HSWT-Kleingarten unterstützt Projekt zu proteinreichen Nutzpflanzen

Bunte und teils blühende Vielfalt von Gemüse, Kräutern und Sommerblumen in Grundbeeten, rechts ein blaues Gartenhäuschen
© Franziska Kohlrausch

Der Kleingarten der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf spielt durch den Anbau wichtiger Nutzpflanzenarten eine zentrale Rolle in einem Projekt zur Erforschung der Proteinzusammensetzung.

Proteine sind Grundbausteine der Zellen von Organismen und verleihen diesen nicht nur Struktur, sondern kontrollieren auch alle essenziellen biologischen Prozesse in Lebewesen. Darüber hinaus sind Proteine als Nahrungsquellen für Mensch und Tier unverzichtbar. Aktuell gewinnen pflanzliche proteinreiche Lebensmittel immer stärker an Bedeutung, das Wissen über die Proteinzusammensetzung von Nutzpflanzen ist dagegen noch gering. Durch das TUM-Projekt „Die Proteome, die die Welt ernähren“ soll das mit Hilfe von neuesten Methoden geändert werden. Dabei spielt der Kleingarten der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT), der zu den Weihenstephaner Gärten gehört, eine zentrale Rolle.

Das Projekt wird im Rahmen eines vom Elitenetzwerk Bayern geförderten Graduiertenkollegs unter Leitung von Prof. Dr. Brigitte Poppenberger und Prof. Dr. Bernhard Küster an der School of Life Sciences der Technischen Universität München (TUM) am Campus Weihenstephan durchgeführt. Es hat zum Ziel, über die für die Ernährung des Menschen essenzielen Proteome (Gesamtheit aller Proteine) der 100 wichtigsten Nutzpflanzen aufzuklären. Erkenntnisse über die genetische und biochemische Zusammensetzung dieser Pflanzen sollen deren Züchtung und Produktion erleichtern und nachhaltiger gestalten.

Zentrale Rolle der HSWT in diesem Projekt

Der Kleingarten der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT) trägt zentral zu diesem Projekt bei. Dort werden die Pflanzen unter der Leitung von Katrin Kell kultiviert und bereitgestellt, anschließend werden diese an der TUM analysiert. Unter den 100 wichtigsten Nutzpflanzen finden sich Getreidearten, Hülsenfrüchte, Zwiebel- und Knollengewächse, Obst- und Gemüsearten sowie Ölpflanzen. 35 dieser Pflanzen werden im HSWT-Kleingarten kultiviert. Von jeder Art werden 20-30 Gewebe geerntet, schockgefroren und anschließend mit der Massenspektrometrie basierten Proteomik am Lehrstuhl für Proteomik und Bioanalytik analysiert. Nach detaillierter bioinformatischer Analyse werden alle Daten frei zugänglich in der Datenbank ProteomicsDB veröffentlicht. Mit den Ergebnissen soll ein Proteom-Atlas geschaffen werden, der der Erforschung und züchterischen Weiterentwicklung der wichtigsten Nutzpflanzen dient.

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