Startups @ HSWT | Teil 45: YieldXperts

Das Startup YieldXperts entwickelt Lösungen im Bereich Precision Farming, die auf Forschungsergebnissen der TU München und der HSWT basieren. Durch den Einsatz digitaler Systeme und Künstlicher Intelligenz werden Ertragsunterschiede analysiert, Erträge modelliert und Nitratrisikoflächen in Trinkwasserschutzgebieten identifiziert.
© YieldXperts GmbH

In dieser Interviewreihe stellt die HSWT Startups vor, die mit der Hochschule verbunden sind. Die Serie stellt die Unternehmen, ihre Produktideen und Arbeitsweisen vor.

HSWT: Wie unterscheiden sich Ihre Lösungen von anderen agrarwissenschaftlichen Ansätzen?

YieldXperts nutzt zur Datenerhebung echte Daten aus der landwirtschaftlichen Praxis von verschiedenen Boden- und Klimaräumen für eine umfassende Analyse. Drohnen, Sensoren und Mähdrescherertragskartierung werden eingesetzt, um präzise Daten zu sammeln. Auch öffentlich verfügbare Wetter- und Satellitendaten fließen ein. Die Modellierung erfolgt mit modernen Datenanalysemethoden, einschließlich statistischer Verfahren und Machine Learning, wobei die Ergebnisse mit den realen Bedingungen abgeglichen werden. YieldXperts profitiert von umfassender Expertise in Agrarwissenschaften, Informatik und Datenanalyse.

Welche Herausforderungen gab es bei der Erhebung präziser Daten mit dem Parzellenmähdrescher?

Der personelle und zeitliche Aufwand ist erheblich, weshalb der Einsatz nur in gezielten Studien lohnenswert ist. Eine georeferenzierte Auswahl der Parzellenplots ist wichtig. Der Versuch ist beim Drusch zeitlich aufwändig, da Großmähdrescher und Parzellenmähdrescher koordiniert werden müssen. Die Versuchsplanung erfordert viel Zeit, um sicherzustellen, dass das Satellitenraster genau in den Parzellendruschplot passt. Eine Schulung und Einweisung der Versuchsmannschaft ist unabdingbar.

Wie tragen Ihre Lösungen zur nachhaltigen Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit und zum Klimaschutz bei?

YieldXperts hilft der Landwirtschaft dabei, ihre Felder besser zu verstehen und gezielt zu bewirtschaften – mit digitalen Tools, die einfach anzuwenden und wissenschaftlich fundiert sind. Wir analysieren, warum es auf dem Feld Ertragsschwankungen gibt und nutzen u.a. Satellitendaten, um Ertragspotenziale frühzeitig zu erkennen und fundierte Entscheidungen zu ermöglichen.Durch die Datenanalyse erstellte Karten ermöglichen eine teilflächenspezifische Bewirtschaftung landwirtschaftlicher Flächen. So können Nährstoffüberschüsse vermieden und die Nährstoffversorgung optimiert werden, was die Gefahr von Überdüngung und Stickstoffüberschüssen reduziert. Durch effizienteren Einsatz von Dünger und Betriebsmitteln sinken Kosten, Emissionen und Umweltbelastungen Wir unterstützen beim Trinkwasserschutz, indem wir Flächen mit erhöhtem Nitrat-Auswaschungsrisiko identifizieren und so dabei helfen, Stickstoff gezielter einzusetzen – für mehr Umweltschutz und weniger Düngeverluste.

Welche Chancen bieten Forschungsprojekte für die Gründung eines Startups?

Die Möglichkeiten hängen vom Anwendungsbezug des Projektes ab. Besonders bei der Erforschung von Methoden zur Verbesserung bestehender Arbeitsweisen ist die Chance groß, wirtschaftliche Ergebnisse zu erzielen. Wir haben in unseren Forschungsarbeiten neue Ansätze entwickelt und nutzen moderne Technologie und Datenverarbeitung, um die Produktionsbedingungen im Pflanzenbau hinsichtlich Effizienz, Bodenschutz, Wasserschutz und Klimaschutz zu optimieren. Unsere Fachgebiete ergänzen sich und zeigen das Potenzial der Informatik in der Landwirtschaft und den grünen Fächern der HSWT. Eine präzise Arbeitsweise ist wichtig, und für eine Gründung benötigt man das Glück, die richtigen Personen zu treffen.

 

Ähnliche Beiträge

zurück
Mehr