Acer saccharum 'Legacy' – Zucker-Ahorn 'Legacy'

Das Thema „Klimabaum“ beschäftigt die 59-Jährige aber nicht nur beruflich: Ihr Engagement als Baumpatin im Arboretum ist eine private Herzensangelegenheit. „Als ich von der Baumpflanzaktion erfahren habe, war sofort klar, dass ich dieses Jubiläumsprojekt der HSWT unterstützen möchte“, erzählt sie. Vom Zucker-Ahorn (Acer saccharum „Legacy“), ihrem Patenbaum, lässt sie sich gern überraschen; in das wissenschaftlich fundierte Pflanzkonzept an der Hochschule setzt sie große Hoffnungen: „Selbstverständlich verfolge ich bei meiner Arbeit auch einen ökologischen Ansatz: Wir brauchen dringend Rückmeldungen dazu, welche Bäume und Pflanzen mit dem sich verändernden Klima in der Stadt zurechtkommen.“ Weil Stadtbäume am Klimastress leiden, kümmert sich Ariane Jungwirth um die Förderung entsprechender Maßnahmen. Beispielsweise werden die Baumscheiben rund um die Straßenbäume in Dachau vergrößert und Versiegelungen entfernt, um Standort-Bedingungen zu verbessern.

Die Münchnerin hat Architektur an der Technischen Universität München studiert. Auch Landschaftsarchitektur wäre als Studiengang für sie in Frage gekommen. Von Anfang an begeistert sie sich für die Stadtplanung und interdisziplinären Austausch. Sie arbeitete in einem Architekturbüro und als Assistentin an einem Lehrstuhl der TU München. Seit 1992 ist Jungwirth in Dachau. „Wir haben die Vorteile einer mittelgroßen Stadt und die Nähe zur Großstadt“, erklärt sie den besonderen Reiz ihrer Arbeitsheimat. Parallel zu ihren Aufgaben in Dachau begleitete die engagierte Stadtplanerin von 2001 bis 2014 städtebaulich/landschaftsplanerische Entwurfsaufgaben von Studentinnen und Studenten der Landschaftsarchitektur an der HSWT im Rahmen eines Lehrauftrags. Die Aufgaben, die sie in leitender Funktion aktuell stemmt, sind immens: Sie reichen von einer Flächennutzungsplanneuaufstellung für das gesamte Stadtgebiet über ein integriertes Stadtentwicklungskonzept für den Hauptsiedlungsbereich bis hin zu den Themen Nachverdichtung, Bevölkerungsentwicklung, Freiflächenschutz. Zudem auch weitere Einzelprojektplanungen wie die Konversion der ehemaligen MD Papierfabrik und die Bahnhofsneugestaltung. „Ein strategisches Vorgehen zur Sicherung und Aufwertung von Freiflächen ist mir dabei besonders wichtig“, erklärt sie mit großem Nachdruck und schiebt hinterher: „Wir müssen in unseren Planungen Jahre vorausdenken. Von vielem, was wir heute anstoßen, werden erst in 30 bis 50 Jahren die nachfolgenden Generationen hoffentlich von unseren Entscheidungen profitieren.“

Und damit sind wir wieder beim Thema Stadtbaum: Für Jungwirth ein lebender Organismus, der sich unterirdisch vernetzt; der beispielsweise die Dachauer Bahnhofsgegend nicht nur optisch aufwerten soll, sondern auch als Luftfilter und Schattenspender fungieren muss. Während sie erzählt, ist ihre Faszination für Bäume spürbar. „Das Wissen über sie, darüber wie anpassungsfähig sie sind, welche Wirkung sie haben und welche Aufgaben sie erfüllen können – dieses Wissen muss auch in den Ämtern ankommen“, so Ariane Jungwirths abschließendes Plädoyer. Mit ihrem eigenen Nachhaltigkeitsanspruch wird die Stadtplanungsexpertin in den kommenden Jahren sicher einen interessierten Blick auf die Entwicklung ihres Zucker-Ahorns und auf die Forschungsergebnisse der HSWT richten. Und sie wird in ihrem Amt die richtigen „grünen“ Entscheidungen treffen.

Verbreitung: Östl. Nordamerika, Hochland und Tallagen, frisch-feuchte Böden

Größe: 12 bis 15 Meter hoch, 8 bis 9 Meter breit

Blätter: sommergrün, gegenständig, ledrig, dick, hellgrün, 3-5-lappig, 8 bis 15 cm lang, zugespitzt, Herbstfärbung gelborange

Blüte: gelblich, erscheint mit Laubaustrieb