'New Work – New Leadership – New Careers' – 16. Jahrestagung des Career Service Netzwerk Deutschland e.V. an der HSWT

Die Fotostrecke zeigt Eindrücke von der 16. Jahrestagung des Career Service Netzwerk Deutschland e.V., die an der HSWT stattfand.

Freising – Arbeitgeber:innen sowie Bewerber:innen müssen neue Kompetenzen erlernen und die Career Services die Hochschulabsolvent:innen darauf vorbereiten. Die Arbeitswelt ist im Wandel und damit ändern sich auch die Anforderungen an die Kompetenzen der Hochschulabsolvent:innen. In der neuen Arbeitswelt stehe der Mensch im Mittelpunkt – nicht die Technik: 'Werte wie Kommunikation, eine gute Selbstorganisation- und motivation sowie gegenseitiges Vertrauen sind Schlüssel-kompetenzen', erklärte der Key-Note-Speaker Ole Wintermann von der Bertelsmann Stiftung zu Beginn der Jahrestagung des Career Service Netzwerk Deutschland e.V. (csnd) an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf.

'New work – new leadership – new careers' lautete das Thema des dreitägigen Treffens, zu dem 80 Teilnehmende aus ganz Deutschland, von Passau bis zur Nordseeküste, gekommen waren. Für Absolvent:innen einer Universität oder Hochschule sei der erste Job nach der Ausbildung nicht mehr 'der Partner für`s Leben', sondern 'ein Lebensabschnittsgefährte', beschrieb Bettina Wiesmann, Leiterin des Career Service und der Studienberatung an der TH Ingolstadt die veränderte Wirklichkeit auf dem Arbeitsmarkt. Bewerber:innen hätte zurzeit gute Chancen auf einen Job und könnten weitreichende Bedingungen stellen, so ihre Erfahrung. Flexibilität und der Wunsch nach einer 'Work-Life-Balance' charakterisierten offensichtlich einen großen Teil der Absolvent:innen.

Einblicke in das Denken der Nachwuchsmitarbeiter:innnen gab Jessica Hagl, die an der HSWT Lebensmitteltechnologie studierte. Sie wünsche sich in ihrem zukünftigen Job mobiles Arbeiten, eine ausreichende Einarbeitungszeit, soziale Kontakte und keine 40- sondern eine 30-Stunden Woche. Statt nach Statussymbolen wie einem Dienstwagen, fragten junge Bewerber:innen danach, welche Werte in einem Unternehmen gelebt würden und ob die Hierarchien flach seien, schilderte Richard Riegel, Programmleiter für die New Work-Initiative bei der BayWa AG. Gute Mitarbeiter:innen würden zu demjenigen Unternehmen gehen, das die besten Konditionen wie beispielsweise flexibles Homeoffice anbiete, war Ole Wintermann überzeugt. Aber für eine Karriere sei die Präsenz der Schlüsselfaktor, fügte er an.  Gebraucht würden Führungspersönlichkeiten, die vor allem ein Vorbild seien, so Wintermann. Immer wieder betonten die Referent:innen, dass es für Veränderungen in Unternehmen vor allem auf eine Führung auf Augenhöhe ankomme. Wenn nur von oben nach unten 'durchregiert' werde, erfahre man nicht die Wünsche oder Ängste der Menschen. 

Die Mitarbeitenden der Career Services würden auf die Veränderungen in der Unter-nehmenskultur eingehen und in Workshops mehr Selbstverantwortung oder eine gute Selbstorgansiation trainieren. Bettina Wiesmann regte an, statt wie in der Vergangenheit einen Verhaltensknigge im Programm zu haben – in dem man lernte, wie man sich zum Beispiel bei Geschäftsessen verhalte – jetzt einen Kommunikationsknigge für Online-Treffen und -Konferenzen anzubieten.

Die Teilnehmer:innen nahmen am Ende der Tagung neben den umfangreichen Anregungen und vielen Impulsen für ihre zukünftige Arbeit in den Career Services auch Blumen aus den Weihenstephaner Gärten mit nach Hause.

  • Keynote-Speaker Ole Wintermann von der Bertelsmann Stiftung erläuterte die Herausforderungen für zukünftige Führungskräfte. (Foto: Bungartz, csnd)
  • Aufmerksame und nachdenkliche Zuhörer:innen bei einem Vortrag (Foto: Bungartz, csnd)
  • Bettina Wiesmann (l.), Leiterin des Career Service und der Studienberatung an der TH Ingolstadt, moderierte einen Workshop. (Foto: Bungartz, csnd)
  • Gute Laune in der Kaffepause. Ulrike Leyhe, Leiterin der Weihenstephaner Gärten, und ihr Team hatten für einen herbstlichen Blumenschmuck gesorgt. (Foto: Bungartz, csnd)