Direktvermarktung in der Landwirtschaft: HSWT-Studie zu Bürokratieabbau

Das HSWT-Team, das die Studie durchführte, im Gruppenbild.
© Tobias Hase/StMELF

Mehr als 1.100 Direktvermarkter:innen nahmen an der Studie „Direktvermarktung in der bayerischen Landwirtschaft“ der HSWT teil. Sie liefert wichtige Ergebnisse für den Bürokratieabbau im Freistaat.

Kurze Transportwege, persönlicher Kontakt zu Erzeuger:innen, frische geschmackvolle Lebensmittel – wegen dieser und vieler anderer Gründe stehen regionale Produkte bei Verbraucher:innen hoch im Kurs. Eine neue Studie von Studierenden der Bachelorstudiengänge Wirtschaftsingenieurwesen, Agrarmarketing & Management, Agribusiness sowie Biolebensmittel & Business belegt: der Freistaat ist in Sachen Direktvermarktung landwirtschaftlicher Produkte gut aufgestellt. Andererseits zeigen die Ergebnisse der Studie, wo noch (rechtliche) Herausforderungen und Verbesserungsmöglichkeiten bestehen.

Hohe rechtliche Anforderungen für Direktvermarkter:innen

Die Mehrheit der an der Online-Befragung teilnehmenden bayerischen Direktvermarkter:innen hat angegeben, beispielsweise durch rechtliche Vorgaben und dem damit verbundenen hohen zeit- und kostenintensiven Erfüllungsaufwand stark belastet zu sein; ebenso durch eine Antrags- und Meldungsflut. Laut HSWT-Befragung beschäftigen mehr als zwei Drittel der Betriebe nur bis zu vier Personen in der Direktvermarktung. 60 Prozent der Umfrageteilnehmer:innen fühlen sich vor allem durch den hohen Erfüllungsaufwand rechtlicher Vorgaben belastet; die Flut an Anträgen und Meldungen empfinden 50 Prozent als erschwerend.

Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber betont: „Unsere Direktvermarkter sind erfolgreiche Unternehmer. Sie liefern einen wertvollen Baustein zu unserer Nahversorgung. Aber sie unterliegen hohen rechtlichen Anforderungen – vom Verbraucherschutz bis hin zum Wettbewerbsrecht. Dafür haben sie eben keine eigene Rechtsabteilung! Insofern müssen wir die bürokratischen Vorgaben entschlacken, wo es nur geht, und dafür sorgen, dass unsere Landwirtinnen und Landwirte ihrer eigentlichen Tätigkeit in Feld und Flur wieder mehr Zeit widmen können.“

Kooperation mit Bayerischem Staatsministerium und Staatskanzlei

Die Durchführung des HSWT-Projektes erfolgte in Kooperation mit dem Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (StMELF) und der Bayerischen Staatskanzlei, Geschäftsstelle Bürokratieabbau. Studienleiterin ist Prof. Dr. Tanja Barton von der Fakultät Nachhaltige Agrar- und Energiesysteme. Die Studienergebnisse können auf ihrer HSWT-Website eingesehen werden.

Weiterführende Informationen finden Interessierte in dieser Pressemitteilung des StMELF.

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