"Die Arbeit ist sinnstiftend"

  • Datum: 29.06.2020
  • Autor: Teresa Pancritius
Das Projektteam steht für ein Gruppenfoto zusammen

Dr. Johannes Max wurde zum 01. Juni auf die Professur für Pflanzenernährung an der Fakultät Gartenbau und Lebensmitteltechnologie der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT) berufen. Der gebürtige Frankfurter hat in Marburg Geografie mit Schwerpunkt Bodenkunde studiert und am Institut für Pflanzenernährung und Bodenkunde an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel bei Prof. Dr. Burkhard Sattelmacher promoviert. Er ist verheiratet und Vater einer Tochter. Im Interview erzählt der 54-Jährige unter anderem, warum ihn die HSWT als Arbeitsplatz gereizt hat und was er sich von den Studierenden wünscht.

Was war Ihre Motivation für die Bewerbung an die HSWT?

Ich habe bereits an verschiedenen deutschen Forschungseinrichtungen, Hochschulen und Universitäten gearbeitet – zuletzt an der Hochschule Geisenheim – und insgesamt fünf Jahre für verschiedene längere Projekte in Thailand verbracht. Was den Gartenbau betrifft, gilt die HSWT bundesweit als bester und sicherster Standort. Die Arbeit an dieser renommierten Institution mit ihrer hervorragenden Ausstattung und den vielen Möglichkeiten, die sich dort bieten, ist natürlich reizvoll. Ich freue mich auf den Austausch mit den Kolleginnen und Kollegen aus den unterschiedlichen Fachbereichen an diesem großen Gartenbau-Standort. Grundsätzlich überzeugt mich das Konzept der angewandten Forschung – der Fokus liegt auf der Praxis, die Arbeit ist sinnstiftend.

Welche Schwerpunkte setzen Sie in der Forschung?

Neben den bestehenden Forschungsschwerpunkten der Fachgruppe Pflanzenernährung möchte ich mich vor allem mit zwei Themen weiter beschäftigen: Zum einen mit Ressourcennutzungseffizienz, beispielsweise mit dem ressourcenschonenden Umgang mit Wasser und Düngemitteln. Zum anderen möchte ich den Einfluss von Umweltfaktoren und Mikronährelementen auf Nutzpflanzen näher untersuchen und dabei zum Beispiel der Frage nachgehen, inwiefern mithilfe spezieller Düngestrategien die Gehalte wertgebender Inhaltsstoffe bei Gewürz- und Medizinpflanzen (z.B. Menthol in Minze) optimiert werden können, ohne dass der Biomasse-Ertrag zu stark verringert wird. „Geschützter Anbau“ (also Gewächshausproduktion) und „Gartenbau in den Tropen und Subtropen“ wären zwei weitere Themenbereiche, in denen ich nach Möglichkeit auch in Zukunft gerne weiter arbeiten würde.

Welche Lehrveranstaltungen werden Sie anbieten?

Meine Lehrveranstaltungen werden meinen Fachbereich Pflanzenernährung und Bodenkunde abdecken, außerdem werde ich Grundlagen der Chemie im Gartenbau lehren.

Aufgrund der Corona-Pandemie ist noch nicht absehbar, in welcher Form das kommende Wintersemester stattfinden kann – wie gehen Sie damit um?

Ich fände es sehr schade, wenn weiterhin weitgehend auf Präsenzveranstaltungen verzichtet werden müsste und ich hoffe, dass ich mich in absehbarer Zeit wieder mit den Studierenden treffen und direkt mit ihnen kommunizieren kann. Mit Online-Lehrveranstaltungen habe ich bis jetzt noch keine Erfahrung und muss mich noch einarbeiten.

Was erwartet Ihre Studierenden und was erwarten Sie von diesen?

Sich selbst als Dozenten einzuschätzen ist – denke ich – immer schwierig. An meinem früheren Arbeitsplatz haben meine Lehrveranstaltungen bei den Evaluationen immer überdurchschnittlich gut abgeschnitten und über Bewertungen wie „super Dozent“ oder „kann gut erklären“ habe ich mich sehr gefreut, ebenso über konstruktive Kritik. Dazu, an Studierende Erwartungen zu stellen, habe ich nach meinem Verständnis kein Recht. Mein Wunsch ist es, dass jemand, der sich für dieses Studium entschieden hat, Interesse und Motivation mitbringt. Ich freue mich über motivierte Studierende, die mitarbeiten und Fragen stellen. In der Vergangenheit habe ich regelmäßig Bachelor-, Master- und Doktorarbeiten betreut, die z.T. im Rahmen von internationalen Projekten entstanden sind, z.B. in Thailand, Griechenland oder Namibia. Es wäre schön, wenn ich zukünftig auch HSWT-Studierenden diese Möglichkeit bieten könnte. Inwiefern dies umsetzbar sein wird, wird sich noch zeigen.

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