• Laufzeit: 01.07.2016 – 30.04.2020
  • Schwerpunkt: Klimawandel
  • Forschungsstatus:  Abgeschlossen

Alpenhumus als klimasensitiver C-Speicher und entscheidender Standortfaktor im Bergwald

Mächtigkeit und Zusammensetzung von Humusauflagen spielen in Wäldern eine große, in Bergwäldern gar eine herausragende Rolle für Leistungsfähigkeit, Biodiversität und Resilienz dieser Ökosysteme. Dies gilt insbesondere für die Humusform „Tangelhumus“ (Abb. 1), welche in Bergwäldern Mächtigkeiten von mehr als 100 cm erreichen kann. Da diese Humusform vor allem in der montanen und subalpinen Stufe der Kalkalpen verbreitet ist, wird sie auch „Alpenhumus“ genannt. Feucht-kühle Gebirgsklimate und feinerdearm verwitternde Kalke und Dolomite als unterlagerndes Gestein begünstigen die Bildung von Alpenhumus.

Ziele des Projekts

Das im Juli 2016 gestartete Vorhaben im Rahmen des Programms Waldklimafonds soll wesentliche Wissenslücken hinsichtlich des Alpenhumus als klimasensitiven C-Speicher und entscheidenden Standortfaktor im Bergwald schließen. Ziel des Projektes ist es, das System C-Speicher „Alpenhumus“ von der Mikroskala (Bodenprofil) über die Mesoskala (Waldbestand) bis zur Makroskala (Landschaft) im Bayerischen Alpenraum zu untersuchen und zu verstehen. Im Rahmen des Forschungsprojektes werden folgende Ziele verfolgt: 1. verbesserte Kenntnis über die Verbreitung mächtiger Humusauflagen in der Landschaft 2. Quantifizierung des Beitrags von Auflagehumus in Bergwäldern zur Kohlenstoffspeicherung 3. verbessertes Verständnis der Prozesse, die zu Bildung und Abbau von Humusauflagen führen 4. räumliche und zeitliche Szenarien zu Verbreitung und Vorratsänderungen bei Klimawandel 5. Empfehlungen zur Stabilisierung und Mehrung von Humusauflagen durch angepasste Landnutzung Die Erreichung dieser Ziele würde einen wesentlichen Beitrag zu den Zielen des Waldklimafonds darstellen, insbesondere für - die Anpassung der Bergwälder an den Klimawandel - die Sicherung des CO2-Minderungspotenzials und der C-Speicherfunktion von Bergwäldern - den Nachweis von Wirkungen des aktuellen Klimawandels auf die C-Speicherung im Humus - die Implementierung der Humuspflege in die Waldbehandlung

Abb. 1: Tangelhumus in der subalpinen Stufe (Foto: Eckart Kolb)

Zielerreichung

Die Ziele werden im Vorhaben auf drei relevanten Maßstabsebenen verfolgt durch - vergleichende Untersuchung der Humuschemie und Mikrobiologie an ausgewählten Bodenprofilen mit unterschiedlicher Dynamik der C-Vorräte; dies ermöglicht Rückschlüsse auf entscheidende Prozesse - vergleichende Untersuchung des Wasser- und Stoffhaushalts in ausgewählten Bergwaldökosystemen; dies ermöglicht Rückschlüsse auf zeitliche Trends und Gefährdungen - Regionalisierung (räumliche Modellierung) von Auflagehumusmächtigkeiten und -vorräten in Abhängigkeit von Relief, Geologie, Klima, Vegetation und Nutzungsgeschichte; dies ermöglicht eine Quantifizierung auf Landschaftsebene und Steuerung der Waldbehandlung Durch Verknüpfung der drei Untersuchungsebenen werden die entscheidenden Triebkräfte und Prozesse, die zur Ausbildung mächtiger Humusauflagen führen, erkannt und im für Management und Monitoring relevanten Maßstab dargestellt.

Ergebnisse

Abschlussberichte zum Verbundprojekt (Veröffentlichung 19.03.2021)

Abschlussbericht zum Forschungsprojekt in der Schriftenreihe des Zentrums Wald-Forst-Holz Weihenstephan (2020)

Kolloquium für Angewandte Ökologie und Planung der TUM und der HSWT (19.12.2019)

Publikationen

Promotionen

"Alpenhumus" - Verbreitung und Vorkommen in den bayerischen Alpen

Promovierende Person
Dr. Michelangelo Olleck
Forschungsschwerpunkt
Klimawandel
Zeitraum
01.03.2017 – 14.10.2022
Wissenschaftlich betreuende Person (HSWT)
Prof. Dr. Jörg Ewald
Wissenschaftlich betreuende Person (extern)
Prof. Dr. Dr. Axel Göttlein
Technische Universität München

Verbundprojektleitung

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Vor

Teilprojektleitung HSWT

Projektmitwirkung (extern)

Partner

Adressierte SDGs (Sustainable Development Goals)