"Ich bin froh, dass wir trotz dieser Ausnahmesituation helfen können"

  • Datum: 01.07.2020
  • Autor: Teresa Pancritius
Das Projektteam steht für ein Gruppenfoto zusammen

Gemeinsam gegen Blutkrebs – in Corona-Zeiten eben von Zuhause aus. Johanna Altmannshofer, Gartenbau-Studentin im zweiten Semester, hat zusammen mit dem Studierendenparlament der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT) und der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) eine Registrierungsaktion für die DKMS auf die Beine gestellt. Im Interview erklärt die 21-Jährige, wie einfach und schnell sich HSWT-Studierende, -Lehrende und -Mitarbeiter – und natürlich alle Interessierten – als potenzielle Stammzellenspenderinnen und –spender registrieren lassen können.

Was hat Sie dazu bewegt, eine Registrierungsaktion für die DKMS an der HSWT zu initiieren?

Vergangenes Jahr ist eine junge Frau, die ich schon seit meiner Kindergartenzeit kenne, an Blutkrebs erkrankt. So schockiert ich gewesen bin, als ich davon erfahren habe, so schön war es für mich, zu sehen, was unternommen wurde, um sie zu unterstützen. Bei der DKMS-Aktion im schwäbischen Markt Pöttmes, wo ich herkomme, haben sich Menschen aus der ganzen Region registrieren lassen – das hat mich sehr bewegt. Als ich dann die Idee hatte, eine Registrierungsaktion an der HSWT zu initiieren, hat mich meine Familie sofort motiviert, das durchzuziehen. Mein Bruder und mein Vater konnten beide als Stammzellenspender Blutkrebspatienten helfen und mein Vater hat als Lehrer bereits einige Male solche Aktionen am Aichacher Schulzentrum begleitet.

Wegen der Corona-Pandemie ist der Campus weitgehend leer, das Studium findet im virtuellen Raum statt – war Ihnen sofort klar, dass die Registrierungsaktion auch online ablaufen kann?

Natürlich war zuerst ein Event auf dem Campus geplant, das ursprünglich in diesem Sommersemester hätte stattfinden sollen. Dazu habe ich vergangenen Herbst zum einen die DKMS, zum anderen das Studierendenparlament der Hochschule kontaktiert und bin von beiden Seiten sofort unterstützt worden. Dann kam die Corona-Pandemie und ich dachte: "Das war es erst einmal." Die DKMS regte in der Folge an, die Aktion online durchzuführen und ich bin froh, dass wir jetzt trotz dieser Ausnahmesituation zur Registrierung aufrufen und so dazu beitragen können, dass noch mehr Menschen potenzielle Stammzellenspenderinnen und – spender werden.

Wie läuft die Registrierung von Zuhause aus ab?

Ganz einfach: Wer gesund und zwischen 17 und 55 Jahre alt ist, bestellt sich die Registrierungsunterlagen über die Aktionsseite auf der Homepage der DKMS nach Hause. Man unterschreibt eine Einverständniserklärung und nimmt mithilfe von drei medizinischen Wattestäbchen einen Abstrich von der Wangenschleimhaut vor. Eine genaue Anleitung ist auch dabei. Dann schickt man das Kit zeitnah zurück – das war’s! Bis jetzt haben schon rund 80 Personen über den Link auf der HSWT-Homepage und -Facebookseite das Set bestellt. Die Online-Registrierungsaktion unserer Hochschule läuft noch bis Montag, 06. Juli – aber natürlich kann man jederzeit Spenderin oder Spender werden.

Kann auch jemand die DKMS unterstützen, die oder der aus Alters- oder gesundheitlichen Gründen nicht als Spenderin oder Spender infrage kommt?

Eine Registrierung kostet die DKMS 35 Euro, deshalb sind natürlich auch finanzielle Spenden sehr willkommen. Wer helfen und andere motivieren möchte, kann ebenfalls eine Registrierungsaktion initiieren – momentan leider weiterhin nur online, aber hoffentlich bald wieder als Veranstaltung.