• Laufzeit: 01.11.2021 – 31.10.2023
  • Schwerpunkt: Weitere Forschungsfelder
  • Forschungsstatus:  Abgeschlossen

Kunststoffrecycling - Open VHB Kurs

OPEN vhb-Kurse sind vollständige, offene Online-Kurse der vhb-Trägerhochschulen, die sich an eine interessierte Allgemeinheit richten. Die Hochschulen erhalten damit auch die Möglichkeit, für sie relevante Zielgruppen zu erschließen (z. B. zukünftige Studierende in grundständigen und weiterführenden Studiengängen, ausländische Studierende, Flüchtlinge/Migrantinnen und Migranten). Die Nutzung von OPEN vhb-Kursen ist für alle Interessierten kostenfrei und erfordert lediglich eine Registrierung bei der vhb. Da alle im Internet offen zugänglichen Angebote bayerischer Hochschulen immer auch eine Werbung für den Hochschulstandort Bayern darstellen, steht eine sehr gute mediendidaktische Aufbereitung in besonderem Maße im Fokus.

In OPEN vhb-Kursen muss Hochschulwissen vermittelt werden, sie sind jedoch frei von curricularen Anforderungen. Der Kursumfang sollte es Teilnehmenden ermöglichen, in zehn bis max. 20 Stunden den kompletten Kurs zu absolvieren. Die Entwicklung eines OPEN vhb-Kurses wird mit max. 30.000 € gefördert. Zu OPEN vhb-Kursen wird grundsätzlich keine benotete und ECTS-fähige Prüfung angeboten.

Offene Kurse werden auf der zentralen OPEN vhb-Lernplattform bereitgestellt. Die vhb richtet auf dieser Plattform für alle an der Kursentwicklung beteiligten Personen Benutzeraccounts mit entsprechenden Rechten ein.

Inhalte des OPEN vhb-Kurses Kunststoffrecycling

Den Teilnehmer:innen sollen entlang des Kunststofflebenszyklus verschiedene Wissensinhalte vermittelt werden:

1. Was sind Kunststoffe?

Hier sollen Grundlagen erläutert werden, unter anderem wie und wo Erdöl gefördert wird und wie daraus Kunststoffe gewonnen werden. Auch die verschiedenen Kunststofftypen und einige Grundlagen zu den Eigenschaften von Kunststoffen sollen vermittelt werden. Die technischen Aspekte dieses Abschnitts sollen durch kleine naturwissenschaftliche Übungen zum Erkennen von unterschiedlichen Kunststoffen im eigenen Haushalt aufgelockert werden.

2. Welche Produkte sind aus Kunststoff und gibt es Alternativen? (Use und Reduce)

Hier soll erläutert werden, wie komplex Kunststoffprodukte oft sind und dass sie aus vielen einzelnen Komponenten bestehen, die eine Trennung schwierig machen. Auch soll dargestellt werden, ob und in welchen Anwendungen Glas, Papier/Pappe, Baumwolle etc. sinnvolle Alternativen sind oder andere Materialien bevorzugt werden sollten.

3. Wie kann ich Kunststoffprodukte weiterverwenden? (Reuse)
Hier sollen Geschäftsmodelle für die Endverbraucher:innenin vorgestellt werden, die sich mit der Reparatur, dem Verleih und dem Verkauf von gebrauchten Kunststoffprodukten beschäftigen. Auch Re-Fill-Systeme zählen dazu. Als Übung bietet sich hier an, Bastelaufgaben einzufügen; was tun, wenn etwas kaputt geht?

4. Wie funktioniert Kunststoffrecycling? (Recycle)

Hier sollen zunächst Begriffe geklärt werden (Was sind Rezyklate?) und die üblichen Methoden zum Kunststoffrecycling erläutert werden. Der Schwerpunkt liegt in dem Verbleib von Produkten der Endverbraucher:innen, d. h. beim gelben Sack und bei Elektroware. Auch bei Produkten, die man nicht in den gelben Sack werfen sollte. Es sollen auch andere Verfahren wie die Solvolyse und Pyrolyse angeschnitten werden, um einen umfassenden Uberblick zu ermöglichen und eine angemessene Einordnung und ein Verständnis von Medienbeiträgen zu diesen Themen (siehe „Öl aus Kunststoffabfall") sicherzustellen.

