Großer Andrang bei der Podiumsdiskussion "Landwirtschaft und Naturschutz versöhnen"

  • Datum: 28.11.2019
  • Autor: Prof. Gerhard Bellof; Christine Dötzer
Gruppenbild nach Wahl des Vizepräsidenten mit Kanzlerin Dr. Karla Sichelschmidt, Cornelia Horsch, Vorsitzende des Hochschulrats, Prof. Dr. Markus Reinke und Präsident Dr. Eric Veulliet

Wie lassen sich Landwirtschaft und Naturschutz versöhnen? Diese wichtige Frage diskutierten rund 380 Teilnehmer, davon etwa 250 Studierende, am 20. November bei einer Podiumsdiskussion am Campus Weihenstephan der HSWT. Anwesend waren auch vier Abgeordnete des Bayerischen Landtags. Eingeladen hatte die Fakultät 'Nachhaltige Agrar- und Energiesysteme'.

Alois Glück: Ausbildung und Beratung wichtig für ökologischere Ausrichtung der Landwirtschaft

Hauptredner war Alois Glück, Landtagspräsident a. D. und Moderator des Runden Tischs zum Volksbegehren Artenvielfalt im Frühling dieses Jahres. In seinem Vortrag „Die Landwirtschaft im Einklang mit der Natur - Wunschbild oder Zukunftsmodell?“ stellte er heraus, dass der Runde Tisch für ihn persönlich einen wertvollen Lernprozess dargestellt habe. Der Verlust an Biodiversität war für ihn eine grundlegende Erkenntnis. Der Begriff "versöhnen" bedeute für ihn "zuzuhören und einander zu verstehen". Er stellte die wichtige Rolle der Ausbildung und der Beratung für eine ökologischere Ausrichtung der Landwirtschaft heraus. Hier fühlt sich auch die HSWT mit ihrem speziellen Bildungsauftrag angesprochen.

Ein Thema mit viel Diskussionsbedarf

Die anschließende Podiumsdiskussion wurde von Prof. Klaus-Peter Wilbois, der die Professur für ökologische Pflanzenbausysteme innehat, moderiert. In einem Frage-Antwort-Dialog stellten die Podiumsteilnehmer zunächst ihre Positionen vor. Neben Glück nahmen an der Diskussionsrunde Hanna Breitsameter, HSWT-Absolvention des Studiengangs 'Landwirtschaft' und Biolandwirtin, Georg Rabl, Vorsitzender Bayerische Jungbauernschaft und praktischer Landwirt, der Agrarökonom Prof. Alois Heißenhuber, der Vorsitzende des Bund Naturschutz in Bayern Richard Mergner und Ernst Wirthensohn, Regionalberater, teil. Alois Heißenhuber stellte in seinem Statement heraus, dass die Landnutzung in Deutschland multifunktional sein müsse. Die Funktionen 'Lebensmittelerzeugung', 'Erholungs- und Freizeitraum' sowie 'Wohn- und Lebensort' müssten zueinander in einem Gleichgewicht stehen. Ein anderer Diskutant hob hervor, dass das Ziel "30 % ökologische Landwirtschaft in Bayern" nur dann erreicht werden könne, wenn die Nachfrage nach Bio-Lebensmitteln deutlich ansteige. Im zweiten Teil der Diskussion wurde das Plenum in die lebhafte, stets fair geführte Diskussion einbezogen.

Am Ende der Veranstaltung erhielten alle teilnehmenden Studierenden ein Exemplar des Buches "So schön kann Landwirtschaft sein", herausgegeben von Ernst Wirthensohn. Das Buchgeschenk stiftete der Bund Naturschutz in Bayern. Richard Mergner hob hervor, dass die in dem Band vorgestellten Beispiele Vorbildcharakter für eine regionale Erzeugung und Vermarktung hätten.

  • Vizepräsident für Forschung und Wissenstransfer Prof. Dr. Markus Reinke
    Die Podiumsteilnehmer und -teilnehmerin (von links): Alois Glück, Landtagspräsident a. D., der Vorsitzende des Bund Naturschutz in Bayern Richard Mergner, Georg Rabl, Vorsitzender Bayerische Jungbauernschaft, HSWT-Absolventin und Biolandwirtin Hanna Breitsameter, Regionalberater Ernst Wirthensohn sowie Prof. Alois Heißenhuber, Agrarökonom.
  • Alle anwesenden Studierenden erhielten ein Exemplar des Buches "So schön kann Landwirtschaft sein" (Hrsg. Ernst Wirthensohn) als Geschenk, gestiftet vom Bund Naturschutz in Bayern.