31. Weihenstephaner Forsttag: Ist die ökologische Waldwirtschaft der Königsweg für Wälder im Klimawandel?

  • Datum: 06.12.2021
  • Autor: Christine Dötzer
Photo in the garden, background shrub. Paul Maksoud with certificate (left in picture), Prof. Ingrid Schegk (right in picture).

Weihenstephan - Ende November diskutierten auf dem 31. Weihenstephaner Forsttag der HSWT Wissenschaftler:innen, Forstleute und Waldbesitzer:innen die kontroverse Frage, wie die Forstwirtschaft mit dem Klimawandel umgehen soll. Bewusst hatten die Veranstalter:innen Speaker und Gäste eingeladen, gegensätzliche Standpunkte offen zu diskutieren. Neben 35 corona-konformen Zuhörer:innen vor Ort verfolgten 200 Interessierte die Veranstaltung im Live-Stream. Unterstützt wurde der Forsttag vom 'Zentrum Wald Forst Holz Weihenstephan'.

In seinem Impulsvortrag brachte Geo-Chefredakteur Jens Schröder mit der Feststellung "kein Streit ist auch keine Lösung" das Ziel der Tagung auf den Punkt. In zwei von BR-Redakteurin Doris Fenske moderierten Dialogen zu den Themen 'Ursache der Waldkrise und mögliche Lösungen' sowie 'Braucht die Forstwirtschaft einen ökologischen Paradigmenwechsel?' diskutierten die Teilnehmer:innen jeweils intensiv. So erörterten Prof. Dr. Pierre Ibisch von der Hochschule Eberswalde und Prof. Dr. Christian Ammer von der Universität Göttingen die Frage, wie das Ziel eines gesunden und resilienten Waldes mit Bewirtschaftung in Einklang gebracht werden kann. Während Ibisch klar für Nutzungsverzicht  und natürliche Entwicklung plädierte, sah Ammer die Aufgabe der Forstingenieure darin, für unterschiedliche Wälder und Besitzer:innen jeweils angepasste Lösungen zu finden.

Zwei prominente Alumni diskutierten: Braucht die Forstwirtschaft einen ökologischen Paradigmenwechsel?

Im Dialog zwischen Martin Kaiser, Geschäftsführer von Greenpeace Deutschland, und Josef Ziegler, Präsident des Bayerischen Waldbesitzerverbands, - beide Alumni der Fakultät Wald und Forstwirtschaft der HSWT - ging es um die Frage, ob die Forstwirtschaft grundlegend umdenken muss, um der Klimakrise zu begegnen, und in welchem Maße die Politik Einfluss nehmen kann und soll. Das Gespräch verdeutlichte Gemeinsamkeiten und Unterschiede in den Perspektiven des Umweltschutzes auf der einen und der Förster:innen und Waldbesitzer:innen auf der anderen Seite.

Prof. Dr. Wolf Dieter Rommel und Prof. Dr. Manfred Schölch in den Ruhestand verabschiedet

Im Rahmen der Veranstaltung wurden mit Prof. Dr. Wolf Dieter Rommel und Prof. Dr. Manfred Schölch zwei langjährige Professoren der Fakultät in den Ruhestand verabschiedet. Rommel lehrte 30 Jahre lang 'Forstliche Betriebswirtschaftslehre', 'Forstbetriebsplanung', 'Forstgeschichte' und 'Menschenführung' an der Fakultät, der er von 1993 bis 1999 als Dekan vorstand, und engagierte sich von 2007 bis 2016 als Vizepräsident in der Hochschulleitung. Schölch lehrte 23 Jahre 'Waldbau' und 'Waldwachstumskunde', wirkte von 2003 bis 2007 als Dekan und baute den Lehrwald der Fakultät mit Versuchsflächen im Freisinger Forst auf. Von 2007 bis 2009 leitete er das 'Zentrum Wald-Forst-Holz Weihenstephan'.