Startschuss für die Bavarian-Ethiopian Alliance For Applied Sciences

Das Bild zeigt einen fertigen Begonienbestand auf Tischen im Gewächshaus (überwiegend gelb- und orangefarbene Sorten), die in einem Substrat aus 65 % Torf, 15 % Xylit, 10 % Holzfaser und 10 % Kompost kultiviert wurden.

Weihenstephan | Triesdorf - Während einer globalen Pandemie eine Allianz für internationale Hochschulkooperation zu starten, klingt zunächst einmal widersprüchlich. In der Tat konnte die Bavarian-Ethiopian Alliance ihren Anfang nicht wie geplant nehmen. Das seit Oktober 2019 an der HSWT angesiedelte Projekt hat zum Ziel, ein Partnernetzwerk zwischen bayerischen und äthiopischen Vertreterinnen und Vertretern aus Wissenschaft, Industrie und öffentlichem Sektor in den angewandten Lebenswissenschaften zu etablieren. Bei einem persönlichen Zusammentreffen wollten die Beteiligten gemeinsam die Allianz offiziell eröffnen - die Pandemie machte einen Strich durch die Rechnung. Dank moderner Kommunikationstechnologie konnte der Startschuss Mitte August 2020 dennoch fallen.

24 Teilnehmerinnen und Teilnehmer fanden sich zu einer Videokonferenz ein, um sich kennenzulernen, ihre Institutionen vorzustellen und sich über Vorteile, Erfahrungen sowie Herausforderungen im Bereich der angewandten Lehre in den Lebenswissenschaften auszutauschen.

Auf äthiopischer Seite waren Präsidenten, Vize-Präsidenten sowie weitere Repräsentantinnen und Repräsentanten der Universitäten Addis Abeba, Debre Markos, Haramaya sowie Hawassa vertreten. Darüber hinaus beteiligte sich das Agro Technical and Technology College (ATTC) Harar, eine von der `Menschen für Menschen´-Stiftung gegründete technische Hochschule im Osten Äthiopiens.

Auf HSWT-Seite nahmen Präsident Dr. Eric Veulliet, Vizepräsident für Internationales und Diversity Professor Dr. Carsten Lorz sowie Professorinnen und Professoren aus verschiedenen Fachbereichen teil. Der öffentliche Sektor war durch Repräsentantinnen und Repräsentanten des Bayerischen Afrikabüros in Addis Abeba, des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, des Hauses der bayerischen Landwirtschaft Herrsching, der Landesanstalt für Landwirtschaft sowie der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) vertreten.

Die Partnerinnen und Partner läuteten im virtuellen Meeting eine langfristige Kooperation zwischen Bayern und Äthiopien im Bereich der angewandten Lehre ein. In der Gesprächsrunde diskutierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Themen wie die generellen Vorteile von angewandter Lehre in den Lebenswissenschaften und eruierten den derzeitigen Status Quo der praktischen Lehre auf bayerischer wie auf äthiopischer Seite. Auch über Herausforderungen bei der Umsetzung von praktischen Lehrelementen fand ein angeregter Austausch statt. Besonders erfreulich war, dass im Auftakttreffen bereits erste Ideen für Kooperationen zur Weiterentwicklung von angewandter Lehre zwischen bayerischen und äthiopischen Partnerinnen und Partnern festgehalten werden konnten.

Auf den gelungenen Start der Bavarian-Ethiopian Alliance for Applied Life Sciences werden schon bald die nächsten Schritte folgen. So sollen in Kürze fachliche Workshops stattfinden, die sich detailliert mit den Anforderungen und der Umsetzung von praktischer Lehre in spezifischen Fachbereichen befassen. Zusätzlich ist ein Workshop geplant, um mit den äthiopischen Partnerinnen und Partnern Strategien zur Kontaktanbahnung mit der Industrie zu erarbeiten. Sobald die  Lage es erlaubt, sollen persönliche Treffen zwischen den Beteiligten in Äthiopien und Bayern stattfinden.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des virtuellen Auftakttreffens. (Foto: HSWT)