5. Wie kann ich Recycling unterstützen? (Recycle)
Es gibt bestimmte Kerneigenschaften bei Kunststoffprodukten, die von Entsorgern seit Jahrzehnten angepriesen werden, weil sie die Produkte besser recyclingfähig machen. Hier sollte man die Teilnehmenden dafür sensibilisieren, worauf sie beim Kauf achten sollen. Auch wie Produkte getrennt werden sollen, um ein bestmögliches Recycling zu gewährleisten, soll in dieser Einheit vermittelt werden. Ähnlich wie beim Modul 3, welches sich mit der Weiterverendung beschäftigt, soll es hier auch um das Auseinanderbauen von Produkten gehen, damit Verbraucher:innen realisieren, wie komplex Produkte sind und wie komplex es demnach ist, sie im Recycling aufzubereiten. Auch Nachhaltigkeitslabels sollen in diesem Modul thematisiert und vorgestellt werden.

6. Was bedeutet "Bio" bei Kunststoffen? (Recycle and Rebirth)
Hier soll die Herstellung mit biobasierten Rohstoffen sowie die Abbaubarkeit von Biokunststoffen erläutert werden. Auch die Begrifflichkeiten wie „Drop-In" und „New-Economy-Biopolymer" sollen erläutert werden. Kernpunkt liegt aber vorwiegend auf der Vermittlung des Verständnisses, dass „biobasiert" nicht gleich ,,biologisch abbaubar" bedeutet.

Die Wissenselemente sollen bevorzugt als Videos und Text erstellt werden. Inhaltlich soll eine fachliche Betreuung von eine:r wiss. Mitarbeiter:in (7h/Woche) durchgeführt werden, während die Erstellung von Videos, Animationen und Filmen, mit Hilfe von studentischen Hilfskräften erfolgen soll. Die Übungen und Aufgaben zu den Wissenselementen sollen im Tandem erarbeitet werden. HSP-lnhalte sollen eher für Übungen erstellt werden, um den Inhalt interaktiver zu gestalten. Auch sollen die Teilnehmenden die Erkenntnisse auf Produkte aus ihrem Umfeld adaptieren können, um die Inhalte verständlich und alltagsnah zu vermitteln. So könnte man jeden dieser Lebenszyklusschritte anhand eines Produktes, z.B. eines Joghurtbechers, erläutern, bzw. dies als Denkaufgabe für die Teilnehmenden von Lerneinheit zu Lerneinheit mitnehmen:

  • Wie wird ein Joghurtbecher produziert, aus welchen Kunststoffen?
  • Wie kann man ihn wiederverwenden/weiterverwenden?
  • Wie sollte er getrennt und entsorgt werden?
  • Was passiert mit dem Joghurtbecher beim Entsorger?
  • Wäre es gut, wenn er aus Bioplastik wäre?
  • Wie müsste er beschaffen sein und was müsste ich tun·damit er tatsächlich recycelt wird?

In der Planungsphase im Projektplan sollen die Inhalte, Übungen und Vermittlungsformen detaillierter ausgearbeitet werden.

Lernziele

Die Teilnehmenden sollen im Kurs grundlegendes Wissen über Kunststoffe erwerben, um mit dem allgegenwärtigen Material Kunststoffe ohne Angst umgehen zu können. Methodisch sollen den Teilnehmenden Möglichkeiten zur Reduktion und zum Ersatz (Reduce) von Kunststoffprodukten gezeigt werden, bei Anwendungen in denen es möglich und sinnvoll ist (z.B. wenn dadurch der C02-Ausstoß verringert werden würde oder bei Produkten, welche leicht in die Umwelt gelangen).

Auch Möglichkeiten zur Wieder- und Weiterverwendungvon Kunststoffen (Reuse) sowie die Wissensgrundzüge von Recycling (Recycle) soll den Teilnehmenden vermittelt werden. Gekoppelt an die Wissensgrundzüge vom Recycling ist auch, dass die Teilnehmenden für Indizien von Produkten, welche sie gut recyclingfähig machen, sensibilisiert werden (z.B. helle Farben, keine Sleeves). Methodisch soll auch vermittelt werden, worauf sie bei der Trennung, der Vorbereitung zum Recycling, achten sollten (z. B. das Abtrennen von Papphülsen bei Joghurtbechern).

Als „Wissensbonbon" sind die Einheiten rund um neue Recyclingmethoden wie chemisches Recycling geplant. Auch eine Einheit um Biokunststoffe soll grundlegend vermitteln, worum es bei diesen Materialien geht und wo ihre Chancen und Grenzen liegen.

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