Klimahochschule HSWT: Zwei neue Professuren zum Klimawandel
Weihenstephan - Mit der Besetzung von zwei Professuren im Themenfeld 'Landnutzung und Klimawandel' stärkt die HSWT ihre Kompetenzen im Umgang mit dem Klimawandel. Prof. Dr. Bernhard Schauberger übernahm Anfang September die Professur 'Agrarsysteme und Klimawandel' an der Fakultät 'Nachhaltige Agrar- und Energiesysteme', Prof. Dr. Christian Zang die Professur 'Forests and Climate Change' an der Fakultät 'Wald und Forstwirtschaft'.
„Der Klimawandel ist die größte Herausforderung der nächsten Jahrzehnte. Insbesondere die HSWT, als Hochschule für angewandte Lebenswissenschaften im Sinne unseres Claims 'Applied Sciences for Life', nimmt diese Herausforderung konsequent an: in der Lehre, der Forschung, im Wissenstransfer und in der Weiterbildung“, so HSWT-Präsident Dr. Eric Veulliet, der selbst 15 Jahre lang ein Forschungszentrum zur Klimawandelanpassung in Österreich geleitet hat. „Die HSWT verfügt hierzu bereits über langjährige Kompetenzen und baut diese stark aus“.
Welchen Klimawandelfolgen sind Land- und Forstwirtschaft ausgesetzt? Wie sehen nachhaltige Klimawandelanpassung und Klimaschutz in diesen existentiellen Bereichen aus? Welche Wechselwirkungen gibt es in diesen sensiblen Systemen? Fragen wie diesen gehen zukünftig die zwei neu berufenen Professoren an der HSWT nach.
Professur 'Agrarsysteme und Klimawandel'
Dr. Bernhard Schauberger wird sich in seiner Forschung damit beschäftigen, wie Agrarsysteme an neue klimatische Realitäten angepasst werden können. Insbesondere mehrmonatige Ertragsvorhersagen, die Quantifizierung von Klimarisiken, das Design von Indexversicherungen sowie systemische Analysen von Klimaeffekten entlang der Wertschöpfungskette sind Möglichkeiten hierzu. Der 36-Jährige kommt vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) an die HSWT. "Die Ausrichtung der HSWT als grüne Hochschule hat mich sehr angesprochen, ebenso wie ihr guter Ruf in der Ausbildung. Die Ausgestaltung meiner Forschungsprofessur zu Agrarsystemen und Klimawandel war für mich attraktiv, da ich gerne forsche und die Erkenntnisse daraus weitergeben möchte", so Schauberger. Der direkte Nutzen in der Praxis ist ihm wichtig: "Neben angewandter und Grundlagenforschung möchte ich Projekte mit Studierenden und Doktorand:innen umsetzen, die direkt der Landwirtschaft in Bayern zugutekommen, indem die Risiken durch den Klimawandel klarer werden und somit angegangen werden können."
Der zweifache Vater studierte Bioinformatik an der Technischen Universität München (TUM) und der Ludwig-Maximilians-Universität München. Er promovierte 2018 an der Humboldt-Universität zu Berlin und dem PIK. Zuvor betreute er im Achental am Chiemsee nationale und europäische Projekte zum Ausbau der Bioenergie.
Professur 'Forests and Climate Change'
Dr. Christian Zangs Forschungsinteresse gilt zum einen dem Einfluss von Klimaextremen auf Waldökosysteme. Seine Projekte befassen sich beispielsweise mit den Nachwirkungen von Dürre- und Frostextremen auf die Kohlenstoffdynamik von bayerischen Wäldern sowie mit dem Baumsterben nach den Trockensommern der Jahre 2018 und 2019. Zum anderen wird er sich mit dem Aufbau und der Funktion von Wäldern unter zukünftigen Klimabedingungen befassen. Zentral ist dabei die Auffassung von Wäldern als komplexe Ökosysteme mit einer Vielzahl an Strukturen und Prozessen.
Vor seinem Eintritt an der HSWT forschte Zang als Postdoc und Nachwuchsgruppenleiter an der TUM zu Dendroökologie, Phänologie und Klimatologie. Zuvor hatte er dort im Zuge einer kooperativen Promotion mit der HSWT untersucht, welche Baumarten sich bezüglich des Klimawandels eignen. "Mit ihrem grünen Schwerpunkt, ihrer schnell wachsenden Expertise im Bereich Klimawandel und ihrer optimalen Vernetzung mit anderen Forschungseinrichtungen bietet die HSWT das ideale Umfeld für meine anwendungsorientierte Forschung", sagt der 41-jährige Vater zweier Kinder zu seinem Wechsel an die HSWT. Wichtig ist ihm auch, den Studierenden das Rüstzeug mitzugeben für die Herausforderungen des sich ändernden Klimas: "Die HSWT bildet in äußerst attraktiven Studiengängen Akteur:innen für eine Reihe höchstrelevanter, großer Transformationsprozesse aus, und ich freue mich daher besonders, mit meiner Lehre dazu beitragen zu können.”
