HSWT-Studie zeigt Perspektiven der Milchwirtschaft bis 2030 auf

Die Aufnahme zeigt eine Ansicht des Hofgartens Weihenstephan. Damit soll auf den Beginn des Wintersemester 2022/23 aufmerksam gemacht werden.
© VDM

Forschende der HSWT präsentierten vor dem Verband der Deutschen Milchwirtschaft die Ergebnisse ihrer Studie zur Entwicklung des deutschen Milchsektors. Das Team anaylsierte den Einfluss von Faktoren wie Haltungs- und Nährstoffmanagement.

Die mittel- und langfristige Entwicklung des Milchsektors in Deutschland ist stark abhängig von kommenden politischen Weichenstellungen. Dies ist das Ergebnis der Studie über die „Perspektiven der Milchproduktion und -verarbeitung in Deutschland bis 2030“ von HSWT-Professor Johannes Holzner und seinem Team. Mitte November stellte Holzner diese in Berlin im Rahmen eines Parlamentarischen Milchfrühstücks des Verbands der Deutschen Milchwirtschaft (VDM) vor.

Energieengpässe: Molkereien als kritische Infrastruktur

Das Forscherteam analysierte den Einfluss von Faktoren aus sechs Bereichen auf die zukünftige Entwicklung des Milchsektors: Haltungsmanagement, Nährstoffmanagement, Tiergesundheitsmanagement, Lebensmitteleinzelhandel und Markt, Klima und Moorflächen sowie Alternative Proteine. In den darauf aufbauenden Szenarioanalysen zeigte sich zum Beispiel für die prognostizierte Anzahl milchviehhaltender Betriebe und Anzahl der Milchkühe als auch bei der deutschlandweit produzierten Milchmenge ein Abwärtstrend. Molkereien müssten als kritische Infrastruktur und systemrelevant eingestuft werden. Bei möglichen Energieengpässen im Falle einer akuten Gaskrise seien diese zu priorisieren.

Versorgung mit heimischen Milchprodukten sicherstellen

Angesichts der Ergebnisse wandte sich Professor Holzner eindringlich an die anwesenden Mitglieder des Bundestags und andere Vertreter der Politik, durch die richtige politische Weichenstellung die aufgezeigten Abwärtstrends aufzuhalten. Andernfalls sei die deutsche Milchwirtschaft zukünftig nicht in der Lage, die Versorgung mit heimischen Milchprodukten aufrecht zu erhalten.Der Verband der Deutschen Milchwirtschaft e. V. ist der Runde Tisch der deutschen Milchbranche. Unter diesem Dach wurde die „Strategie 2030 der deutschen Milchwirtschaft“ erarbeitet, die im Januar 2020 veröffentlicht wurde. Hauptbestandteil der Strategie 2030 ist ein Maßnahmenkatalog, welcher von mehr als hundert Entscheidungsträgern der Branche erarbeitet wurde.

Das Autorenteam der Studie (v. l.): Matthias Schneider und Marius Funk (studentische Mitarbeiter), Carsten Hümmer (wissenschaftlicher Mitarbeiter) und Prof. Dr. Johannes Holzner. Nicht im Bild: Prof. Dr. Peter Breunig. Ebenfalls vor Ort: Markus Dirschl und Tobias Vetter (studentische Assistenten) (Foto: VDM)

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