innen aus afrikanischen Ländern und wird von 2018 bis 2023 einmal jährlich mit jeweils 25 Teilnehmer:innen durchgeführt. Ziel ist es, landwirtschaftliche Wertschöpfungsketten in ihrer Komplexität zu verstehen. Darüber hinaus lernen die Studierenden, diese Kenntnisse zusammen mit eigenen Erfahrungen in die Konzeption und das Management von Ketten-Modellen einzubringen. Sie erarbeiten jeweils eigene Projektvorschläge, die sie nach Abschluss des Kurses in ihren Heimatländern umsetzen.

Die Praxisorientierung steht im Kurs im Vordergrund, so werden beispielsweise zahlreiche landwirtschaftliche Betriebe, Institutionen und Unternehmen besichtigt. Nach der Rückkehr in ihre Heimatländer finden die Kursabsolvent:innen gemeinsam mit Institutionen der deutschen und internationalen Entwicklungszusammenarbeit Möglichkeiten für die Anwendung ihrer Projektvorschläge. Bei der praktischen Umsetzung werden die besten Teilnehmer:innen beispielsweise durch die BayWa Stiftung mit einem Preisgeld unterstützt.

  • Die Postgraduierten bei Ihrem Besuch auf dem Campus Freising
  • Die Teilnehmer:innen zu Besuch auf einem landwirtschaftlichen Betrieb