Durch Wiederholungsaufnahmen auf 32 permanenten Dauerbeobachtungsflächen in den beiden in den Bayerischen Alpen gelegenen Naturwaldreservaten Schrofen und Wettersteinwald konnten teils deutliche Änderungen der Struktur und Vegetationszusammensetzung seit Mitte der 1980er Jahre aufgezeigt werden. Der von den Untersuchungen abgedeckte Gradient erstreckt sich dabei von den Bergmischwäldern der montanen Stufe über die Fichtenwälder der tiefsubalpinen Stufe bis hin zu den Lärchen-Zirbenwäldern der hochsubalpinen Stufe. Auffällig waren insbesondere ein Anstieg des Kronenschlusses der Altbestände, die zunehmende Etablierung einer Strauchschicht sowie die Häufigkeitszunahme von verschiedenen Arten innerhalb der Krautschicht, woraus eine deutliche Zunahme der Alpha-Diversität resultierte. Bei den Arten mit positiver Reaktion im Vergleichszeitraum („Gewinner“) handelte es sich überwiegend um konkurrenz- und wuchskräftige Arten mit vergleichsweise höheren Nährstoff- und geringeren Lichtansprüchen. Die Häufigkeitszunahme der Arten ging in vielen Fällen einher mit einer Ausweitung ihrer Vorkommen in höhere (aber auch tiefere) Lagen, wodurch die Aufnahmen der subalpinen Nadelwälder und des Bergmischwaldes heute eine insgesamt höhere floristische Ähnlichkeit aufweisen als noch in den 1980er Jahren, was als Tendenz zur Homogenisierung der Artenzusammensetzung der Bodenvegetation interpretiert werden kann. Ein Wechsel der Gesellschaftszugehörigkeit konnte allerdings für keine einzige Aufnahmefläche nachgewiesen werden. Als wesentliche Triebkräfte der Veränderungen kommen unseres Erachtens insbesondere der deutliche, klimawandelbedingte Temperaturanstieg im Untersuchungszeitraum, geänderte Landnutzungspraktiken (Einstellung der forstlichen Bewirtschaftung, Intensivierung der jagdlichen Nutzung, Reduzierung der Beweidungsintensität) sowie nach wie vor hohe Stickstoffeinträge in Frage.
Die Häufung von Trockenjahren mit regional besorgniserregenden Waldschäden fordert Forstwirtschaft und Gesellschaft heraus. Angesichts des Klimawandels verdienen Waldflächen mit natürlicher Entwicklung (NWE) als waldbauliche Referenz verstärkte Aufmerksamkeit. Neben der Wirkung von Baum- und Bestandesmortalität auf die Waldentwicklung, kann auf NWE-Flächen unabhängig von Ernteeingriffen nachvollzogen werden, ob Wirtschaftswälder gegenüber Naturwäldern eine höhere Resistenz und Resilienz gegenüber Klimaveränderungen aufweisen und inwieweit waldbauliche Maßnahmen durch selbstgesteuerte Walddynamik ersetzt werden können. Das DANK-Projekt ermittelt Ausmaß, Stärke und ökologische Wirkungen der dürre- und hitzebedingten Waldschäden in Wäldern ohne forstliche Bewirtschaftung und vergleicht sie mit benachbarten Wirtschaftswäldern. Es wird geprüft, ob und unter welchen Voraussetzungen sich Wälder selbstgesteuert an den Klimawandel anpassen und leitet daraus Empfehlungen für die Einbindung natürlicher Prozesse in Anpassungsstrategien für Wirtschaftswälder ab. Das Vorhaben umfasst fünf Arbeitspakete welche final in einer Synthese und dem Praxistransfer münden. Um die Projektziele zu erreichen, werden entlang eines für Süd- und Mitteldeutschland repräsentativen Klimagradienten in zwei Nationalparks, 14 Naturwaldreservaten und angrenzenden Wirtschaftswäldern mittels angepasster Methoden die lang- und kurzfristigen Wirkungen des Klimawandels hinsichtlich a) Mortalität der Bäume, Lückendynamik und Wald-struktur, b) Reaktionen in Radialwachstum und Wasser- nutzungs-effizienz der Bäume, c) Dynamik der Bodenvegetation einschließlich der Verjüngung und d) Veränderungen in der Vogel- und Insektenfauna sowie der Funga untersucht.
Das Projekt ermittelt Ausmaß, Stärke und ökologische Wirkungen der dürre- und hitzebedingten Waldschäden in Wäldern ohne forstliche Bewirtschaftung und vergleicht sie mit benachbarten …
Wir verwenden Cookies. Einige sind notwendig für die Funktion der Webseite, andere helfen uns, die Webseite zu verbessern. Um unseren eigenen Ansprüchen beim Datenschutz gerecht zu werden, erfassen wir lediglich anonymisierte Nutzerdaten mit „Matomo“. Um unser Internetangebot für Sie ansprechender zu gestalten, binden wir außerdem externe Inhalte unserer Social-Media-Kanäle ein.