• Laufzeit: 01.01.2024 – 31.12.2025
  • Schwerpunkt: Biodiversität

Biodiversitätsveränderungen in bayerischem Dauergrünland (BioBayGrün)

Ziel des Projekts ist die Untersuchung der botanischen Diversität bayerischer Grasländer auf Veränderungen innerhalb der letzten 70 Jahre. Dabei sollen sowohl Biodiversitätsmaßen (z. B. Artenzahl) als auch die Zusammensetzung der Artengemeinschaft untersucht werden, um generell auf Veränderungen, insbesondere hinsichtlich der Artenzahlen und einer vermuteten Vereinheitlichung der Bestände in ganz Bayern zu testen. Es werden Veränderungen in der funktionellen Zusammensetzung und in Produktionsparametern der Gemeinschaften untersucht. Abschließend sollen Proxys für Umweltveränderungen erarbeitet werden, um mögliche Ursachen der erwarteten zeitlichen Veränderungen untersuchen zu können.

Hintergrund

Weltweit sind in den letzten Jahrhunderten Arten in zunehmendem Maße ausgestorben. Dieser globale Trend bedeutet jedoch nicht immer auch einen lokalen Rückgang des Artenreichtums. Diese Diskrepanz verdeutlicht die anhaltende Bedeutung von wiederholten lokalen Diversitätserhebungen. Die Dokumentation eines drastischen Rückgangs der Insektenbiomasse durch den Entomologischen Verein Krefeld und insbesondere die darauffolgende gesellschaftliche Diskussion unter dem Schlagwort „Insektensterben“ unterstreichen die Bedeutung solcher Erhebungen. Gerade auch in Bayern hat das Thema Artensterben eine große gesellschaftliche Relevanz und Sichtbarkeit erreicht, was nicht zuletzt durch das erfolgreiche Volksbegehren „Rettet die Bienen“ unterstrichen wird.

Jedoch sind viele Fragen in Bezug auf den Rückgang von Diversität, insbesondere zu den Ursachen und der Übertragbarkeit auf andere Organismengruppen offen, da aussagekräftige Daten oft fehlen. Hier bieten die aktuellen und historischen Vegetationsaufnahmen der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) im Wirtschaftsgrünland ein großes Potenzial für Analysen und Erkenntnisse und könnten einen wichtigen Beitrag zur Debatte leisten.

Die von der LfL in ganz Bayern durchgeführten Vegetationserhebungen in landwirtschaftlichem Grünland (Grünland-Monitoring Bayern: 2002-2008 auf 6108 Parzellen, 2009-2012 auf 2485 Parzellen, 2018-2020 auf 2572 Parzellen) sowie ein Bestand von ca. 35.000-40.000 Vegetationsaufnahmen (Grünland) aus Beweissicherungsverfahren im Zeitraum 1950-2000 bieten die Möglichkeit, Veränderungen in der Diversität bayerischer Grasländer und mögliche Ursachen über einen Zeitraum von 70 Jahren zu untersuchen.

Das vorgeschlagene Projekt ist auf eine Laufzeit von zwei Jahren ausgelegt und gliedert sich in vier Arbeitspakete, die alle gemeinschaftlich unter der Leitung der jeweils genannten Institution bearbeitet werden.

Projektleitung HSWT

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Partner

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