Auftakt der Interviewserie: Aus aller Welt an die HSWT - Wie internationale Studierende ihr Studium in Freising erleben

  • Datum: 24.06.2019
  • Autor: Christine Dötzer
Dozenten aus Universitäten in Montenegro, Serbien und Bosnien-Herzegowina erhalten einen einwöchigen Workshop am Campus Triesdorf im Rahmen eines Erasmus+ Austauschprogramms

Wie lernt und lebt es sich als Austauschstudierender an der HSWT und in Freising? Bewahrheiten sich Klischees über Bayern für Besucher? Und auf welche Schmankerln sollten die Freisinger eigentlich nicht verzichten müssen? In unserer dreiteiligen Interviewserie sprechen wir mit Austauschstudierenden am Campus Weihenstephan über ihre Eindrücke von der Hochschule und der Domstadt. Sie sind drei von insgesamt 50 Austauschstudierenden, die die HSWT im laufenden Sommersemester begrüßt hat. Weitere 270 internationale Studierende sind als sogenannte Vollstudierende an der Hochschule, absolvieren also ihr gesamtes Bachelor- beziehunsgweise Masterstudium an der HSWT.

Den Anfang der Interviewserie macht das Gespräch mit Grace Mader, 22, aus den USA. Sie studiert im Bachelorstudiengang Landschaftsarchitektur.

Warum haben Sie sich für ein Auslandssemester an der HSWT entschieden?

Ich wollte an eine Hochschule mit Schwerpunkt sowohl auf der praktischen Anwendung des Lernstoffs als auch auf Nachhaltigkeit. Die HSWT liegt in einer tollen Gegend Deutschlands und Freising hat eine ähnliche Größe wie meine Heimatstadt, so dass ich mir über einen "Kulturschock" weniger Sorgen gemacht habe.

Was macht die HSWT in Ihren Augen aus?

Die Leute, die hier arbeiten und studieren. Jeder an der Hochschule ist unglaublich freundlich und authentisch. Die HSWT hat viele tolle Aspekte, aber es sind die Menschen, die sie so besonders machen.

Sie konnten mittlerweile schon einige Wochen lang Erfahrungen sammeln an der HSWT. Wie würden Sie Ihren Eindruck in einem Wort Ihrer Muttersprache zusammenfassen?

Welcoming. Die Fakultät und andere Studierende unterstützen mich immer, wenn ich etwas aufgrund meiner Probleme mit der deutschen Sprache nicht verstehe. Sie setzen stets alles daran, dass ich mich wie zu Hause fühle.

Planen Sie, die Verbindung zu Deutschland bzw. zur HSWT während Ihrer weiteren Ausbildung bzw. im Berufsleben zu halten?

Ich würde liebend gerne nach Deutschland zurückkehren und die HSWT besuchen, aber ich weiß noch nicht, was die Zukunft bringen wird.

Aus Ihrer persönlichen Sicht: Wie profitieren Studierende von einer Studienerfahrung im Ausland?

Menschen aus anderen Ländern zu treffen und Freundschaften mit ihnen zu schließen, verändert den eigenen Blick auf die Welt. Man fokussiert nicht mehr so sehr auf die Unterschiede und erkennt stattdessen, wie ähnlich sich Leute trotz ihrer verschiedenen kulturellen Hintergründe sein können. Darüber hinaus ist ein Auslandsstudium wirklich gut geeignet, um zu erfassen, wie die eigene Heimat im Vergleich zum ausländischen Studienort abschneidet. Man erkennt, was zu Hause, aber auch was vor Ort besser sein könnte.

Welches Klischee über Bayern hat sich für Sie nicht bewahrheitet?

Bevor ich nach Deutschland ging, wurde ich vorgewarnt, dass die Menschen hier keine Ironie verstünden und oft Probleme hätten, Witze auf Englisch zu verstehen. Das habe ich bislang so noch nicht wahrgenommen, aber vielleicht tun meine Freunde auch nur so, als sei ich lustig. Jedenfalls haben die Bayern, die ich kenne, einen tollen Sinn für Humor.

Und welches hat sich bewahrheitet?

Bayern trinken viel Bier. Es ist offensichtlich, aber ich dachte, die Leute in meiner Heimat hätten überschätzt, wie viel Bier die Menschen hier trinken. Hatten sie nicht. Tatsächlich glaube ich, die Bayern trinken mehr, als man mir angekündigt hatte.

Was ist Ihr Lieblingsort in Freising?

Die Korbinianbrücke über die Isar. Das ist wirklich ein toller Ort, um einfach den Klang des Wassers zu genießen und sich mit Freunden zu treffen.

Was tun Sie gerne in Ihrer Freizeit in Freising und Umgebung?

Ich verbringe vor allem Zeit mit Freunden beim Kartenspielen oder gemeinsamen Abendessen, aber ich gehe auch sehr gerne an der Isar laufen oder esse ein Eis in der Altstadt.

Wenn Sie eine Sache aus Ihrer Heimatstadt bzw. Ihrem Heimatland nach Freising bzw. Bayern importieren könnten: was wäre das?

Gutes frittiertes Hühnchen. Ich denke wirklich, dass die Deutschen da eine ganze Essenskategorie verpassen, die sie lieben würden.