Schülerlabor an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf

  • Datum: 30.07.2021
  • Autor: Christine Dötzer
Professor Hertle und einige Gäste stehen auf der Wiese im Arboretum vor einem Baum.

Triesdorf - Ende Juli nahmen zwei Kurse der Klassenstufe 11 des Platen-Gymnasiums Ansbach an einem Schülerlabor Umweltchemie der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT) teil. Prof. Dr. Rudolf Huth war es ein Anliegen, den Schüler:innen die chemisch-analytische Arbeitsweise bei der Untersuchung eines Oberflächengewässers nahezubringen, trotz erschwerter Bedingungen durch die Coronaviruspandemie.

Schülerlabore machen als außerschulische Lernorte die naturwissenschaftlich-technischen Fächer durch direktes Ausprobieren für Jugendliche nachhaltig erfahrbar und verständlicher. Darüber hinaus unterstützen sie bei der beruflichen Entscheidungsfindung und erleichtern den Übergang an die Hochschule. Im Schülerlabor Triesdorf werden aktuelle Themen aus den Natur- und Ingenieurwissenschaften sowie aus dem Lebensmittelbereich aufgegriffen. Die Schüler:innen bearbeiten sie unter fachkundiger Anleitung von Professor:innen oder anderen Expert:innen der Hochschule.

Wie untersucht man ein Gewässer chemisch-analytisch?

Für die Schüler:innen des Platen-Gymnasiums begann der Vormittag jeweils mit einer rund einstündigen Vorlesung aus dem Regelprogramm für Studierende des dritten Semesters des Bachelorstudiengangs Umweltsicherung. Hier wurden zunächst die theoretischen Grundlagen für die nachfolgende praktische Arbeit im Feld und im Labor gelegt. Prof. Huth erklärte, wie die Schüler:innen eine Probe am Gewässer nehmen und sogenannte Feldmessgeräte nutzen können. Mit deren Hilfe werden die wichtigen Parameter pH-Wert, elektrische Leitfähigkeit, Sauerstoffgehalt sowie Redoxpotential des Gewässers ermittelt. Darüber hinaus erläuterte der Professor für allgemeine und anorganische Chemie sowie Umweltanalytik, inwiefern der Parameter Säurekapazität Hinweise auf die Eignung eines Weihers als Fischgewässer gibt.

Anschließend entnahm die Gruppe an einem Triesdorfer Oberflächengewässer Wasserproben für die nachfolgende Untersuchung im Labor und bestimmte vor Ort die Feldparameter. Im chemischen Labor der Fakultät Umweltingenieurwesen bestimmten die Schüler:innen die Säurekapazität durch eine Säure-Base-Titration mittels Farbindikator. Abschließend wurden die gemessenen Säurekapazitäten in die Carbonathärte sowie in den Gehalt an Hydrogencarbonat umgerechnet. Letztlich zeigte das untersuchte Oberflächengewässer keine besonderen Auffälligkeiten, alle Messwerte lagen in den erwarteten Bereichen.

Die Schüler:innen des Platen-Gymnasiums waren bereits mit ersten praktischen Erfahrungen in der chemischen Analytik nach Triesdorf gereist. Daher war es nicht verwunderlich, dass die gewonnenen Ergebnisse in den verschiedenen Zweiergruppen eine durchaus große Übereinstimmung zeigten. Prof. Dr. Rudolf Huth lobte das hohe Interesse und Engagement der Schüler:innen im Schülerlabor. Sie waren zudem überwiegend klimaneutral mit der Bahn beziehungsweise dem Fahrrad nach Triesdorf gereist.

Probenentnahme am Gewässer. (Foto: HSWT)

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