Kulturpreis Bayern für HSWT-Absolvent Cornelius Frank

  • Datum: 24.11.2021
  • Autor: Christine Dötzer
Photo in the garden, background shrub. Paul Maksoud with certificate (left in picture), Prof. Ingrid Schegk (right in picture).

Weihenstephan - HSWT-Absolvent Cornelius Frank ist diesjähriger Preisträger des Kulturpreises Bayern in der Sparte Wissenschaft. Verliehen hat die Auszeichnung die Bayernwerk AG gemeinsam mit dem Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst. Damit ehren sie die Leistung des Forschers. In seiner Masterarbeit im Studiengang 'Biotechnologie/Bioingenieurwesen' geht es um die Evaluierung spezieller Bestandteile einer virus-vermittelten Gentherapie zur Behandlung angeborener Muskelerkrankungen. Der gebürtige Deißlinger ist einer von 32 Absolvent:innen bayerischer Hochschulen und Universitäten, die vor Kurzem bei einem Festakt in München geehrt wurden.

Monogene Erkrankungen sind Krankheiten, die durch die Mutation eines einzelnen Gens entstehen und erblich bedingt sind. Für sie stellt die Gentherapie, mit Hilfe von viralen Vektoren als Transportmittel, einen vielversprechenden Ansatz dar. Cornelius Frank suchte in seiner Abschlussarbeit nach bestimmten Bausteinen für eine solche Gentherapie. Sogenannte Promotoren gehören neben der einzubringenden Geninformation und der Hülle der viralen Vektoren zu den drei zentralen Bestandteilen der virus-vermittelten Gentherapie. Sie sind zentral für die Wirksamkeit der Therapie, da sie dem Körper vermitteln, in welchen Zellen die eingebrachte Geninformation exprimieren, also zum Protein werden soll. In seiner Arbeit forschte Frank an neun muskelspezifischen Promotoren für den Einsatz bei erblich bedingten Muskelerkrankungen. „Ein getesteter Promotor zeigte in meiner Studie vielversprechende Ergebnisse und könnte in der Gentherapie Anwendung finden“, sagt der 26-Jährige und ergänzt: „Bislang gibt es nur eine Handvoll bekannter muskelspezifischer Promotoren mit sehr unterschiedlichem Erfolg.“ Wichtig für die Untersuchungen waren einerseits die Aktivität dieser kleinen Genabschnitte in menschlichen Muskelzellen und andererseits das Ausbleiben von Aktivität in Leberzellen. Beides würde mögliche Nebenwirkungen verhindern und eine erfolgreiche Therapie ermöglichen.

Würdigung für herausragende wissenschaftliche Leistung

„Der Kulturpreis Bayern ist eine Auszeichnung mit jahrzehntelanger Tradition. Immer ging es darum, Menschen zu danken, die mit ihrem Engagement, ihrem Wirken und ihrer Begeisterung für Kunst, Kultur und Wissenschaft unsere Gesellschaft bereichern. Den diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträgern danken wir für ihre Leistungen und gratulieren herzlich zu dieser Auszeichnung“, betonte Dr. Egon Leo Westphal, Vorstandsvorsitzender des Bayernwerks anlässlich der Preisverleihung.

Die 32 Preisträger:innen der Sparte Wissenschaft werden von den bayerischen Hochschulen, Kunsthochschulen und Universitäten selbst benannt. Das Bayernwerk ehrt Erfolge in Kunst und Wissenschaft seit mehr als 60 Jahren, seit 2005 verleiht es in Partnerschaft mit dem Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst den Kulturpreis Bayern. Dieser geht auf den Kulturpreis Ostbayern zurück, der erstmals im Jahr 1959 verliehen wurde. Der Kulturpreis Bayern in der Sparte Kunst sowie der Sonderpreis sind mit jeweils 5.000 Euro dotiert, der Preis in der Sparte Wissenschaft mit je 2.000 Euro. Alle Preisträger:innen erhalten darüber hinaus die Bronzestatue „Gedankenblitz“, geschaffen vom Schwandorfer Bildhauer Peter Mayer.