Startups @ HSWT | Teil 46: The Open Air Factor

Das „Herzstück“ der TOAF-Technologie: Eine speziell für die Zwecke entwickelte Elektrolyse-Einheit zur Produktion des Wirkstoffs HOCI.
© Linda Hofschlag Fotografie

In dieser Interviewreihe stellt die HSWT Startups vor, die mit der Hochschule verbunden sind. Die Serie stellt die Unternehmen, ihre Produktideen und Arbeitsweisen vor.

Hygiene ist kein Gefühl – warum wir Luft neu denken müssen. Mit TOAF, dem Open Air Factor, wurde ein System entwickelt, das einen bisher oft übersehenen Bereich der Hygiene adressiert: die Luft. In der Lebensmittelproduktion wird sehr viel und sehr aggressiv desinfiziert, aber der Effekt hält nicht lange an. TOAF möchte das ändern. Das System kombiniert Luftqualitätsmonitoring mit einem aktiven Wirkprinzip, das gezielt gegen Sporen und Keime in der Luft wirkt.

Was genau macht TOAF und was unterscheidet euch von anderen Ansätzen?

TOAF ist eine Technologie zur kontinuierlichen Dekontamination der Raumluft. Entwickelt wurde sie speziell für die Lebensmittelverarbeitung. Das System senkt die Keimbelastung in der Luft dauerhaft – ohne Chemikalien, ohne Filtertechnik und ohne Produktionsunterbrechung. Die Sporen- und Bakterienkonzentration wird effektiv gekappt. In unseren aktuellen Projekten liegen die Werte konstant unter 50 KBE pro Kubikmeter, im Schnitt sogar unter 20.

Warum sollte man Luft überhaupt desinfizieren? Sind nicht eher die Oberflächen das Problem?

Das ist ein verbreiteter Irrtum. Luft ist einer der zentralen Übertragungswege für Mikroorganismen. Und weil Mikroben aus der Luft auf Oberflächen sedimentieren, sind selbst perfekt gereinigte Bereiche nach kurzer Zeit wieder belastet. Wer die Luft stabil hält, reduziert automatisch auch Probleme auf Oberflächen, den Reinigungsaufwand und die Hygienerisiken.

Was wollt ihr mit TOAF langfristig verändern?

Wir wollen, dass mikrobiologische Luftqualität ein Standard wird – nicht ein Sonderfall. Hygiene muss kontrollierbar, nachvollziehbar und messbar sein. Unser Ziel ist es, Sporen- und Keimbelastung so selbstverständlich zu regulieren wie Temperatur oder Luftfeuchtigkeit.