• Laufzeit: 01.05.2021 – 31.03.2023
  • Schwerpunkt: Landnutzung
  • Forschungsstatus:  Abgeschlossen

Stärkung der Ernährungssicherheit in DAC-Ländern durch nachhaltige Landwirtschaft und ein verbessertes Lebensmittel - Wertschöpfungskettenmanagement (Grüne Woche 2022)

Seit mehr als 30 Jahren engagiert sich die HSWT in der Entwicklungszusammenarbeit durch Partnerschaften mit internationalen Partneruniversitäten. Die Hochschule besitzt eine einzigartige Expertise in der modernen und praxisnahen landwirtschaftlichen sowie lebenmitteltechnologischen Ausbildung. Diese Expertise nutzten 25 Teilnehmende im Rahmen des diesjährigen DAAD Alumni Projekts der HSWT International School – und während der Internationalen Grünen Woche Ende Januar auf der Messe Berlin, wo sich Hersteller:innen und Vermarkter:innen der weltweiten Agrarindustrie präsentieren. Mittels praxisorientierter Weiterbildung im länderübergreifenden Wissens- und Erfahrungsaustausch vertiefte die Gruppe ihre Kenntnisse über Ernährungssicherung, nachhaltige Landnutzung, ländliche Entwicklung und Management von Wertschöpfungsketten.

Die Hochschule Wehenstephan-Triesdorf (HSWT) war im Januar 2023 Gastgeberin für 17 DAAD-Alumni, die im Rahmen des vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) finanzierten DAAD-SDG-Alumni-Projekts IGW 2023 an einem Seminar zur Ernährungssicherung in DAC-Ländern teilnahmen. Während des einwöchigen Aufenthaltes am Campus Triesdorf erhielten die Alumnae und Alumni aus 15 verschiedenen Ländern von den Professor:innen der HSWT Vorlesungen über nachhaltige Landwirtschaft und Tierproduktion sowie über die praktische Nutzung erneuerbarer Energien. Darüber hinaus hatten die Alumnae und Alumni die Möglichkeit, mehrere Unternehmen in Bayern zu besuchen, die im Bereich der Lebensmittelverarbeitung tätig sind. Vor der Woche an der HSWT besuchten diese fünf Tage lang die GFFA und die Internationale Grüne Woche in Berlin, zusammen mit 60 anderen Alumnae und Alumni, die von drei anderen deutschen Hochschulen eingeladen wurden. Ein Schwerpunkt beim Besuch der Internationalen Grünen Woche lag in der Teilnahme am Global Forum for Food and Agriculture (GFFA). Die diesjährige Konferenz mit dem Titel „Food Systems Transformation: A Worldwide Response to Multiple Crises” bildete eine wichtige Plattform, um Erfahrungen mit Expert:innen aus anderen Länder auszutauschen und die verschiedenen Aspekte der Weltlage der Landwirtschaft besser zu verstehen.

Die Hauptziele dieses SDG-Alumni-Projekts sind die Netzwerkbildung und die Weiterbildung der DAAD-Alumnae und -Alumni in den oben genannten Bereichen. In einer globalisierten Wirtschaft mit wachsendem Druck auf die Ernährungssicherheit ist die Vernetzung von Expert:innen aus verschiedenen Ländern der Welt von enormer Bedeutung, um die globale Transformation des Agrar- und Lebensmittelproduktionssystems voranzutreiben. Die Hochschule Weihenstephan-Triesdorf hat dieses Potenzial erkannt und plant gemeinsam mit dem DAAD eine weitere Umsetzung dieser Alumni-Projekte.

Gruppenfoto der Teilnehmenden vor dem Hintergrund einer Beamer-Präsentation
Teilnehmer:innenn des diesjährigen DAAD Alumni Projekts der HSWT International School © Anis Dzankovic
Gruppenfoto von Teilnehmer:innen und Betreuer:innen vor dem Eingangsbereich des Berliner Messegeländes auf der Internationalen Grünen Woche 2023
Teilnehmer:innen und Betreuer:innen des diesjährigen DAAD Alumni Projekts der HSWT International School auf der Internationalen Grünen Woche 2023 © Anis Dzankovic

Hintergrund und Motivation

Die Zukunft unserer rasch wachsenden Weltbevölkerung wird in den ländlichen Gebieten unseres Planeten entschieden werden. Nach Schätzungen der FAO muss die landwirtschaftliche Produktion bis 2050 um 60% steigen, um die wachsende Weltbevölkerung ausreichend zu ernähren. Landwirtschaft ist in vielen DAC-Ländern häufig gekennzeichnet durch mangelnde Produktivität, hohe Verluste (bis zu 40 %) bei der Ernte und Lagerung, negative Auswirkungen des Klimawandels sowie fehlende oder nicht ausreichend entwickelte Wertschöpfungsketten. Die Aufgabe, den steigenden Nahrungsmittel- und Energiebedarf zu decken und gleichzeitig unsere natürlichen Ressourcen langfristig zu erhalten, stellt deshalb die Landwirtschaft und die vor- und nachgelagerte Industrie vor eine große Herausforderung. Im Rahmen einer Theorie und Praxis verbindenden Weiterbildungswoche zum Thema nachhaltige Landnutzung und Lebensmittel-Wertschöpfungskettenmanagement führt die HSWT gemeinsam mit unterschiedlichen Industrie- und Praxispartnern eine Alumni Fortbildung mit einem zielgerichteten Konzept durch, um die Qualität der angepassten Forschung, Lehre und Beschäftigungsfähigkeit der Alumni zu verbessern.

