Den Umbruch in Thailands Landwirtschaft begleiten: HSWT und Khon Kaen Universität unterzeichnen Kooperationsvertrag

  • Datum: 07.02.2020
  • Autor: Christine Dötzer
Im Rahmen des Forschungsprojekts AutoDGB wird eine automatisierte Verarbeitung drohnengestützt erhobener Bonituren entwickelt. (Foto: Denis Rozhnovsky/Colourbox)

Weihenstephan | Triesdorf - Anlässlich des Besuchs einer Delegation der thailändischen Khon Kaen Universität (KKU) an der HSWT unterzeichneten die Präsidenten der beiden Hochschulen diese Woche eine Kooperationsvereinbarung über drei Jahre, um die bereits im Jahr 2016 angelaufene Zusammenarbeit weiter zu festigen. Ziel ist es, im Bereich der landwirtschaftlichen Ausbildung Lehrkonzepte und Forschungsansätze auszutauschen und in Khon Kaeng eine praxisnahe Ausbildung nach dem Modell der deutschen Hochschulen für angewandte Wissenschaften zu etablieren. Dies soll die Absolventinnen und Absolventen optimal auf den Arbeitsmarkt vorbereiten und sie dafür qualifizieren, den derzeit laufenden Umbruch in der thailändischen Landwirtschaft erfolgreich zu gestalten.

Die Landwirtschaft hat in Thailand eine große Bedeutung als Wirtschaftszweig und beschäftigt rund 32 Prozent der Erwerbstätigen. Derzeit findet ein Umbruch statt von Klein- und Kleinstbetrieben ohne Mechanisierung hin zu einer verstärkten Professionalisierung und Automatisierung im Agrarsektor. Dadurch ändern sich die Anforderungen an das Management landwirtschaftlicher Betriebe sowie Einrichtungen und es besteht Bedarf an entsprechend qualifizierten Fachkräften. Das Kooperationsprojekt zwischen KKU und HSWT setzt an diesem Punkt an: Es hat zum Ziel, den Transformationsprozess in der thailändischen Landwirtschaft durch Wissenstransfer sowie durch die Weiterentwicklung von Lehrmethoden und -inhalten zu unterstützen. Für die landwirtschaftlichen Fakultäten beider Hochschulen steht eine moderne, anwendungsorientierte Agrarausbildung im Managementbereich im Fokus.

Bewährte Kooperationsplattform und Praxispartnerschaften

Der Austausch von Studierenden und Lehrenden soll die Grundlage für die Einführung des HSWT-Studiengangs 'Internationaler Masterstudiengang Agrarmanagement' (IMA) an der KKU schaffen. Der IMA bewährt sich für die HSWT und ihre internationalen Partnerhochschulen seit vielen Jahren als verlässliche Kooperationsbasis und soll diese Funktion auch für den weiteren Aufbau der Zusammenarbeit mit der KKU einnehmen.

Auch im Rahmen des HSWT-Masterstudiengangs 'Regionalmanagement' ist ein Austausch geplant, insbesondere mit der Khon Kaen Business School (KKBS), die Teil der KKU ist. Dabei geht es vor allem um Diversifikations- und Einkommensmöglichkeiten für Unternehmen im ländlichen Raum, die diesen stabilisieren sollen. Auch auf praxisorientierte Abschlussarbeiten soll ein Fokus gelegt werden.

Darüber hinaus werden im Zuge der Kooperation Praxispartnerschaften mit Vertretern der deutschen agrartechnischen Industrie hergestellt. Das optimiert die Ausbildungsmöglichkeiten für die Studierenden der KKU, indem sie Zugang zu moderner Technik erhalten und sich durch die frühzeitigen Kontakte zur Praxis auch ihre Beschäftigungsmöglichkeiten nach dem Abschluss des Studiums verbessern.

Studierende und Lehrende beider Hochschulen profitieren bereits konkret von der Zusammenarbeit

Bislang betreute die HSWT bereits zwei Studierende der KKU in sechsmonatigen praktischen Studiensemestern auf deutschen Ausbildungsbetrieben. Im gleichen Projekt nahmen zwei Mitarbeiterinnen der KKU an einer vierwöchigen Weiterbildung zur Datensammlung und -verarbeitung teil.

Zwei Studierende der HSWT sammelten mit Unterstützung der KKU jeweils Daten in der Region der Universität für eine Bachelor- beziehungswiese eine Masterarbeit. Die Betreuung und Bewertung der Masterarbeit teilten sich eine Dozentin der KKU und ein Dozent der HSWT.

Der Kooperationsvertrag ist zunächst auf drei Jahre angelegt. Er soll jedoch darüber hinaus fortgeführt werden.

  • Die Drohnenaufnahmen geben Aufschluss über Pflanzen- und Bestandseigenschaften im Versuchsfeld. (Bild: geo-konzept GmbH)
    Im Brautechnikum erklärte Johann Stammler (hinten links) den Gästen den Brauprozess sowie die Brauanlage für die Studierendenpraktika und ließ KKU-Präsident Prof. Dr. Charnchai Panthongviriyakul (Mitte), die Dekanin der landwirtschaftlichen Fakultät der KKU Prof. Dr. Darunee Jothityangkoon (vorne rechts) sowie die weiteren Begleiterinnen und Begleiter der Delegation das helle Gerstenmalz kosten. (Foto: HSWT)
  • Die Drohnenaufnahmen dienen als Basis für die weitere Datenverarbeitung. (Bild: geo-konzept GmbH)
    Dr. Dieter Lohr (rechts) demonstrierte den Gästen den Regensimulator im Versuchsaufbau für ein Projekt zur Optimierung des urbanen Wassermanagements im Hinblick auf Gründächer. Meike Dlabhoa, stellvertretende Geschäftsführerin des Zentrums für Forschung und Wissenstransfer (Zweite von links) gab KKU-Präsident Prof. Dr. Panthongviriyakul (Sechster von rechts) und der gesamten Delegation einen Überblick über die Forschung an der HSWT. (Foto: HSWT)