21. Triesdorfer Pferdetag – online mit großer Resonanz

  • Datum: 04.03.2022
  • Autor: HSWT
Haflinger mit Reiter bei Dressurturnier

Triesdorf - Am 12. März fand der 21. Triesdorfer Pferdetag als Online-Veranstaltung statt, was dem Interesse keinen Abbruch tat. Mehr als 150 pferdebegeisterte Teilnehmer:innen aus ganz Deutschland hießen die Organisator:innen rund um Prof. Dr. Ulrike Machold von der HSWT, Mitveranstalter Klaus Eikermann vom Pferdezentrum Ansbach und Torsten Große-Freese, staatlicher Zuchtleiter an der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft, willkommen.

Den Anfang machte Prof. Dr. Ellen Kienzle mit ihrem Referat "Kann man Heu für Pferde ersetzen?". Die Fachtierärztin für Tierernährung und Diätetik von der Ludwig-Maximilians-Universität München verdeutlichte zum Auftakt, warum Heu so wichtig für das Pferd und dessen Verdauung ist. Da ist zum einen die Befriedigung des Kaubedürfnisses und zum anderen die Anregung des für die Verdauung wichtigen Speichelflusses, welcher die Pferde zusätzlich vor gefährlichen Magengeschwüren schützt. Steht nicht ausreichend Heu zur Verfügung, muss der Pferdehalter nach Alternativen zur Ergänzung suchen.

Kienzle machte deutlich, dass es dabei entscheidend darauf ankommt, bei welchem Pferd und womit das Heu ersetzt werden soll. Anhand von erprobten Praxisbeispielen verglich sie klassisches Heu unter anderem mit Heulage, Luzerneheu, Weidegras und Grünfutter sowie Stroh-Heugemischen. Ihre eindringlich vorgetragenen Hinweise lösten bei den Teilnehmer:innen eine rege Diskussion aus.

Als zweiter Referent befasste sich Dr. Wolf-Dieter Wagner mit modernen Therapien in der Pferdeorthopädie. Der Chiropraktiker und Fachtierarzt für Pferde stellte zunächst das Vorgehen bei der Lahmheitsdiagnostik vor. Im Anschluss beschrieb er die modernen Behandlungsmethoden bei Gelenk-, Sehnen- und Bänderschäden: Interleukin Rezeptor Antagonisten Protein (IRAP)-Therapie, PRP-Therapie (Platelet Rich Plasma) bei Sehnenschäden, Stammzellen- sowie Lasertherapie.

Nach der Mittagspause folgten zwei Vorträge zum Thema 'Exterieur versus Sport' von Torsten Große-Freese, Zuchtleiter an der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft. Ausgehend von der Anatomie des equiden Bewegungssystems erläuterte er die Grundlagen der Exterieurbeurteilung beim Pferd. Er machte aber auch klar, dass Exterieur nicht alles ist. So wies beispielsweise die Stute Halla, die unter Hans Günther Winkler Weltmeisterin und Olympiasiegerin war, kein überzeugendes Exterieur auf, dafür aber ein schnelles Vorderbein und eine umso größere Leistungsbereitschaft.

Im kommenden Jahr soll der 22. Triesdorfer Pferdetag nach aktuellem Stand am 11. Februar wieder in Präsenz stattfinden.