Juglans regia – Gemeine Walnuss

Mit Wertschätzung und Bewunderung für die Natur: Christa Baldioli und Georg Ohmayer

Gezeichnetes Blatt von Gemeine Walnuss, Juglans regia

Freising und das Gelände der HSWT sind eine kleine Alltagsheimat für das Ehepaar Christa Baldioli und Georg Ohmayer. Beide sind eng mit der Hochschule verbunden. Sie hoffen auf ein Arboretum, das seinen multifunktionalen Zielen gerecht werden wird – ob mit Blick auf Ästhetik, Klimarelevanz oder seine Zukunft als Erholungsraum. Die Baumpaten werden sich hier über einen Wallnussbaum (Juglans regia) freuen.

Die Baumpaten von Gemeine Walnuss, Juglans regia

„Ich bin eine Sammlerin und Sucherin. Also war mir ein Baum wichtig, der Früchte trägt“, erklärt Christa Baldioli. Sie hat Agrarwissenschaften an der TU München studiert und dort auch promoviert. Inzwischen ist sie seit über drei Jahrzehnten auf dem Gelände der HSWT unterwegs. „Die Obstwiesen, die alten Apfelsorten, der Birnenweg – das alles ist mir sehr ans Herz gewachsen“, sagt sie und sieht deshalb nicht ganz ohne Bedauern auf das neue Arboretum. Sie hofft darauf, dass Forschung und Lehre an der HSWT den Klimawandel nicht nur im Hinblick auf die Eignung exotischer Gehölze untersuchen, sondern sich auch mit innovativen Bewirtschaftungsmethoden in unseren heimischen Wäldern auseinandersetzen. Unser Ziel müsse sein, die Natur für nachfolgende Generationen zu erhalten, ihr wertschätzend und achtsam zu begegnen.

Die Nähe zur Natur suchen die Eheleute regelmäßig auf Spaziergängen. „Wenn man die Bodenrisse in unseren Wäldern sieht, wird deutlich, wie wichtig es ist, sie überlebensfähig zu machen“, bestätigt auch Ohmayer. Der 72-jährige, gebürtige Allgäuer ist in einem kleinen landwirtschaftlichen Betrieb aufgewachsen und hat die Klosterschule besucht. Seine Eltern hätten ihn gern als Pfarrer gesehen. Er selbst aber blickt heute zufrieden auf eine über 30-jährige Hochschulkarriere zurück – auch wenn er in der Wirtschaft sicher mehr Geld verdient hätte, wie er lachend einräumt. „Deutschland ist ein rohstoffarmes Land. Umso mehr müssen wir auf Bildung setzen!“ ergänzt er.

Als Professor im Ruhestand hat er noch immer einen Lehrauftrag an der HSWT. Heute profitierten aber vor allem die ganz jungen Lerner von Ohmayers Fachkompetenz und Erfahrung: In seiner „MINT-Werkstatt“ (für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) bietet er für 8-/9-Jährige regelmäßig Online-Veranstaltungen an. „An unserer Bionik-Station verbinden wir Biologie und Technik. Wir haben letzte Woche einen Lastenträgerversuch gemacht und bewiesen, dass die bionisch geformten Äste eines Baums, im Vergleich zu einem normal rechtwinklig angeordneten Träger, die doppelte Last aushalten. An einem Ast ist die Spannungsverteilung der Kraft an allen Stellen identisch“, erklärt er und man merkt ihm an, mit wie viel Freude er die Kinder für seine Fächer begeistert. „Wir haben gezeigt, dass die Form der Äste eines Baums perfekt ausgerichtet ist. Die Natur hat sie optimiert“, sagt Ohmayer und seine Frau ergänzt: „Wir können uns viel von der Natur abschauen. Es geht darum, von ihr zu lernen und sie klug weiterzudenken.“ Dabei müsse man der Natur aber Raum geben; sie sich nicht nur zunutze machen, sondern sie mit Respekt behandeln.

Christa Baldioli und Georg Ohmayer sind zwei kluge und kritische Denker, die an der HSWT mit Leidenschaft Wissen säen, die Natur als Wunder und Geschenk begreifen und die selbst dazu beitragen wollen, alle nötigen und möglichen Wege zu gehen, um ihren vier Enkeln eine lebenswerte Umwelt zu hinterlassen.

Junger Baum von Gemeine Walnuss, Juglans regia

Verbreitung: Südosteuropa, Kleinasien bis in den Himalaya und Westchina

Größe: 15 bis 30 Meter hoch

Blätter: unpaarig gefiedert, hellgrün, 20 – 30 cm

Blüte: hängende Kätzchen

Früchte: Walnüsse, essbar

Stamm von Gemeine Walnuss, Juglans regia
Blätter von Gemeine Walnuss, Juglans regia
Blatt von Gemeine Walnuss, Juglans regia