Auswirkungen des Klimawandels auf Stadt und Land: Virtuelle Konferenz zeigt Perspektiven aus Bayern und Äthiopien auf

Photo in the garden, background shrub. Paul Maksoud with certificate (left in picture), Prof. Ingrid Schegk (right in picture).

Welche Auswirkungen hat der Klimawandel auf die Landwirtschaft - und wie beeinflusst er unsere Städte? Unter dieser Leitfrage fand am 04. November 2021 die virtuelle Konferenz "Climate Change and Its Impacts on Rural and Urban Areas - Perspectives from Bavaria and Ethiopia" im Rahmen der "Bavarian-Ethiopian Alliance for Applied Life Sciences" statt.

Schon heute erleben wir drastische Auswirkungen des Klimawandels auf Stadt und Land. Starkregenereignisse, Bodenerosion und urbane Hitzeinseln sind Phänomene, die über Landesgrenzen hinweg auftreten und somit auch global adressiert werden müssen.

Vor diesem Hintergrund hatte die virtuelle Konferenz "Climate Change and Its Impacts on Rural and Urban Areas - Perspectives from Bavaria and Ethiopia" zum Ziel, Wissenschaftler:innen aus Bayern und Äthiopien zu versammeln, um bestehende Herausforderungen sowie Lösungsansätze im Bereich Klimawandelfolgen und Klimawandelanpassung im ländlichen und städtischen Raum zu diskutieren.

Hierfür gliederte sich die Veranstaltung in zwei Teile: Während am Vormittag die Auswirkungen des Klimawandels auf die Landwirtschaft und den ländlichen Raum diskutiert wurden, standen am Nachmittag die Auswirkungen auf die Städte im Fokus. Die Vorträge wurden abwechselnd von äthiopischen und bayerischen Referent:innen gehalten, sodass sich den Zuschauer:innen ein umfassendes Bild zur Situation in beiden Regionen darbot. Insgesamt nahmen über 50 Personen aus Deutschland und Äthiopien an der Konferenz teil, darunter neben Expert:innen aus Forschung und öffentlichem Sektor auch Studierende des HSWT-Masterstudiengangs "Climate Change Management".

Eröffnet wurde die Konferenz durch Dr. Annette Freibauer, Leiterin des Instituts für Ökologischen Landbau, Bodenkultur und Ressourcenschutz der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL), mit einem Vortrag zu Klimawandelanpassung in der bayerischen Landwirtschaft. Im Anschluss stellte Bemnet Teshome von der Federal Republic of Ethiopia Environment, Forest and Climate Change Commission (EFCCC) die "Climate Resilient Green Economy Strategy" im Bereich Landwirtschaft vor, mit welcher Äthiopien gleichzeitig ökonomisches Wachstum, Netto-Null-Emissionen sowie Klima-Resilienz erreichen möchte. Dr. Girma Mamo, Direktor am Climate, Geospatial and Biometrics Research Directorate des Ethiopian Institute of Agricultural Research präsentierte, wie sein Institut agroklimatische Beratungsdienste einsetzt, um äthiopische Kleinbauern auf dem Weg hin zum "smart farming" zu unterstützen. Abgerundet wurde der ersten Teil der Konferenz durch einen Vortrag von Prof. Dr. Matthias Drösler, Forschungsprofessor für Klimaschutz und Moor-Ökosysteme an der HSWT, zum Thema Klimaschutz in der Raumplanung.

Im zweiten Teil der Konferenz wechselte der Fokus vom Land in die Stadt: So präsentierte Prof. Dr. Julia Laube, neu berufene Professorin für Ingenieurökologie und Landschaftsentwicklung an der HSWT und vormalige Leiterin des Sachgebiets für Ressourcenschutz der Landeshauptstadt München, welche Maßnahmen die bayerische Landeshauptstadt im Bereich städtische Klimaanpassung umsetzt. Anschließend stellte Prof. Dr. Kumelachew Yeshitela des Ethiopian Institute of Architecture, Building Construction and City Development der Addis Ababa University am Beispiel von Addis Abeba vor, wie sich Städte durch urbane, grüne Infrastruktur an den Klimawandel anpassen können. Abgerundet wurde die Veranstaltung durch Hanna Skiba, Mitarbeiterin am Klimazentrum des Bayerischen Landesamts für Umwelt (LfU), welche in ihrem Vortrag auf verschiedene Maßnahmen (z.B. multifunktionale Grünflächen, Wasserrückhaltung sowie Kaltluftkorridore) einging, die bereits durch eine Vielzahl bayerischer Städte im Kampf gegen die negativen Folgen des Klimawandels erfolgreich umgesetzt werden.

Neben den Vorträgen gab es auch Zeit für Fragerunden, die von den Teilnehmenden aus Äthiopien und Deutschland ausgiebig genutzt wurden. Die Aufzeichnung der Veranstaltung kann hier abgerufen werden. Zudem können alle gezeigten Präsentationen hier heruntergeladen werden.

Die "Bavarian-Ethiopian Alliance for Applied Life Sciences" wird durch die Bayerische Staatskanzlei im Rahmen des "Bayerischen Afrikapakets" finanziert.

Photo in the garden, background shrub. Paul Maksoud with certificate.
Vortrag von Dr. Girma Mamo (Ethiopian Institute of Agricultural Research) zu agroklimatischen Beratungsdiensten für äthiopische Kleinbauern