Gemeinschaftlich Garteln am Campus Triesdorf: Der AK Garten

  • Datum: 21.09.2020
  • Autor: Christine Dötzer
Ein Gewächshaus im Garten.

Triesdorf | Kräftig gelb blüht es derzeit im Campusgarten Triesdorf. Wuchern, möchte man fast sagen, aber im positiven Sinne. Moritz Hammerl, der gemeinsam mit Malte Beier den `AK Garten´ leitet, lacht: "Der Topinambur wächst wie wild." Dieser Verwandte der Sonnenblume mit dem emsig wachsenden Wurzelwerk und den schönen Blüten ist einer der ungewöhnlicheren Bewohner des Gartens. Daneben wachsen Klassiker wie Gurke, Tomate und Buschbohne. Um die Pflanzen kümmern sich die Mitglieder des Arbeitskreises gemeinsam. "Größere Arbeitsschritte im Gartenjahr wie die Aussaat und die Vorbereitung für den Winter erledigen wir in der Gruppe", berichtet Hammerl. "Denn neben dem Gärtnern steht für uns der soziale Aspekt im Vordergrund: Leute kennenlernen und sich austauschen."

Solidarisch und gemeinschaftlich

Und natürlich die Früchte der Arbeit genießen: Im Sommer veranstaltet der AK normalerweise - dieses Jahr coronabedingt nicht - ein gemeinsames Grillen oder Kochen, wobei die Ernte verwertet wird. "Von den Früchten, die nicht gelagert werden können und zeitnah verbraucht werden müssen, kann sich jedes AK-Mitglied unterm Jahr einfach spontan mitnehmen", sagt Hammerl. Das solidarische Prinzip im Garten funktioniert reibungslos, ebenso wie der Gießplan, den die Gruppe insbesondere für die Sommermonate aufstellt, um sicherzugehen, dass die Pflanzen gut versorgt sind.

Ein AK nicht nur für Studierende

Rund zehn aktive Kernmitglieder zählt der AK Garten derzeit, hinzu kommen etwa noch einmal so viele Gelegenheitsgärtnerinnen und -gärtner, die nur ab und zu vorbeischauen. Der Hochschulgarten steht jedem offen, wie Hammerl betont: Neben Studierenden der HSWT sind auch Schülerinnen und Schüler der in Triesdorf ansässigen Landwirtschaftsschulen sowie Bürgerinnen und Bürger herzlich willkommen. "Jeder, der Freude am Gärtnern hat, kann gerne mitmachen", sagt Hammerl.

Unter den Gärtnerinnen und Gärtnern herrscht ein reger Erfahrungsaustausch. Viele teilen Tipps aus dem heimischen Garten mit den Kolleginnen und Kollegen im AK. Und Studierende aus Studiengängen wie Landwirtschaft oder Umweltsicherung am Campus Triesdorf wenden auch schon mal ihr Fachwissen praktisch im Garten an: Der Lesesteinhaufen für Zauneidechsen und der Blühstreifen zeugen davon. "Man muss aber nicht vom Fach sein, um im Hochschulgarten mitzuwirken", stellt Hammerl klar.

Ökologisch und nachhaltig

Generell verzichtet der AK auf chemische Dünger, Herbizide sowie Insektizide und setzt stattdessen möglichst auf natürliche Alternativen. So streut die Gartengemeinschaft gegen Schnecken beispielsweise Kaffeesatz. "Den bekommen wir von der Mensateria. Was überschüssig ist, verwenden wir als Dünger, auch dafür eignet sich Kaffeesatz nämlich hervorragend. Möglichst kreative Resteverwertung im Sinne der Nachhaltigkeit ist uns wichtig", sagt Hammerl. Wenn sich die Möglichkeit bietet, wirbt der AK für diese Einstellung auch nach außen. So haben die Mitglieder beispielsweise schon im Rahmen der Kinderuni anlässlich des Johannitages am Campus Triesdorf gemeinsam mit den kleinen Gästen Samenbomben hergestellt und so auf die Wichtigkeit insektenfreundlicher Pflanzungen und Blühstreifen hingewiesen.

Und wie geht es weiter, wenn Hammerl und sein Kollege Malte Beier demnächst ihr Studium abgeschlossen haben? "Den Hochschulgarten gab es schon Jahre, bevor wir an den Campus gekommen sind und nach uns werden andere Mitglieder in die Leitung nachrücken", sagt Hammerl. Da ähnelt der AK dem Topinambur: Ein lebendes Gewächs mit Ausdauer und starkem Wurzelwerk.

 

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Wer den Hochschulgarten besichtigen möchte, findet ihn erstreckt über zwei Standorte: Auf den Freiflächen zwischen Gebäude D und E sowie südlich von Gebäude E. (Lageplan Campus Triesdorf)

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Interesse, im Hochschulgarten mitzugärtnern?

Anfragen an: ak-garten-triesdorf.konvent@hswt.de

  • Blick auf den sogenannten Dekanatsgarten.
    Der Hochschulgarten Triesdorf teilt sich in den sogenannten Dekanatsgarten...
  • Blick auf den sogenannten neuen Garten.
    ... und den sogenannten neuen Garten.
  • Mitglieder des AK Garten tragen gemeinsam ein Hochbeet.
    Im AK Garten zählt die Gemeinschaft: Alle packen mit an - zum Beispiel wenn es gilt, ein neues Hochbeet zu installieren.
  • Verschiedenes Gemüse aus dem Hochschulgarten.
    Mit Kaffeesatz vor den Schnecken gerettet: Gemüse aus dem Hochschulgarten.