Cladrastis kentukea (syn. c. lutea) – Gelbholz

Sabine und Rudolf Huth: Hier stimmen Chemie und Naturverbundenheit

Gezeichnetes Gelbholz, Cladrastis kentukea (syn. c. lutea)

Am HSWT-Standort in Triesdorf lehrt Prof. Dr. Rudolf Huth die Grundlagen der Chemie an der Fakultät Umweltingenieurwesen. Darüber hinaus ist er mit dem Umweltmanagement der Hochschule betraut. Die Baumpatenschaft im Arboretum übernimmt er als Privatperson zusammen mit seiner Frau Sabine.

Rudolf und Sabine Huth

„Meine Frau ist sehr naturverbunden“, erzählt der Vollblut-Naturwissenschaftler, der schon als 12-Jähriger mit Chemikalien aus der Drogerie experimentiert hat. „Sie pflanzt unser Gemüse – Paprika, Tomaten oder Zucchini – selbst im Garten an und setzt dabei keinerlei Pflanzenschutzmittel oder Dünger ein.“ Kennengelernt haben sich die beiden, nachdem Rudolf Huth 1997 an die HSWT nach Triesdorf gekommen war. „Bayern war damals eigentlich undenkbar für mich. Ich war über meine vorherigen Tätigkeiten rund um die Entwicklung und Anwendung von Analysegeräten extrem in NRW verwurzelt“, sagt der 65-Jährige. Er räumt aber auch sofort ein, dass er diesen Schritt niemals bereut hätte.

Seit 24 Jahren dreht es sich in seinem universitären Arbeitsleben inzwischen um die Analyse von Luft, Boden und Wasser – um Schadstoffe in der Natur. Dem leidenschaftlichen Chemiker habe aber vor allem der grüne Daumen seiner Frau und ihre Begeisterung für die Natur, für Pflanzen und Insekten die Relevanz von Umwelt- und Klimaschutzmaßnahmen deutlich gemacht. Und selbstverständlich beschäftigt ihn das Thema Nachhaltigkeit in besonderem Maße, seit er sich als Umweltbeauftragter der Hochschule unter anderem um Ressourceneffizienz oder die alljährliche EMAS-Zertifizierung kümmert. „Vor wenigen Wochen hat das aktuelle EMAS-Audit mit einem Umweltgutachter in Weihenstephan stattgefunden. Und bei der Gelegenheit waren wir auch auf dem Gelände des Arboretums“, erinnert Rudolf Huth sich lebhaft. Denn: Er wäre – ebenso wie der Gutachter – schwer beeindruckt gewesen vom Projekt und den ersten Bäumen, die bereits gepflanzt sind. „In diesem Moment war für mich klar, dass ich nicht nur von der Verbesserung unserer Umweltleistungen reden oder Zahlen präsentieren möchte, sondern wirklich selbst etwas tun“, so der Baumpate eines Amerikanischen Gelbholzes (Cladrastis lutea).

Für die Auswahl ihres Baums hätte sich das Ehepaar zusammen mit ihrem Sohn, der in der Freizeit Waldpflege betreibe, intensiv mit den Klima- und Zukunftsbäumen für das Arboretum beschäftigt. „Wir wollten nicht irgendeinen Baum, sondern einen, der eine Beziehung zu uns herstellt“, so Huth. Am Patenbaum hätte ihnen gefallen, dass er laut ihrer Recherche bereits vor der Eiszeit in Europa beheimatet gewesen wäre und sich heute wegen der steigenden Temperaturen auch in unseren Breiten wieder wohl fühlen und gut entwickeln könne. „Außerdem handelt es sich um einen beliebten Bienenbaum, von dessen Früchten sich auch verschiedene Vogelarten ernähren“, erklärt Rudolf Huth. In ihrem eigenen Garten lege Sabine Huth auch besonderen Wert darauf, Insekten und Vögeln eine kleine grüne Heimat zu bieten. Ihre eigene Heimat ist Weißenburg. Hier ist sie aufgewachsen und hätte sich strikt geweigert, weiter in die Triesdorfer Nähe zu ziehen. „Sabine ist in Weißenburg verwurzelt wie ein Baum“, sagt Rudolf Huth. Er selbst hat dort ja – trotz seiner früheren Verbundenheit mit NRW – auch längst tiefe Wurzeln geschlagen. Genau das wird auch das Amerikanische Gelbholz im Arboretum tun: Es wird wachsen, blühen und wertvollen Lebensraum bieten, von dem nicht nur die umgebende Tier- und Pflanzenwelt profitieren wird, sondern Generationen von Studierenden und Besuchern.

Vollansicht eines jungen Gelbholzes, Cladrastis kentukea (syn. c. lutea)

Verbreitung
Östliches Nordamerika; entlang von Ufern und Bergflüssen

Größe
8 bis 10 Meter Höhe

Blätter
sommergrün, wechselständig, unpaarig gefiedert, robinienähnlich, Herbstfärbung leuchtend hellgoldgelb, auffallend

Blüte
weiß; 40 cm lange, hängende Doldentrauben

Früchte
7 bis 8 cm lange, hellbraune Hülsen

Stamm eines Gelbholzes, Cladrastis kentukea (syn. c. lutea)
Zweig eines Gelbholzes, Cladrastis kentukea (syn. c. lutea)
Blatt eines Gelbholzes, Cladrastis kentukea (syn. c. lutea)