Quercus castaneifolia 'Green spire' – Kastanienblättrige Eiche 'Green spire'
Paunzhausen: eine Gemeinde mit Charakter – und Patenbaum im Arboretum
Rund 1.500 Einwohner zählt die Gemeinde Paunzhausen im oberbayerischen Landkreis Freising. Mit nur knapp 13 Quadratkilometern ist sie die kleinste der Region. In der schönen Hallertau gelegen zeichnet sich das beschauliche Örtchen vor allem durch die herrliche umgebende Natur aus – sie gilt als wahres Wanderparadies.
„Mir wäre es wichtig, den dörflichen Charakter unseres Orts zu erhalten“, sagt Bürgermeister Hans Daniel. Er ist seit 2008 im Amt und folgte damals seinem Großvater und Onkel ins Paunzhausener Rathaus. Seine Aufgaben als Bürgermeister erfüllt Daniel ehrenamtlich, neben der Bewirtschaftung des elterlichen Hofs mit 30 Milchkühen und dem Ackerbau fürs Futter. Die Tatsache, dass dieser Hof keine 100 Meter vom Rathaus entfernt liegt, er also von Haustür zu Haustür sehen könne, macht es Daniel leichter, beide „Berufe“ unter einen Hut zu bringen. „Es ist gut, dass ich meine Termine selbst koordiniere. Dabei kann ich zum Beispiel wetterbedingte Arbeitsspitzen auf dem Hof berücksichtigen“, erklärt der 42-Jährige und betont, dass kein anderer Berufszweig so abhängig von der Natur sei wie die Landwirtschaft. Aus diesem Grund spüre er den Klimawandel ganz erheblich in seiner täglichen Arbeit. Landwirtschaft und Gesellschaft müssten lernen, damit umzugehen, resümiert der junge Bürgermeister. „Gerade die Landwirtschaft ist in diesem Bereich aber weitaus innovativer als das von der Öffentlichkeit wahrgenommen wird“, so Daniels Überzeugung.
Auch vor diesem Hintergrund unterstützt die Gemeinde Paunzhausen jetzt das Arboretum an der HSWT mit der Baumpatenschaft für eine Kastanienblättrige Eiche (Quercus castaneifolia „Green spire“). Die Gemeinderätin Birgit Kasper, die an der Hochschule tätig ist, hatte das Jubiläumsprojekt vorgestellt und die Baumpatenschaft der Gemeinde angeregt. „Für mich ist sie aber vor allem ein Bekenntnis zum Hochschulstandort Freising“, sagt Daniel und schiebt hinterher: „Mit Spenden sind wir normalerweise eher zurückhaltend, aber die Baumpflanzaktion der Hochschule ist einfach eine gute Sache.“
Gemeinsam mit dem früheren zweiten Bürgermeister Paunzhausens hatte Daniel das Ziel verfolgt, in jedem Jahr ein Klima- bzw. Energieprojekt anzustoßen, und das sei bisher geglückt. An die große Glocke würden diese Projekte aber nicht gehängt. „Wir in Paunzhausen helfen uns in vielen Dingen selbst. Unsere Vereine sind hier mit großem Engagement, zum Beispiel beim Thema Jugendarbeit, dabei. Aber das ist immer ohne Tamtam. Wir machen keine große Sache draus, wenn wir gemeinsam gute Lösungen für die Dorfgemeinschaft finden“, sagt Hans Daniel bescheiden. Am ersten Mai beispielsweise helfe das ganze Dorf mit, wenn der Maibaum aufgestellt werde und erst in der Gemeinschaft werde daraus ein Event. Selbstverständlich verändere sich das Dorfleben, weil auch die Menschen, das Umfeld und die Umstände sich veränderten, räumt der engagierte Bürgermeister ein. Der „Gemeindebaum“ Paunzhausens am Campus der Hochschule aber setzt definitiv ein starkes Zeichen des Zusammenhalts, das trotz aller gesellschaftlichen, sozialen oder politischen Veränderungen über viele kommende Jahrzehnte und die nachfolgenden Generationen im Bürgermeisteramt Bestand haben wird.
Verbreitung: Kaukasus, Iran; Sorte: Hillier Nurseries, Romsey, England
Größe: bis 30 Meter Höhe und 15 bis 20 Meter Breite
Blätter: glänzend dunkelgrün, 5 bis 15 cm lang, lanzettlich
Blüte: goldfarbene Kätzchen, 7 bis 10 cm
Früchte: lang eiförmig, 2 bis 3 cm, einzeln oder in Paaren
