• Laufzeit: 01.01. – 31.12.2024
  • Schwerpunkt: Nachwachsende Rohstoffe

Einschätzung des phytosanitären Risikos der meso- und thermophilen Co-Vergärung von Kartoffelpülpe mit Paludikulturmaterial und des entstehenden Gärrests (KaPaSan)

Für Kartoffelpülpe (Abb. 1), einem Nebenprodukt bei der Stärkeherstellung, gibt es derzeit nur eingeschränkte Verwertungsoptionen. Bisher wird die Kartoffelpülpe vorwiegend als Viehfutter eingesetzt, allerdings ist die Viehhaltung in der Region der Stärkefabrik rückgängig, weswegen lange Transportwege in viehhaltende Regionen entstehen. Ein vielversprechender alternativer Verwertungsweg ist eine Co-Vergärung der Pülpe zusammen mit Phalaris arundinacea (Rohrglanzgras, Abb. 2) als strukturgebender Bestandteil in Biogasanlagen (siehe auch KaPaGas-Projekt). Offen ist aktuell jedoch, ob sowohl von Kartoffelpülpe als auch vom Herbst-/Winterschnitt von Phalaris ein phytopathogenes Risiko ausgeht. Sind Phytopathogene enthalten und können den Gärprozess überleben, so würden sie mit dem Gärrest großflächig auf landwirtschaftlichen Kulturflächen verbreitet. Infolgedessen könnte es zu einem schnelleren und verstärkten Befall der Kulturpflanzen kommen.

Abb. 1: Kartoffelpülpe © Christina Hartung

Zielsetzungen

Das KaPaSan-Projekt, welches unter der Verbundprojektleitung der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT) mit der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) bearbeitet wird, verfolgt folgende Ziele:

  • Erfassung des Erregerspektrums in Kartoffelpülpe und Phalaris
  • Vergleich einer thermophilen und mesophilen Co-Vergärung von Kartoffelpülpe mit Phalaris hinsichtlich Biogasertrag, Prozessstabilität und Hygienisierungsleistung
  • Ermittlung der Hygienisierungsleistung in Abhängigkeit von Prozesstemperatur und Verweildauer durch Analyse des Erregerspektrums im Fermenter
Bestand an Schilfgras in blühendem Zustand vor blauem Himmel
Abb. 2: Phalaris arundinacea © Christina Hartung
Technische Anlage mit mehreren schwarzen zylinderformigen Gefäßen nebeneinander, vorne mit Sichtfenster, oben darauf Apparaturen aus Edelstahl, darüber alufolienartige Matten
Abb. 3: Durchflussfermenter-Versuch © Christina Hartung

Vorgehensweise

Von verschiedenen Kartoffelpülpe- und Phalaris-Chargen wird das Erregerspektrum (Pro- und Eukaryonten) mittels Methoden des Next Generation Sequencing (NGS) analysiert. Des Weiteren wird Kartoffelpülpe zusammen mit Phalaris unter meso- und thermophilen Bedingungen in Durchflussfermentern vergärt (Abb. 3). Es erfolgt eine Beprobung des Gärrests nach unterschiedlichen Verweilzeiten und mit anschließender Analyse des Erregerspektrums mittels NGS Methoden.

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