Torfreduzierte Substrate
  • Thema Forschungsportrait

Torfreduzierte Substrate

Zu den im Klimaschutzplan 2050 festgehaltenen Zielen und Maßnahmen gehört unter anderem die Reduktion des Torfverbrauchs im Gartenbau. Dass dies möglich ist, zeigen zahlreiche Forschungsprojekte, in denen mit einer Vielzahl von torfreduzierten und torffreien Substraten positive Ergebnisse erzielt wurden. Trotz alledem erfolgt aktuell die Produktion von Zierpflanzen in hohem Maße immer noch in torfbasierten Substraten. Die Zurückhaltung der Praxisbetriebe ist insbesondere auf Bedenken bezüglich der Kultursicherheit sowie der Wirtschaftlichkeit zurückzuführen. Um diese Hemmschwellen abzubauen, ist ein intensiverer Wissenstransfer notwendig. Daher fördert das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) das bundesweite Modell- und Demonstrationsvorhaben „TerZ - Einsatz torfreduzierter Substrate im Zierpflanzenbau“ unter der Projektträgerschaft der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE). Während der vierjährigen Laufzeit soll aufgezeigt werden, dass auch mit torfreduzierten Substraten qualitativ hochwertige Zierpflanzen erzeugt, die Kultursicherheit gewahrt und Mehrkosten geringgehalten werden können. Der Torfanteil in den verwendeten Substraten wird dabei kultur- und betriebsspezifisch stufenweise reduziert und soll schlussendlich höchstens 50 % betragen.

In jeder der bundesweit fünf Modellregionen werden Demonstrationsbetriebe bei der Umstellung auf torfreduzierte Substrate von einer in der jeweiligen Region ansässigen Forschungseinrichtung (*) intensiv begleitet. In der Modellregion Süd übernimmt diese Aufgabe das Institut für Gartenbau (IGB) der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT). Unter der Leitung von Prof. Dr. Elke Meinken betreut die Regionalkoordinatorin Ronja Fritzsche vier über ganz Bayern verteilte Modellbetriebe bei der Etablierung stark torfreduzierter Substrate. Zudem erfolgen im modern ausgestatteten Labor des Forschungsteams um Prof. Meinken die projektbegleitenden Substratanalysen für alle Modellregionen.

Ergänzend zu der kulturtechnischen Betreuung findet eine betriebswirtschaftliche Begleitung statt, die die ökonomischen Auswirkungen einer Substratumstellung untersucht. Diese Aufgabe obliegt dem Fachgebiet Betriebswirtschaft des Instituts für Gartenbau (IGB) der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT). Unter der Leitung von Prof. Dr. Stefan Krusche erhebt als betriebswirtschaftliche Koordinatorin Anette Stadler bundesweit in allen Modellbetrieben umfangreiche Daten hinsichtlich Arbeitsaufwand, Kosten und Leistungen der Kulturen, um daraus fundierte Aussagen zu den ökonomischen Konsequenzen der Torfreduktion ableiten zu können.

Neben der fachlichen Betreuung der Modellbetriebe bildet der Wissenstransfer einen wesentlichen Schwerpunkt des Projektes. Zum einen findet ein intensiver Erfahrungsaustausch der am Vorhaben beteiligten Betriebe untereinander statt, darüber hinaus werden die gewonnenen Erkenntnisse im Rahmen von Informationsveranstaltungen einem breiten Kreis interessierter Betriebe zur Verfügung gestellt.

  • Logo Terz
  • Logos des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft sowie der Bundesanstalt für Ernährung und Landwirtschaft