TOP-Ausbilder und -Azubis unterwegs - T.A.G.-Exkursion nach Weihenstephan

Butterbrezen und süße Teilchen, dazu Kaffee, Tee, Wasser und verschiedene Säfte - mit einem Frühstück im Sichtungsgarten wurden die rund 60 Ausbilder und Azubis aus den T.A.G.-Betrieben empfangen, die Mitte Juli eine Exkursion nach Weihenstephan unternahmen. T.A.G. steht für die Initiative "Top Ausbildung Gartenbau". Betriebe, die Wert auf eine kompetente und hochwertige Ausbildung ihrer Gärtnerinnen und Gärtner legen, können sich bei ihrem Landesverband anmelden und müssen dann verschiedene Standards einhalten, welche das hohe Niveau der Ausbildung sichern.
T.A.G.-Betrieb Weihenstephaner Gärten
"Wir sind seit vergangenen Dezember dabei", sagte Ulrike Leyhe, Technische Leiterin der Weihenstephaner Gärten, die dem Bayerischen Gärtnerei-Verband (BGV) die Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT) mit ihren bekannten Gärten als Ziel der nächsten Exkursion vorgeschlagen hatte - ein Angebot, das gerne angenommen wurde. Qualifizierte Gärtnerinnen und Gärtner werden heutzutage stark gesucht und Freising-Weihenstephan ist ein begehrter Standort: Junge Frauen und Männer, die die Ausbildung hier absolvieren, haben zum Beispiel die Möglichkeit, direkt ein Gartenbau-Studium an der HSWT anzuschließen. Oder sie entscheiden sich bereits vorab für ein Verbundstudium (Kombination aus Studium und Berufsausbildung) Gartenbau - Produktion, Handel, Dienstleistungen.
Führungen durch die bekannten Weihenstephaner Gärten
Nach den Begrüßungsworten von Prof. Dr. Bernd Hertle (Leiter der Weihenstephaner Gärten), Frank Müller (BGV) sowie Ulrike Leyhe gab es für die Gäste viel zu sehen und viel Neues zu erfahren. Zahlreiche Fotos wurden bei den Führungen durch die Weihenstephaner Gärten geschossen, durch den mehr als fünf Hektar großen Staudensichtungsgarten sowie durch die Gärten auf dem Weihenstephaner Berg, den Hofgarten mit der Aussichtsterrasse, den Parterregarten mit seinen besonderen Gestaltungsmustern sowie den Oberdieckgarten mit seinen Arzneipflanzen und der alten Winterlinde. Ulrike Leyhe führte dabei die Ausbilder, während sich die Azubis in zwei Gruppen aufteilten und sich Sophie Kaupert und David Kraus, bzw. Jakob Aschenbrenner anschlossen - die drei Auszubildenden der HSWT in den Weihenstephaner Gärten wurden vor kurzem beim Berufswettbewerb der Arbeitsgemeinschaft deutscher Junggärtner e.V. als beste Junggärtnerin und beste Junggärtner im ersten Ausbildungsjahr ausgezeichnet. Sie hatten sichtlich Spaß daran, ihren Kolleginnen und Kollegen ihren Ausbildungsplatz zu zeigen.
Vorstellung von Versuchen und Projekten am Institut für Gartenbau
Außerdem stellten Mitarbeiter des Instituts für Gartenbau der HSWT den interessierten Gästen am Vormittag Projekte und Versuche vor: So informierte Ivonne Jüttner über "Urban Farming"-Forschungsprojekte, die im sogenannten Growtainer, einem voll isolierten Container und mobilen Gewächshaus, durchgeführt werden. Prof. Dr. Bernhard Hauser demonstrierte im Zierpflanzenbau die einzelnen Schritte der In-vitro-Vermehrung. Die Verwendung von Torf in Kultursubstraten und Blumenerden muss aus Umwelt- und Klimaschutzgründen mittelfristig stark reduziert werden. So stellte Ronja Fritzsche ein Projekt zum Einsatz torfreduzierter/torffreier Balkonkastensubstrate vor, darunter Mischungen mit Hanf- und Reisspelzen, während Dr. Annette Bucher über Charbazit als neuen, sorptionsstarken und mineralischen Substratausgangsstoff informierte. Dr. Dieter Lohr zeigte Methoden der Dachbegrünung im Hinblick auf intelligentes Wassermanagement auf.
Am Nachmittag konnten sich die Besucher noch zwischen einer Führung durch die Kleingartenanlage für Obst und Gemüse und der Vorstellung der ADR-Rosenneuheitensichtung auf dem Prüffeld entscheiden, bevor die Teilnehmenden den Exkursionstag im Staudengarten ausklingen ließen.