Quercus macrocarpa – Klettenfrüchtige Eiche

Hubert Wendler: Landschafsarchitekt aus Leidenschaft

Gezeichnetes Blatt von Klettenfrüchtige Eiche, Quercus macrocarpa

Landschaftsbau und die Planung von Freianlagen, aber auch die Hege und Pflege des Waldes sind für Hubert Wendler eine Lebensaufgabe, der er sich mit Begeisterung und Hingabe verschreibt: Nach einer Landschaftsbaulehre hat er in Weihenstephan Landschaftsarchitektur studiert und danach über viele Jahrzehnte ein angesehenes Planungsbüro in München geleitet. Heute ist er Gutachter für die Sachverständigenfragen der Branche.

Der Baumparte von Klettenfrüchtige Eiche, Quercus macrocarpa
Hubert Wendler

Als Garten- und Planungsfachmann ist Hubert Wendler mit seinem Sachverständigen-Büro am Ammersee für fast alle bayerischen Gerichte tätig. Als Jäger durchstreift er privat die umliegenden Wälder. „Der Wald ist Heimat und Rückzugsort für unser Wild. Es braucht ihn“, sagt der 66-Jährige. Weil Bäume in unserem Leben und für die Zukunft so wichtig seien, gehörten aber auch Baum und Mensch zusammen, erklärt er. Im Arboretum hat Wendler sich für eine Bur-Eiche (Quercus macrocarpa) entschieden: wegen ihres eigenständigen, knorrigen und oft mächtiges Wuchses. „Durch ihre Pfahlwurzel kann sie gut Kontakt zum Grundwasserspiegel halten und hoffentlich dessen Absacken verhindern“, erklärt der Landschaftsarchitekt.

Mindestens einmal im Jahr besucht Hubert Wendler den Sichtungsgarten der HSWT, den er als Inspirationsquelle schätze und sich dort gern an vergangene Pflanzenbilder aus Studententagen erinnere. Interessant ist, dass Prof. Richard Hansen, der damalige Leiter des Sichtungsgartens, ihm 1975 in einem persönlichen Gespräch zum FH-Studium geraten hatte. „Ich bin stolz darauf, durch Weihenstephan ein Landschaftsarchitekt geworden zu sein“, erzählt er und schwärmt von der Exzellenz seiner Ausbildung durch die guten Dozenten „am Lehrberg“. Sein Fachinteresse als Absolvent wäre so groß gewesen, dass er 1981 im Anschluss ans Studium weitere Verlesungen bei Prof. Christoph Valentien an der benachbarten TU München gehört und gemeinsam mit ihm an Wettbewerben teilgenommen hätte. 1991, also bereits als Inhaber eines Münchner Planungsbüros mit damals zehn Mitarbeitern, war Hubert Wendler ein Jahr lang selbst Lehrbeauftragter an der FH Weihenstephan.

Eine Baumpatenschaft übernimmt der Gartenexperte entsprechend aus tiefer Verbundenheit mit der HSWT. „Ich hoffe, dass in weiteren 50 Jahren vielleicht schon Erfahrungen mit der Bur-Eiche vorliegen, die eine Entscheidungshilfe für zukünftige großflächige Bepflanzungen sein können“, so Hubert Wendler. Dass er selbst in Zukunft gerne im Arboretum sein würde, um zu beobachten, zu vergleichen und zu lernen, wäre selbstverständlich. „Man kann nur das schützen, was man kennt“, sagt er. Deshalb schlage er vor, seitens der Hochschule regelmäßig fachkundige Führungen anzubieten, um mögliche Erkenntnisse mit der interessierten Öffentlichkeit zu teilen. Für das Fachpublikum wünsche er sich den Erfahrungsaustausch von Forschung und Lehre mit Planern, Baumschulen und Landschaftsbaubetrieben – ein Wunsch, der sich selbstverständlich mit einem wichtigen Teilziel des Arboretums deckt.

„Wir müssen den Wert der Bäume für den Menschen und die Natur erkennen“, lautet der abschließende Appell des Sachverständigen, „und wir müssen dieser Natur auch mit Respekt begegnen!“

www.garten-sachverstaendiger.de

Junger Baum Klettenfrüchtige Eiche, Quercus macrocarpa

Verbreitung: Östl./Zentrale Staaten der USA, Ost- und Zentralkanada

Größe: 25 bis 30 Meter Höhe

Blätter: ledrig, dunkelgrüne Blätter, 5 bis 9 abgerundete Lappen

Blüte: grünlich, herabhängende Kätzchen

Früchte: sehr große Eicheln, bis zu 5 cm, 2 bis 4 cm breit, von gefransten Bechern umgeben

Bild des Stamms von Klettenfrüchtigen Eiche, Quercus macrocarpa
Astwerk von Klettenfrüchtigen Eiche, Quercus macrocarpa
Blattwerk von Klettenfrüchtigen Eiche, Quercus macrocarpa