Gerhard Radlmayr
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Gerhard Radlmayr

„Auf das 'Wie' kommt es an“

Gerhard Radlmayr ist ein Kommunikator, ein Vermittler. Transparente, wertschätzende Kommunikation und ein gutes Miteinander sind ihm wichtig. „Es kommt vor allem auf das 'Wie' an“, sagt er. „Wie und vor allem mit welcher inneren Haltung ich den Menschen begegne, ist viel wirkungsvoller als noch so schöne Worte. Doch bestenfalls ist natürlich beides kongruent.“

Nach diesem Prinzip lebt und arbeitet der 60-Jährige - an der HSWT als Referent für Wissenstransfer und Forschungskommunikation am Zentrum für Forschung und Wissenstransfer (ZFW) sowie im Personalrat.

Seit 32 Jahren ist Gerhard Radlmayr an der HSWT beziehungsweise an einer Vorgängerinstitution. „Eigentlich schon seit 39 Jahren“, ergänzt er, denn er hat an der damaligen Fachhochschule Weihenstephan Gartenbau studiert. Nach rund zwei Jahren Erfahrung in Verkauf und Marketing in Gärtnereien und Gartencentern bewarb er sich auf eine Stellenausschreibung am Institut für gärtnerische Betriebswirtschaft und EDV der an die HSWT angegliederten Versuchsanstalt für Gartenbau Weihenstephan. „Ich habe schon immer gerne mit Zahlen gearbeitet“, erzählt Gerhard Radlmayr. „Doch vor allem hat mich die Vielfalt der Aufgaben und Themen an der Hochschule gereizt sowie die Möglichkeit, mit Studierenden zu arbeiten.“ Am Institut war er unter anderem in der Projektforschung inklusive Wissenstransfer in die Praxis zuständig und unterstützte die Lehre im Studiengang Gartenbau. Der Lehrauftrag im Schwerpunkt Marketing war über zehn Jahre hinweg damals eine seiner schönsten Aufgaben an der HSWT, an die er sich noch heute begeistert zurückerinnert: „In der studentischen Projektarbeit konnte ich meine Fähigkeiten, Interessen und Leidenschaften in Kommunikation, Teamentwicklung, Coaching und Konfliktmoderation einbringen. 20 bis 30 Studierende inhaltlich anzuleiten, zu motivieren und innerhalb eines Semesters zu einem Team zu formen, war herausfordernd und hat mir viele Gestaltungs- und Entwicklungsmöglichkeiten geboten. Die professionelle Abschlusspräsentation vor geladenen Gästen mit einem meist begeisterten Feedback der Unternehmer:innen war dann der krönende Erfolg und Lohn für die Studierenden und mich.“

Nach einer Umstrukturierung wechselte Gerhard Radlmayr an die Informationsstelle der Forschungsanstalt für Gartenbau Weihenstephan (FGW). Dort war er zuletzt in leitender Position für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sowie das Veranstaltungsmanagement verantwortlich. Zudem war er persönlicher Referent des Leiters der FGW. Als diese im Jahr 2012 in die Hochschule integriert wurde und die Forschung an der HSWT immer mehr Fahrt aufnahm, übernahm er am neu gegründeten ZFW die Referentenstelle für Forschungskommunikation.

Nuancen, die den Unterschied machen

Dort entwickelt und pflegt er Formate, die über die Forschung an der HSWT und die Aktivitäten des ZFW informieren, etwa die Forschungs-News und Forschungsberichte, betreut die Außendarstellung über das Forschungsinformationssystem Weih.FIS, das er inhaltlich mit entwickelt hat, und pflegt die Internetseiten der HSWT rund um die Bereiche Forschung und Wissenstransfer. In Weih.FIS baut er auch eine Publikationserfassung auf. „Hinzu kommen zahlreiche Anfragen und Aufgaben von intern und extern. Da gilt es beispielsweise, Berichte zu schreiben und Statistiken zu erstellen. Genau diese Vielfalt gefällt mir, und dass ich Einblicke in Forschungsprojekte unterschiedlichster Fachrichtungen bekomme. Zudem schreibe und redigiere ich sehr gerne Texte, mit Sprache lässt sich so viel ausdrücken“, erzählt der gebürtige Kirchdorfer. Und: „Ich kommuniziere für mein Leben gerne, vor allem die zwischenmenschliche Kommunikation hat für mich einen hohen Stellenwert. Deshalb schreibe ich zum Beispiel auch E-Mails sorgfältig, achte da auch auf Nuancen, die andere vielleicht als überflüssig empfinden. Es mir auch wichtig, Kolleginnen und Kollegen einfach mal zwischendurch positives Feedback zu geben, wenn mir etwas auffällt. Da nehme ich mir dann die Zeit.“ Für Gerhard Radlmayr entstehen so gute Beziehungen, spinnt sich ein Netzwerk. „Das ist mir eine Herzensangelegenheit“, betont er.

Der Weg ist das Ziel

Da überrascht es nicht, dass sich der Wahl-Freisinger seit rund acht Jahren im Personalrat der HSWT engagiert – und vor ein paar Wochen für weitere fünf Jahre wiedergewählt wurde. Auch darüber hinaus engagiert er sich für ein gutes Miteinander an der HSWT, etwa bei den von HSWT bewegt koordinierten Aktivitäten „Kümmererteam Führungskräfteentwicklung“ oder den jüngsten Workshops der Reihe „Gesund und zufrieden arbeiten“. „Ich will einen Beitrag zu einem guten Klima an der HSWT leisten. Wenn ich etwas sehe, das nicht so gut läuft oder optimiert werden kann, werde ich aktiv“, sagt er. Dabei ist ihm vor allem auch wichtig, prozessorientiert zu arbeiten und zu kommunizieren. „'The process is the project' heißt es in einer Kunstinstallation am Freisinger Schafhof“, sagt er, „und ich finde, das fasst es gut zusammen: Meiner Meinung nach muss man bei einem Vorhaben nicht nur das Ziel wertschätzen, sondern auch die Schritte, den Weg dorthin. Dazu gehört, nicht nur am Anfang und am Ende des Projekts zu kommunizieren, sondern permanent auch währenddessen.“

In seiner Freizeit reist der Vater zweier erwachsener Söhne gerne gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin im Wohnmobil in alle Himmelsrichtungen. Eines der nächsten Wunschziele der beiden ist Estland. Ausgleich nach Feierabend sucht Gerhard Radlmayr in der Natur, in der Stille, beim Meditieren und bei Begegnungen und Gesprächen mit lieben Menschen. „Ich finde es wichtig, sich selbst ehrlich zu reflektieren, auch wenn das nicht immer nur angenehm ist – in liebevoller Art und Weise. Würde jeder einzelne Mensch sich selbst besser kennen und wissen, wo seine Triggerpunkte liegen, kämen wir vermutlich alle besser miteinander zurecht.“