Ein tiefes Verständnis der Wertschöpfungsketten in der Landwirtschaft und der Nahrungsmittelproduktion ist die Grundlage für innovative und unternehmerische Aktivitäten und damit auch für die Steigerung des Einkommens und die Verbesserung der ländlichen Lebensgrundlagen in den DAC-Ländern. Dazu gehören u.a. betriebswirtschaftliche Kompetenzen, um die erkannten Potenziale entlang der Lebensmittelwertschöpfungskette durch tragfähige und innovative Geschäftsmodelle zu nutzen. Seit mehr als 30 Jahren engagiert sich die HSWT in der Entwicklungszusammenarbeit durch Partnerschaften mit internationalen Partneruniversitäten, die in verschiedenen Bereichen unterstützt werden. Die Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT) besitzt eine einzigartige Expertise in der modernen und praxisnahen landwirtschaftlichen und lebensmitteltechnologischen Ausbildung im Spannungsfeld zwischen Wissenschaft und Anwendungsbezug. Ein wichtiger Schlüssel zur Sicherung der Lebensgrundlagen und Verbesserung der Einkommenssituation liegt im länderübergreifenden Wissens- und Erfahrungsaustausch im Rahmen von praxisorientierter Aus- und Weiterbildung. Hierfür sind v.a. junge Menschen gezielt mit angepassten, modernen Methoden der Landwirtschaft, angepassten Konzepten der Produktion, Weiterverarbeitung und Vermarktung von Lebensmitteln, sowie Ansätzen zum Schutz der natürlichen Ressourcen und dem geziehlten Management von Wertschöpfungsketten vertraut zu machen. Die HSWT möchte sich mit ihrer Expertise mit den Schwerpunkten Ernährungssicherung, nachhaltige Landnutzung, ländliche Entwicklung und Wertschöpfungskettenmanagement an dem Alumni Sonderprojekt 2021-2022 beteiligen.

Zielsetzungen

Um die Produktivität der Landwirtschaft zu steigern, Nachernteverluste zu verringern sowie dem Klimawandel entgegenzuwirken, bedarf es an Arbeitskräften mit ausreichenden Problemlösungskompetenzen und Fertigkeiten, um Potenziale zur Schaffung von Einkommen entlang der Wertschöpfungskette zu erkennen und zu nutzen. Die HSWT will mit dem Fokus auf die Schwerpunkte Ernährungssicherung, nachhaltige Landnutzung, Ländliche Entwicklung, und Wertschöpfungskettenmanagement die Expertise für praxisnahe Umsetzung fördern, so dass die Nutzung natürlicher Ressourcen, die Fortentwicklung sozialer und ökonomischer Systeme mit eigenen Ideen und eigener Kraft in den Heimatländern der Teilnehmer/innen umgesetzt werden kann. Bei der Auswahl der Teilnehmer wird darauf geachtet, dass bereits Grundwissen aus den Agrarwissenschaften, dem Regionalmanagement oder den Ernährungswissenschaften vorhanden ist.

Die Lehreinheiten mit Bezug zu den genannten Schwerpunkten werden von Professoren oder Wissenschaftlern der HSWT durchgeführt. Neben einem Präsentationsteil wird in diesen Einheiten Wert auf den Austausch gelegt, aufkommende Fragen werden im Diskussionsteil von den Dozenten/innen beantwortet. Darüber hinaus werden durch fachspezifische Exkursionen der Praxisbezug und die direkten Kontakte zu Unternehmen hergestellt. Die HSWT versteht sich dabei als Plattform für den Austausch von Ideen und Menschen zwischen den Alumni aus DAC - Ländern und den deutschen Partnern sowie der gemeinsamen Entwicklung von innovativen Ansätzen. Durch die gezielte Auswahl von Teilnehmern, die über ein großes berufliches Netzwerk verfügen, wird die Vernetzung im Heimatland bzw. in Netzwerken über Landesgrenzen hinweg sichergestellt. Für die HSWT bietet das Alumni Sonderprojekt im Arbeitsbereich Entwicklungspolitik, besonders in den Agrarwissenschaften, dem Regionalmanagement und den Ernährungswissenschaften neue Profilierungsfelder und ist im Rahmen der Internationalisierungsstrategie der HSWT von großer Bedeutung.

Vorgehensweise

Das Programm umfasst theoretische Lerneinheiten, praktische Ergänzungen einschließlich externer Lehrveranstaltungen (Exkursionen), die individuelle Präsentation der eigenen Projektstudie oder des Arbeitsumfeldes mit nationalem Bezug, sowie Diskussionsrunden. Den thematischen Mittelpunkt der Fortbildungswoche bildet die Weiterbildung im Bereich der nachhaltigen Landnutzung und des Lebensmittel– Wertschöpfungskettenmanagements. Es wird ein konsistentes und akademisch anspruchsvolles Fortbildungskonzept in englischer Sprache für qualifizierte Nachwuchskräfte aus DAC Ländern erstellt. Dabei bietet der Kurs eine gezielte Qualifizierung in methodischen und ökonomischen Grundlagen als Voraussetzung für die eigenständige Weiterentwicklung von Projekten der Teilnehmer/innen. Hier wird durch den Lehrinhalt vor allem die Anwendung neuer technischer und organisatorischer Lösungen zur Erhöhung der Effizienz der nachhaltigen Agrarproduktion, einschließlich lokaler Ansätze zur Verbesserung der Vermarktung von Lebensmitteln vermittelt. Generell sollte das Hauptaugenmerk einerseits auf dem Wertschöpfungskettenmanagement, andererseits auf der nachhaltigen und ressourceneffizienten Landnutzung liegen. Ausgewählte Projekte einzelner Teilnehmer, die eine hohe Relevanz für alle Teilnehmer haben, werden effizient in die Vorlesungen mit eingebunden bzw. auch mit den internen / externen Experten diskutiert.

Projektleitung HSWT

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