HSWT erhält als erste Hochschule für angewandte Wissenschaften Deutschlands die EMASplus-Zertifizierung

  • Datum: 11.11.2021
  • Autor: Christine Dötzer
Photo in the garden, background shrub. Paul Maksoud with certificate (left in picture), Prof. Ingrid Schegk (right in picture).

Weihenstephan | Triesdorf - Die HSWT wurde als erste und bislang einzige Hochschule für angewandte Wissenschaften Deutschlands mit dem Siegel 'EMASplus' ausgezeichnet. "EMAS" steht für "Eco-Management and Audit Scheme" und ist ein Zertifikat für Umweltmanagement nach den anspruchsvollen Umweltverordnungen der Europäischen Union. Unternehmen und Einrichtungen können sich freiwillig dafür auditieren lassen. Seit 2014 wird 'EMAS' der HSWT in regelmäßigen Audits immer wieder aufs Neue bestätigt. Bei 'EMASplus' kommen zu den ökologischen und ökonomischen auch soziale Aspekte hinzu. Insgesamt gibt es im Universitäts- und Hochschulbereich deutschlandweit bislang nur zwei Einrichtungen, die eine EMASplus-Zertifizierung haben.

Die betrachteten sozialen Aspekte betreffen das Agieren der Organisation in der Wirtschaft beziehungsweise im persönlichen Umfeld der Beschäftigten und sind durch die sogenannten 'SDG´s' (Sustainable Development Goals) charakterisiert. Diese wurden im Jahr 2015 von den Vereinten Nationen verabschiedet und beinhalten beispielsweise die Verringerung von Armut und Hunger, hochwertige Bildung, Geschlechtergerechtigkeit, saubere Umwelt, Menschenwürde und Maßnahmen zum Klimaschutz. EMASplus bietet Organisationen ein Nachhaltigkeitsmanagementsystem, mit dem sie ihrer gesellschaftlichen sowie ihrer Verantwortung bei der Erreichung der SDGs nachkommen können.

EMASplus: Auch soziale Aspekte fallen ins Gewicht

Unter anderem müssen für eine nachhaltige Organisation im europäischen Wirtschaftsraum die Lieferketten frei von Kinderarbeit sein und menschenwürdige Bedingungen für alle Beteiligten entlang der Supply Chain herrschen. Lieferantenmanagement und -bewertungen sollen dafür sorgen, dass nur mit Externen zusammengearbeitet wird, bei denen dies gegeben ist. Die HSWT hat zu diesem Zweck einen Fragebogen entwickelt, anhand dessen sie ab heuer jährlich die Lieferanten der Hochschule bewertet.

Des Weiteren sollen Arbeitgeber:innen die Arbeitsplätze so familienfreundlich gestalten, dass eine verantwortungsbewusste Kindererziehung oder die Betreuung von pflegebedürftigen Personen möglich ist. Die HSWT bietet den Beschäftigten beispielsweise die Möglichkeit, einen Teil ihrer Arbeitszeit im Home-Office abzuleisten. Zudem sollten Arbeitgeber:innen den Beschäftigten gezielte Angebote hinsichtlich Weiterbildung und Gesundheitsvorsorgemaßnahmen machen. An der HSWT gibt es in diesem Sinne Formate wie die "Bewegte Pause" und Online-Informationsveranstaltungen zu gesundheitlichen Themen.

Zu den ökologischen und ökonomischen Aspekten zählen unter anderem die Förderung von nachhaltiger Mobilität unter den Studierenden und den Beschäftigten sowie die Unterstützung von mehr Biodiversität durch eine Vermehrung der naturnahen Flächen.

Als Hochschule, die konsequent auf grüne Ingenieurstudiengänge ausgerichtet ist, nimmt die HSWT ihre Vorbildfunktion sowohl für die Mitglieder der Hochschule als auch für die Gesellschaft sehr ernst. Prof. Dr. Rudolf Huth, Beauftragter für Umweltmanagement an der HSWT, stellte die Relevanz der EMASplus-Zertifizierung für die HSWT als nachhaltige Hochschule heraus: "Universitäten und Hochschulen für angewandte Wissenschaften haben eine Verantwortung und eine Vorbildfunktion für die jungen Menschen, die nach Abschluss ihrer Ausbildung im Berufsleben als Multiplikator:innen für den Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen wirken sollen. Sie müssen also nicht nur die Notwendigkeit des Umweltschutzes und einer nachhaltigen Lebens- und Arbeitsweise vermitteln, sondern beides auch selbst aktiv umsetzen."

Der Weg zu EMAS und EMASplus ist sehr anspruchsvoll. Ein externer Auditor überprüft jährlich umfassend die gesamte Organisation, ob die von der Organisation gesetzten Ziele angemessen sind und erreicht werden. Dies geschieht ähnlich wie eine Wirtschaftsprüfung in einem Industrieunternehmen. Die Fortschritte werden in einem jährlichen Nachhaltigkeitsbericht veröffentlicht.

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