HSWT: Erste Doktorandin im BayWISS-Verbundkolleg

  • Datum: 25.07.2019
  • Autor: Christine Dötzer; Gerhard Radlmayr
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Weihenstephan | Das jüngste Verbundkolleg des Bayerischen Wissenschaftsforums—BayWISS hat die erste Doktorandin aufgenommen: Esther Baumann startet im BayWISS-Verbundkolleg „Life Sciences und Grüne Technologien" in die Verbundpromotion. Die Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT) als Sitzhochschule, die Technische Hochschule Deggendorf und die Universität Bayreuth tragen das Verbundkolleg gemeinsam. Es fördert kooperativ betreute Promotionen innerhalb Bayerns im Bereich Lebenswissenschaften, die einen starken Anwendungsbezug und das Ziel nachhaltiger Entwicklung vorweisen.

Baumann qualifizierte sich mit ihrem herausragenden Promotionsprojekt an der HSWT für die Mitgliedschaft im BayWISS-Verbundkolleg. Sie betont: "Ich freue mich auf die zusätzliche Möglichkeit zur Vernetzung und zum Austausch. Diese halte ich besonders für Promovenden an Hochschulen für angewandte Wissenschaften für wichtig, da dort die wissenschaftlichen Arbeitsgruppen eher klein sind".

Die Verbundpromotion: Mehr als Promotionsförderung

Die Verbundpromotion ist eine Weiterentwicklung der kooperativen Promotion - das ist eine Promotion, die von einer Hochschule für angewandte Wissenschaften und einer Universität gemeinsam betreut wird - und birgt sowohl für die Promovierenden als auch für die betreuenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erhebliche Vorteile. Ermöglicht durch die finanzielle Unterstützung seitens des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst wird den BayWISS-Promovierenden ein planbarer Weg zur Promotion sowie eine individuelle Förderung, die weit über die Forschungsarbeit hinausgeht und eine Ergänzung zu den vorhandenen Promotionsprogrammen an den jeweiligen Hochschulen darstellt, geboten. Darüber hinaus unterstützt das BayWISS-Verbundkolleg die effektive Zusammenführung verschiedener, bislang separater Netzwerke und fördert die Kultur wissenschaftlicher Zusammenarbeit. Dem Motto „Gemeinsam Forschen für eine bessere und nachhaltigere Zukunft" folgend, blickt das BayWISS-Verbundkolleg "Life Sciences und Grüne Technologien" zukünftigen Forschungsaktivitäten zuversichtlich entgegen.

Biodiversität als Promotionsthema

Baumann absolvierte ihr Bachelorstudium in Geoökologie an der Universität Bayreuth und machte dort im Rahmen des Förderprogramms "Elitenetzwerk Bayern" auch ihren Master in Global Change Ecology. In ihrer Promotionsarbeit beschäftigt sie sich mit der hochaktuellen Problematik der schwindenden Biodiversität heimischer Ökosysteme. In dem dreijährigen, vom Freistaat Bayern geförderten und an der HSWT durchgeführten Forschungsprojekt untersucht sie Fragestellungen wie: Welche Lebensräume in grünlanddominierten Landschaften sind besonders artenreich, welche Vielfalt an Arten und Vegetationstypen ist vorhanden und was können Naturschutzmaßnahmen für die Biodiversität bewirken? Die kooperative Betreuung teilen sich Prof. Dr. Michael Rudner von der HSWT, Fachgebiet Geobotanik, Landschafts- und Pflanzenökologie und Dekan der Fakultät Umweltingenieurwesen, sowie Prof. Dr. Carl Beierkuhnlein, Inhaber des Lehrstuhls Biogeographie an der Universität Bayreuth.


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Hintergrund BayWISS:

Die Präsidentinnen und Präsidenten aller bayerischen Hochschulen unterzeichneten 2015 eine Vereinbarung zum Bayerischen Wissenschaftsforum (BayWISS), das künftig die Zusammenarbeit koordiniert. So arbeiten Universitäten und Hochschulen für angewandte Wissenschaften beispielsweise bei der Förderung von Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern eng und gleichberechtigt zusammen. Die Arbeitsebene für eine vertiefte Zusammenarbeit der Hochschularten bilden Fachforen wie das zur Verbundpromotion.

Franziska Reinhard präsentiert Ergebnisse der Jahre 2018/19 aus dem Projekt "Rückstandsarme Obstproduktion – Modellanlagen zur Weiterentwicklung des Integrierten Pflanzenschutzes".
Feuchtwiese im mittelfränkischen Altmühltal, dem Projektgebiet von Baumanns Forschungsarbeit. Der abgebildete Große Wiesenknopf blüht vor allem auf Wiesen, auf denen die Maßnahmen des Bayerischen Vertragsnaturschutzprogramms angewandt wurden und ist ansonsten nur noch selten zu finden. (Foto: M. Rudner, HSWT)

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