Innovative Technologien für eine nachhaltige Entwicklung: Digitales zweisprachiges Exposure Seminar zum Thema "ICT in Agriculture"

Gebäude der Fakultät `Nachhaltige Agrar- und Energiesysteme´

24 Fachkräfte aus zehn verschiedenen Ländern (Äthiopien, Benin, Burkina Faso, Kamerun, Malawi, Mosambik, Nigeria, Sambia, Tunesien und Indien) aus Forschungseinrichtungen, Ministerien, NRO und dem Privatsektor, die sich mit landwirtschaftlichen Wertschöpfungsketten beschäftigen, nahmen Anfang März an einem einwöchigen Exposure Seminar zum Thema "ICT in Agriculture" teil. Aufgrund der Coronakrise fand das Seminar erneut in einem digitalen Format statt. Das zweisprachige Seminar (simultan übersetzt in den beiden Sprachen Englisch und Französisch) behandelte die Anwendungsmöglichkeiten, Chancen sowie Herausforderungen der Informations- und Kommunikationstechnik in landwirtschaftlichen Wertschöpfungsketten. Die Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) und die HSWT boten das Seminar in Kooperation an. Das Seminar wird vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) sowie der GIZ im Rahmen des Globalvorhabens "Grüne Innovationszentren in der Agrar- und Ernährungswirtschaft" (GIAE) gefördert, welches Teil der BMZ-Initiative "ONE WORLD - No Hunger" ist. Ziel ist die Förderung von Innovationen, die das Einkommen in der kleinbäuerlichen Landwirtschaft steigern, Arbeitsplätze schaffen und die örtliche Lebensmittelversorgung verbessern.

Acht Referentinnen und Referenten aus verschiedensten Institutionen, der GIZ sowie Professorinnen und Professoren der HSWT und Bahir Dar Universität in Äthiopien informierten via Livestream zu der praktischen Anwendung von ICT in Projekten der Grünen Innovationszentren, zu den Prinzipien der Digitalisierung, zum Aufbau und den Einsatzmöglichkeiten von digitalen Technologien in der Landwirtschaft (wie beispielsweise zu Bewässerungsprojekten, Farmrobotern und -sensoren, einer Online-Datenbank für Gartenbau-Softwares oder zum Thema Machine Learning) und zu den damit verbundenen Chancen und Risiken digitaler Anwendungen.

Das Ziel des Exposure Seminars ist der gemeinsame Erfahrungs- und Wissensaustausch zwischen Teilnehmenden sowie Referierenden. Um den Austausch zu fördern, kamen in diesem Seminar verschiedenste interaktive Elemente zum Einsatz: So konnten die Teilnehmenden ihre Kenntnisse zu einzelnen Themenbereichen interessensspezifisch vertiefen und sich gegenseitig vernetzen. Die Teilnehmenden hatten beispielsweise die Möglichkeit, sich über verschiedene Vorträge auf einem digitalen Informationsmarkt (sogenannten Plug & Play Sessions) zu ICT-Projekten anderer Teilnehmenden zu informieren. In kurzen Buzz-Sessions konnten einzelne Themenbereiche wie beispielsweise die Datenverfügbarkeit in einzelnen Ländern in Kleingruppen diskutiert werden. Ein digitales Whiteboard wurde als digitaler Arbeitsbereich für die visuelle Zusammenarbeit genutzt.

Auf Basis der Vorträge und der Gruppenarbeiten diskutierten und entwickelten die Teilnehmenden länderspezifisch und länderübergreifend innovative ICT-Transferideen zur Implementierung in den Heimatländern. Beispielsweise wurde in einem Verbundprojekt der Länder Benin, Malawi und Sambia die Idee eines digitalen Marktinformationssystems entwickelt, das die Entscheidungsfindung in der Landwirtschaft erleichtern soll. Weitere Transferthemen waren die Entwicklung einer digitalen Lernplattform zur Weiterbildung in der Landwirtschaft, die Entwicklung von Anwendungen zur Rückverfolgbarkeit von landwirtschaftlichen Produkten sowie die Weiterentwicklung einer App zur Optimierung und Erleichterung von Herbizideinsätzen. In einem Follow-up-Meeting, das in zwei Monaten stattfindet, können sich die Teilnehmenden zum Fortgang ihrer Transferideen austauschen.