Mittelfränkischer Projektverbund fördert Impact-Entrepreneurship

Gruppe von Personen auf Stühlen, Blickrichtung von der Kamera weg auf eine Person vorne an der Leinwand, wo etwas präsentiert wird
© HSWT

Junge Startups und Unternehmen zeigten am Campus Triesdorf beim dritten STARTUP TALK von IMPACT E3, wie sich Herausforderungen kreativ meistern lassen und innovative Ideen Wirklichkeit werden.

Im Rahmen der STARTUP TALKS des Verbundprojektes IMPACT E3 der Friedrich-Alexander-Universität Nürnberg Erlangen (FAU), Hochschule Ansbach (HSA) und Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT) fanden sich 35 Studierende, Dozierende und wissenschaftliche Mitarbeitende am 13. November am Campus Triesdorf zum dritten STARTUP TALK des laufenden Semesters ein. Diesmal stellten sich die Startups Gainback, Feldschau.ai, Main SteckerSolar und Franken GeNUSS vor. Im Anschluss an erkenntnisreiche Pitches gab es die Möglichkeit Fragen zu stellen. Projekt- und Teilprojektleitung von IMPACT E3 für die HSWT liegen bei Prof. Dr. Peter Breunig und Prof. Dr. Patrick Noack.

Vielfältige Gründungsgeschichten und Pitches

Lorenz Wolf und Jakob Hebenstreit präsentierten ihre Gastro-App Gainback. Diese verfolge laut Hebenstreit das Ziel, dass Gastronomen kein Marketing mehr machen müssen. Die Idee hinter der App ist einfach: ein Foto beim Restaurantbesuch schießen, dieses via Gainback auf Instagram posten und dafür einen Cashback gutgeschrieben bekommen. Aktuell nehmen rund 50 Restaurants im Großraum Würzburg teil. Besonders wichtig, so Hebenstreit, sei es, sich auf dem Gründungsweg nicht von kleinen oder großen Herausforderungen unterkriegen zu lassen und ein gutes Netzwerk aufzubauen. Als nächster Schritt soll ein Proof of Concept eingereicht werden.

Feldschau.ai, ein Verbundprojekt aus Professor:innen, Doktorand:innen und Studierenden der Technischen Hochschule Ingolstadt (THI) und der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT), bringt Themen aus künstlicher Intelligenz (KI) und Landwirtschaft zusammen. Ziel ist es, mittels KI-Bildanalyse von Parzellen im Getreideanbau Aussagen darüber ableiten zu können. Das Produkt soll Prozesse in der Landwirtschaft optimieren, vor allem bei der Zielgruppe landwirtschaftlicher Versuchsstationen. Eine durch eine Drohne aufgenommenes Luftbild der Parzelle wird an Feldschau.ai übermittelt, dort wertet die KI das Bild aus und spiegelt die Anzahl der erkannten Ähren zurück. Dieses Verfahren sei günstiger, genauer und schneller als bisherige Methoden. Für die Zukunft ist geplant, zusätzliche Leistungen in das Portfolio aufzunehmen.

Die Fragestellung bei Main SteckerSolar war klar: Wie bekommen wir eine gesellschaftliche Energiewende hin? Wie so manche erfolgreiche Gründungsgeschichte begann die Reise von Julian Entner und Maximilian Braun in einer Garage. Hier bauen sie Balkonkraftwerke, die sie in der Region Würzburg über einen Onlineshop verkaufen. Hintergrund war die Frage, warum es in Würzburg eigentlich so viele Balkone gibt und so wenig Balkonkraftwerke. Das Potenzial war also vorhanden. Maximilian Braun zeigt sich verwundert: „Wir haben nicht verstanden, warum uns niemand an Tag eins die Bude eingerannt hat.“ Die beiden Gründer waren der felsenfesten Überzeugung, dass gerade Studierende darauf aufspringen müssten, doch bis heute hätte diese Zielgruppe noch kein Balkonkraftwerk gekauft. Doch die beiden wollen sich nicht enmutigen lassen und setzen darauf, dass sich Leidenschaft und Durchhaltevermögen bei gleichzeitig sehr viel Arbeit am Ende auszahlen werden.

Martin Stiegler mit Franken GeNUSS beschloss den STARTUP TALKS Abend und berichtete von einer Erfolgsgeschichte mit mehreren Rückschlägen. Nach dem Ende der Subventionierung des Tabakanbaus stieg der familiengeführte Betrieb auf den Anbau von Haselnüssen um. Neben der Vermarktung von Haselnüssen als eigenständiges Endprodukt werden diese auch zu verschiedensten Lebensmitteln weiterverarbeitet. Ziel sei es, die Haselnüsse zudem im Ganzen zu verwerten. Der Vertrieb erfolgt über den eigenen Hofladen sowie im Onlineshop. Auch ein 24-Stunden-Einkauf über einen eigenen Automaten ist möglich. Für die Zukunft hat der Landwirt des Jahres 2023 eine klare Vorstellung: Um die Resilienz gegenüber künftigen Herausforderungen zu stärken, soll der Betrieb organisch wachsen und durch weitere Standbeine ergänzt werden.