Arbeitskreis der CSU-Landtagsfraktion zu Besuch an der HSWT

  • Datum: 19.01.2022
  • Autor: Christine Dötzer
Photo in the garden, background shrub. Paul Maksoud with certificate (left in picture), Prof. Ingrid Schegk (right in picture).

Weihenstephan - Sieben Mitglieder des Arbeitskreises 'Wissenschaft und Kunst' der CSU-Fraktion im Bayerischen Landtag besichtigten Mitte Januar bei einem ganztägigen Termin an der HSWT die Moorforschungsanlage der Hochschule, den Neubau des Zentrums für Brau- und Getränketechnologie sowie den Food-Startup-Inkubator (FSIWS) der HSWT. Wissenschaftsminister Bernd Sibler stieß zum gemeinsamen Mittagessen und dem Nachmittagsprogramm mit Besichtigung des Neubaus und des Inkubators dazu.

Auf der Versuchsanlage im Freisinger Moos veranschaulichte Prof. Dr. Matthias Drösler der Delegation die Klimarelevanz von Mooren und stellte unter anderem das Forschungsprojekt MOORuse vor, das unter seiner Verbundprojektleitung derzeit eines der größten Projekte an der HSWT zum Thema Moore ist und noch bis Ende dieses Jahres laufen wird.

Moorforschung mit weltweit einzigartiger Messanlage

Entwässerung und intensive landwirtschaftliche Nutzung von organischen Böden haben dazu geführt, dass Moore ihre ökologischen Serviceleistungen verloren haben und zu 'Hotspots' für Treibhausgasemissionen geworden sind. MOORuse testet als schonende Nutzungsalternative die Etablierung von vier moortypischen Pflanzenarten, deren Biomasse weiterverwertet werden kann. Diese Nutzung ist mit einer Teil- oder Wiedervernässung kombinierbar. Ziel ist es, die ökologischen Funktionen der Moore wiederherzustellen, die fortschreitende Mineralisierung des Torfkörpers zu verhindern, Verwertungsoptionen zu testen und wirtschaftlich tragfähige Lösungen zu entwickeln, die auch die regionale Wertschöpfungskette stärken sollen.

Unter anderem stellten Drösler und sein Team die weltweit einzigartige Messanlage der HSWT vor, mit der im Freisinger Moos der Spurengasaustausch bei unterschiedlichen Wasserständen gemessen wird. Die automatische Anlage löst viele Probleme, die bei der händisch durchgeführten Messung entstehen können und liefert dank der geringen Fehlerquote sehr valide Daten. Von diesen profitiert neben der Forschung auch die Praxis ganz konkret. So können sich beispielsweise Landwirt:innen beim Zertifikatehandel auf die verlässlichen Daten beziehen.

Fraktionsvorsitzender Robert Brannekämper betonte die Wichtigkeit der HSWT-Moorforschung für die Region und ganz Bayern.

Besichtigung des neuen Zentrums für Brau- und Getränketechnologie

Beim Rundgang durch Technikum, Labore und Seminarräume interessierte insbesondere die Praxisnähe der Lehre, die im Neubau ideal umgesetzt werden kann. Die Studierenden finden Bedingungen wie in Branchenbetrieben vor - beziehungsweise oft das Optimum davon - und sind nach ihrem Abschluss an der HSWT ganzheitlich auf das Berufsleben vorbereitet. So besteht denn auch eine praktisch hundertprozentige Erfolgsquote beim Übergang von der Hochschule ins Arbeitsleben.

Bei der Verkostung eines dunklen Bieres wurde für die Delegation ein Aspekt des Studiums erlebbar: Gemäß einer Sensorik-Übung wie sie auf dem Lehrplan steht, wurden die Lichtverhältnisse angepasst und aus zwei verschiedenen Trinkglastypen verkostet. Wie viele verschiedene Aspekte eines Bieres es sensorisch zu entdecken gibt und was für einen Unterschied das Trinkgefäß machen kann, faszinierte so manchen Gast.

Stellvertretend für das gesamte Team des Studiengangs 'Brau- und Getränketechnologie' dankte Prof. Dr. Martin Krottenthaler den politischen Vertreter:innen für die finanzielle Unterstützung der bayerischen Staatsregierung bei der Errichtung des Neubaus. Fraktionsvorsitzender Robert Brannekämper lobte die motivierende Innovationskraft der Hochschule und ihrer Studierenden. Staatsminister Sibler stellte die Wichtigkeit der gesamten HSWT für den Wissenschaftsstandort Bayern heraus.

Die Zukunft der Lebensmittelbranche am Food-Startup-Inkubator Weihenstephan

Am Nachmittag erhielten die Gäste im Food-Startup-Inkubator Weihenstephan (FSIWS) Einblick in die innovative Welt der Gründer:innen. Der FSIWS, den die HSWT Anfang Juni 2019 ins Leben gerufen hat, ermöglicht es Studierenden sowie Mitarbeiter:innen der HSWT und der am Campus Weihenstephan verbundenen Einrichtungen, ihre Unternehmensideen im Lebensmittelbereich zur Marktreife zu bringen. Hochschulexterne Gründer:innen können über den FSIWS fachkompetente Studierende aus allen Bereichen der Lebensmittelwertschöpfungskette als Partner:innen oder Mitarbeiter:innen gewinnen, etwa im Rahmen von Abschlussarbeiten oder mit den Studierenden als Mitgründer:innen.

In den großzügigen Räumlichkeiten des FSIWS arbeiten an verschiedenen Stationen unterschiedliche Startups an ihren Produkten und können zu diesem Zweck die Infrastruktur des FSIWS nutzen. Die Gründer:innen von djoon, Honigguad, Supermampf und Yalité berichteten der Delegation über ihre innovativen und nachhaltigen Produkte sowie die ersten Schritte in der Lebensmittelbranche und der Unternehmensgründung.

Ein Besuch bei Food-Startups kann selbstverständlich nicht ohne Geschmacksprobe ablaufen und so erhielten die Gäste jeweils einen Präsentkorb mit den Kreationen der vorgestellten Jungunternehmen. Marktreif sind diese bereits: Es gibt sie bereits in Online-Shops und ausgesuchten Läden zu kaufen.

  • Photo in the garden, background shrub. Paul Maksoud with certificate.
    Moorforschung zum Anfassen. (Foto: HSWT)
  • Die automatische Messanlage, in dieser Form weltweit einzigartig. (Foto: HSWT)
  • Führung durchs Technikum im neuen Zentrum für Brau- und Getränketechnologie. (Foto: HSWT)
  • Demonstration der Technik im mikrobiologischen Labor. (Foto: HSWT)
  • Fraktionsvorsitzender Robert Brannekämper bei der Bierverkostung. (Foto: HSWT)
  • Wissenschaftsminister Bernd Sibler bei der Bierverkostung. (Foto: HSWT)
  • In den Räumlichkeiten des Food Startup Inkubators Weihenstephan arbeitet unter anderem das Startup Honigguad an seinem Produkt: Brotaufstrichen mit Honig. (Foto: HSWT)
  • Die Gründerinnen des Startups Yalité demonstrierten den Herstellungsprozess ihres Eistees. (Foto: HSWT)

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