Tilia tomentosa 'Doornik' – Silber-Linde 'Doornik'

Gertrud Beckers-Kias und Ulrich Kias: Eine Silberlinde für zukünftige Generationen

Gezeichnetes Blatt von Silber-Linde 'Doornik', Tilia tomentosa 'Doornik'

Gertrud Beckers-Kias und Ulrich Kias haben eine enge Verbindung zur HSWT: Ulrich Kias als der erste Professor für Landschaftsinformatik an der Fakultät Landschaftsarchitektur. Und auch Gertrud Beckers-Kias hatte als Künstlerin 12 Jahre lang einen Lehrauftrag für Aktzeichnen an der HSWT. Sie haben sich als Baumpaten aus vielerlei Gründen für eine Silberlinde (Tilia tomentosa „Doornik“) entschieden.

Die Baum-Paten von Silber-Linde 'Doornik', Tilia tomentosa 'Doornik'
Gertrud Beckers-Kias und Ulrich Kias

Die Eheleute sind gebürtige Essener. Gemeinsam gehen sie zum Studium nach Münster. Als er danach eine Stelle an der ETH angeboten bekommt, um dort auch zu promovieren, ziehen sie nach Zürich. „Ich habe mich früh auf das Thema EDV spezialisiert“, erzählt der 66-Jährige. Das Thema seiner Doktorarbeit behandelt: „Biotopschutz und Raumplanung in Verbindung mit GIS (Geografische Informationssysteme)“. Gertrud Beckers-Kias studiert damals an der Hochschule der Künste in Zürich und ist gleichzeitig als Lehrerin für kreatives Gestalten in der Erwachsenenbildung berufstätig. Sie sagt: „Kunst, das ist meine Berufung!“ Gut ausgebildet in ihren jeweiligen Gebieten kommen beide schließlich nach Freising. Hier tritt Ulrich Kias vor über 30 Jahren seine Professur an. Sie ist die erste im Fachgebiet der Landschaftsinformatik in ganz Deutschland. Und es klingt sehr bescheiden, wenn Kias sagt, dass er einfach zur richtigen Zeit am rechten Ort gewesen wäre. Er ist inzwischen im Ruhestand, unterstütze aber seinen Nachfolger noch mit einem Lehrauftrag. Darüber hinaus ist er seit 2018 Präsident der Forschungsgesellschaft Landschaftsentwicklung Landschaftsbau (FLL). Auf die Anmerkung hin, dass das nicht unbedingt nach Ruhestand klinge, lacht Kias: „Sagen wir es so: Wenn ich etwas zu tun haben möchte, dann habe ich zu tun!“

In ihrer Freizeit unternehmen die beiden gemeinsame Ausflüge mit dem Fahrrad. Und während er auch gern in den Bergen unterwegs ist – unter anderem als Tourenleiter beim Deutschen Alpenverein, hat seine Frau das Schwimmen in den Weihern rund um Freising für sich entdeckt. Zuhause gärtnert Gertrud Beckers-Kias sehr gerne. „Wir haben eine große Kiefer vorm Haus“, erzählt sie. Sie hätte auch eine Wahl im Arboretum gewesen sein können. Aber die Gründe dafür, warum sie sich letztlich für die Silberlinde entschieden haben, sind so vielfältig wie hinreißend: Ihr schöner gleichmäßiger Wuchs und die große Krone als optischer Blickfang werden erwähnt. Das Paar hätte auch an die frühere Funktion einer Dorflinde als Treffpunkt bei gesellschaftlichen Anlässen gedacht. Laut dem Baumhoroskop der alten Kelten stünde die Linde außerdem für Ruhe, Gelassenheit und einen feinfühligen Charakter, erklärt Ulrich Kias. Und seine Frau merkt an, dass sie im Rahmen der Baumpatenschaft auch ihre beiden Enkelkinder im Auge gehabt hätte. Schließlich würde die Anlage ja für die zukünftigen Generationen errichtet.

Es ist eine sehr anrührende Vorstellung, dass diese Enkelkinder in 50 Jahren zur Silberlinde im Arboretum spazieren und an ihre Großeltern denken. Und wer weiß: Vielleicht teilen sie ja sogar das Interesse des Opas und klären als forschende Landschaftsarchitekten oder Gartenbauingenieure tatsächlich, wie die Silberlinde auf ein verändertes Klima reagiert? 

Junger Baum Silber-Linde 'Doornik', Tilia tomentosa 'Doornik'

Verbreitung: Südosteuropa, Kleinasien; Sorte: Belgien

Größe: 25 Meter Höhe und 15 Meter Breite

Blätter: grün, graugrün, 4 bis 13 cm, Unterseite weiss-filzig

Blüte: gelb, duftend

Früchte: graugrün, filzig behaart

Bild des Stamms von Silber-Linde 'Doornik', Tilia tomentosa 'Doornik'
Astwerk von Silber-Linde 'Doornik', Tilia tomentosa 'Doornik'
Blattwerk von Silber-Linde 'Doornik', Tilia tomentosa 'Doornik'