• Laufzeit: 01.01.2024 – 01.07.2027
  • Schwerpunkt: Landnutzung

Schwammflurmaßnahmen unterstützt durch Citizen science in der Hydrologie und Weiterentwicklung von Anwendungen, Methoden und Modellen als Toolbox (SCHWAMMBOX)

In diesem Projekt sollen Schwammflurmaßnahmen bzw. deren Umsetzung in der Landschaft aus hydrologischer Sicht begleitet werden, um eine Toolbox für die zukünftige Planung solcher Maßnahmen zu entwickeln. Unter einer Schwammflur versteht man ein Landschaftselement, das hinsichtlich seiner hydrologischen Speicherwirkung durch sog. naturnahe Maßnahmen (Rückhalt, Versickerung von Wasser) verbessert ist. Dadurch kann mehr Wasser während eines Starkregenereignisses gespeichert werden, wodurch das Risiko für Hochwasser gesenkt wird. Gleichzeitig kann durch die Speicherwirkung dieses Wasser auch in Trockenphasen (Dürren) länger in der Landschaft gehalten werden. Damit ist der Begriff verwandt mit der Idee einer Schwammstadt, welche die gleichen Zielsetzungen im urbanen Raum verfolgt.

Die verschiedenen wasserbezogenen Naturbasierte Lösungen (NbS) werden in zwei Dimensionen betrachtet. Im linken Teil werden Maßnahmen zur Steuerung der Versickerung und des Oberflächenabflusses betrachtet (z. B. Aufforstung und Entsiegelung). Im Gegensatz dazu sind im rechten Teil Maßnahmen zusammengestellt, die die Fließwege verändern, wie z. B. begrünte Wasserwege zur Rückhaltung von Hochwasser und Erosion. In der oberen Zeile sind Maßnahmen auf Landschaftsebene zusammengefasst (wie Mulchen, Terrassierung oder Moorrenaturierung), während die untere Zeile NbS für den urbanen Raum darstellt (grüne Infrastruktur, z.B. Gründächer). Einige Maßnahmen (z. B. dezentrale Retention) sind in beiden Fällen relevant.
Übersicht über verschiedene Arten von Schwammstadt- und Schwammflurmaßnahmen. Links Maßnahmen zur Steuerung der Versickerung und des Oberflächenabflusses, rechts Maßnahmen zur Veränderung der Fließwege. © Teo et al. "Editorial: Potential and Limitations of Nature-Based Solutions (NbS) to Global Water Challenges." Frontiers in Water, vol. 5, 2023
Ein graphisches Schema zeigt den Schwammflur-Schichten-Aufbau sowie die schematisierten Personen, die die Messungen machen, ein Diagramm oben symbolisiert die Messergebnisse
Citizen Scientists machen Wasserstandsmessungen in den Schwammflurmaßnahmen © Kollektivprozess im Workshop 'Graphical Abstracts' beim Tag der Hydrologie 2025

Durch den Klimawandel und die damit einhergehende Zunahme hydroklimatischer Extreme wie Starkregen und Dürre kommt solchen Maßnahmen eine erhöhte Bedeutung als Anpassungsmaßnahme zu. Während es bereits viele Studien zur Schwammstadt gibt, ist deren Pendant, die Schwammflur, ein noch relativ neues Feld. Das Projekt SCHWAMMBOX zielt auf die hydrologische Begleitung von konkret umzusetzenden Schwammflurmaßnahmen ab: Durch die Erhebung von hydrologischen Größen soll die hydrologische Speicherwirkung dieser Maßnahmen untersucht werden. Dazu sollen kontinuierlich qualitative Daten wie etwa die Einschätzung über die Bodenfeuchte oder das Trockenfallen von Gräben über eine koordinierte Citizen Science-Kampagne (CrowdWater App) erhoben werden – und zwar sowohl für benachbarte Bereiche mit als auch ohne Schwammflurmaßnahmen. Damit sollen einfache, aber physikalisch begründete Wasserhaushaltsmodelle hinsichtlich ihrer Plausibilität überprüft werden. Zusammen mit den per App (Citizen Science) erhobenen Daten sollen diese Modelle im Ergebnis eine frei verfügbare Toolbox bilden, welche Planer:innen zukünftig Unterstützung bieten kann, die Wirksamkeit von Schwammflurmaßnahmen vor der Umsetzung zu beurteilen.

Aktuelle Informationen zur Citizen-Science-Kampagne

Webseite: schwammbox.de

HSWT-News vom 29.10.2024: Gemeinsames Wissen gegen Überflutung nutzen

Screenshot des ersten Drittels eines wissenschaftlichen Posters mit dem grünen CD der HSWT
Poster zum Projekt: Aufbau und erste Erfolge einer Messkampagne © Korinna Schmitz

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